Finalisten 2020 aus Hessen

(12.09.2020)

BONA GmbH Deutschland

65549 Limburg
Holzböden als Leidenschaft
Bona ist ein im Jahr 1919 gegründetes Familienunternehmen, das sich von einem Kolonialwarengeschäft in ein Unternehmen entwickelte, das Produkte für die Verlegung, Renovierung, Reinigung und Pflege von Holzfußböden produziert und vertreibt. Es hat in diesen Segmenten eine 90prozentige Marktbekanntheit. Mit seinem Hauptsitz in Schweden ist das Unternehmen mit 540 Beschäftigten weltweit in mehr als 90 Ländern durch Tochtergesellschaften und Vertriebspartner vertreten.

Innerhalb der Gruppe betreut die Bona GmbH D seit 1998 mit aktuell 74 Mitarbeitern und vier Auszubildenden, die einen Umsatzanstieg von zwei (1996) auf 30 Mio. Euro (2018) generierten, die Produktsortimente "Kleben von Parkett" und "Ölen von Parkett".
Sie umfassen den Bereich Klebstoffe und seit 2015 den Bereich "Oberflächenbehandlung mit Ölen, Produkte für das Ölen von Holzfußböden und deren Pflege“. Hierzu gehört die notwendige Forschung zur Entwicklung der Rezepturen – die nicht länger als ein bis zwei Jahre dauert - und die Produktion der entwickelten Produkte. Ferner wird von Limburg aus die Klebstoffproduktion in den USA "angeleitet". In jüngerer Zeit wurde das Sortiment um Produkte für andere Böden, wie die Renovierung von PVC-Belägen, ausgeweitet.

2019 wurde der Grundstein für eine neue Generation silanbasierter Klebstoffe gelegt. Diese wurden im September 2019 in die Produktion eingeführt und sollen Ende 2020 rund 90 Prozent der bisherigen Produkte ersetzen. Mit silanbasierten Klebstoffen konnte der geschätzte Marktanteil des Unternehmens in Europa verdoppelt werden. Die Produkte sind auch die Basis des Klebstoffgeschäftsmodells in den USA. Wesentliche Erfolgskriterien sind die spezifischen Eigenschaften der Klebstoffe wie Festigkeit und Verarbeitbarkeit.

Bona bietet den Kunden ein komplettes System und den weltweiten Support über die gesamte Lebensdauer eines Fußbodens. Die Produkte reichen vom industriellen Lack bzw. Öl bei der Holzbodenproduktion, über das komplette Portfolio zur Installation bis hin zur Pflege und Wartung von Böden. Im Holzbereich ist das konzerngebundene Unternehmen der einzige Anbieter, der von der Untergrundvorbereitung über Maschinen bis hin zur Oberfläche und deren Pflege perfekt abgestimmte Produkte anbietet. Es ist weltweit Marktführer im Bereich "Produkte für die Verlegung und Pflege von Parkett".

Die Bona GmbH D verfolgt seit 2006 eine aktive Patentstrategie. Die ISO 14001 (Umweltmanagement) wurde 2006 eingeführt und zertifiziert. 2016 die ISO 50001 (Energiemanagement) und 2019 die ISO 9001 (Qualitätsmanagement).

Das Unternehmen setzt seit vielen Jahren auf eine große, persönliche Kundenbindung. So wird achtmal im Jahr an verschiedenen Standorten in Deutschland die Seminarreihe „Bona on Tour“ durchgeführt. Vor allem der neuen Zielgruppe „Gebäudedienstleister“ wird dabei das komplette Portfolio der Oberflächenlösungen für den Bereich elastischer Bodenbeläge (Linoleum, PVC, Gummi) und für Holzböden vorgestellt.

Das Unternehmen arbeitet aktiv in Verbandsorganisationen wie im Industrieverband Klebstoffe e. V. (TKB) und in der GEV - Gemeinschaft Emissionskontrollierter Verlegewerkstoffe mit und leitet die Arbeitsgruppen Parkettbeschichtungen und Labore.

Das Unternehmen engagiert sich in vielfältiger Form in der Region. So durch die Teilnahme am „Arbeitskreis Auszubildende" und in Zusammenarbeit mit lokalen Firmen an der Limburger "Ausbildungsmesse". Es werden Leistungskurze an der Marienschule Limburg im Fach Chemie und in Englisch durchgeführt sowie im Rahmen der Berufsorientierungswochen Chemie- und Englischkurse angeboten. Jährlich bis zu acht firmenspezifische Fachberatungen vor Ort schaffen wertvolle Kundenbindung.
Bona wurde seit 2013 ununterbrochen als „Familienfreundliches Unternehmen“ durch das lokale Bündnis für Familie und 2017 von der Arbeitsagentur für seine Nachwuchsförderung ausgezeichnet.

Die Bona GmbH wurde zum 2. Mal zum „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert. In diesem Jahr durch die Wirtschaftsförderung Limburg-Weilburg-Diez GmbH.


CompWare Medical® GmbH

64579 Gernsheim
In Hessen zu Hause – weltweit präsent
Es ist eine mittelständische Erfolgsgeschichte: Seit 30 Jahren entwickelt, produziert und vertreibt CompWare Medical das IT-basierte Dokumentations- und Dosiersystem MeDoSys®. Es bestimmt damit weltweit den Technikmaßstab in der Substitutionstherapie und ist Marktführer. Inzwischen gibt es eine ganze MeDoSys® Produkt-Familie mit Systemen für Arztpraxen, Justizvollzugsanstalten, Kliniken und Apotheken.

In mehreren Auslandsprojekten mit dem Entwicklungshilfe-Ministerium und mit der UNO sammelte CompWare Medical auch internationale Erfahrungen. Das Unternehmen leistete einen wesentlichen Beitrag zur Professionalisierung der Substitutionstherapie in Deutschland. 2019 kam die patentierte Produktinnovation maja sana zur sicheren Medikamentenversorgung älterer Menschen hinzu.

Zur Unternehmensstrategie gehören Kooperationen mit Universitäten und Hochschulen, wie mit der Universität Stuttgart und der Hochschule Worms. Regelmäßig werden Praktikanten aus den ansässigen Schulen aufgenommen, um ihnen Einblick in das Berufsfeld von CompWare zu geben.

Das Herz des Unternehmens sind „die Medicals“. So nennen sich die Mitarbeiter von CompWare Medical® gerne. Sie alle sind wichtiger Teil des gemeinsamen Erfolgs. Das Unternehmen sorgt für eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Verschiedene Arbeitszeitmodelle stehen den 35 Mitarbeitern und fünf Auszubildenden zur Verfügung.

Seit vielen Jahren wird die Mittagspause gemeinsam verbracht. Freitags kommt eine Köchin, um für alle zu kochen. Ideen von Mitarbeitern jeglicher Art werden im Führungskreis besprochen, auf Umsetzbarkeit geprüft und häufig umgesetzt. Mitarbeiter erhalten eine Rückmeldung zu ihren eingebrachten Vorschlägen und sind meist selbst in die Umsetzung involviert. Dabei helfen die flache Hierarchie und kurze Entscheidungswege.
Mitarbeitern, die kleine Kinder haben, wird ein Teil der Arbeitszeit im Home-Office gewährt, um die wegfallende Fahrzeit als Familienzeit nutzen zu können. Auch in Ausnahmesituationen, wie Ausfall von Krippe oder Kindergarten, sind Kinder willkommen und gern gesehen. Sie werden mit ins Unternehmen gebracht und jeder Kollege, der mag, kümmert sich zeitweise um sie.

Individuelle Weiterbildungen werden großgeschrieben. Das Unternehmen lebt agile Techniken. Mitarbeiter wurden zum SCRUM Master oder NLP-Coach ausgebildet.

Nachhaltigkeit ist bei CompWare Medical mehr als nur ein Begriff. Von Anbeginn an wurde ein nachhaltiges Öko-System aufgebaut und der schonende Umgang mit Ressourcen regelmäßig hinterfragt. Die Systeme werden „rund um den Schornstein“ im Umkreis des Stammsitzes produziert, um kurze Lieferwege zu sichern. Die Produkte sind seit mehr als 30 Jahren zu über 70 Prozent aus recyclebaren Materialien.

CompWare Medical wurde von der Board Xperts GmbH zum „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert.
 

Pinguin-System GmbH

65599 Dornburg
Handwerksbetrieb als bundesweiter Gebäuderetter
1992 erwarb Matthias Preis seinen Meisterbrief im Malergewerbe und übernahm das elterliche Handwerksunternehmen. Auf der Suche nach seiner eigenen Linie und einem zweiten Standbein eroberte er die Bereiche Bautrocknung und Sanierung von Wasserschäden. Den Firmennamen und das Firmenlogo entwickelte er selbst.

Heute ist Pinguin System bundesweit breit aufgestellt und bearbeitet vor allem für Versicherungen und große Hausverwaltungen jährlich 15.000 Gebäudeschäden, verursach durch Wasser und Feuer, aber auch bei der Schimmelpilzsanierung.
Aktuell beschäftigt die Preis-Gruppe mehr als 300 Mitarbeiter. In den letzten vier Jahren sind 100 Mitarbeiter neu eingestellt worden.
Dabei half das eigens entwickelte digitale Schadenportal PIPO, mit dem der Markt im Jahr 2016 überrascht wurde. PIPO ermöglichte die Einführung diverser Standards im Bereich der Berichterstattung und des Kunden-Leistungsreportings. Großkunden konnten ihre Schadensfälle schnell und einfach in einem zugangsbeschränkten Bereich im Internet über einen Webbrowser einsehen. Alle relevanten Daten wie Dokumente, zeitlicher Ablauf der Bearbeitung und wichtige Ansprechpartner sind hier hinterlegt.
Der Kunde kann die Ansprechpartner über PIPO auch direkt kontaktieren, ihnen Unterlagen zukommen lassen oder einen neuen Schaden melden. Eine digitale Auftragssteuerung, Datenerfassung im Kundentermin mit dem iPad, Datenbereitstellung ohne Nacherfassungsaufwand und ein einfacher Überblick über Aufträge, Geräte und Mitarbeiter sind weiterhin von Nutzen für eine schnellere Abwicklung des Auftrages.

Schulische Bildung und Erziehung ist Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Jährlich nimmt Pinguin am Girls day teil, wo sich Mädchen einen Tag die handwerkliche Arbeit ansehen und mitarbeiten dürfen. Sie begleiten die Handwerker auf die Baustellen und erleben einen Schnuppertag im handwerklichen Schaffen. Darüber hinaus werden Menschen mit Lernschwächen und anderen Beeinträchtigungen gefördert und ihnen so eine qualifizierte Ausbildung ermöglicht.

Der Nachwuchsgewinnung dienen auch innovative Webseiten, Videobotschaften und Jobanzeigen, die in den Sozialen Medien veröffentlicht werden. Die Präsenz auf lokalen Schul- und Ausbildungsmessen sowie regionalen und deutschlandweiten Jobportalen ist für Pinguin-System ebenfalls von großer Wichtigkeit.

Das Unternehmen ist Mitglied im Verband Farbe-Gestaltung-Bautenschutz, verfügt über einen Sachkundenachweis für Schimmelpilzsanierung und Sanierung von Gefahrstoffen nach DGUV-R-101-004 und ist anerkannter ausbildender Innungs- und Meisterbetrieb.

Seit vielen Jahren werden soziale Projekte, lokale Vereine und Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen mit Spenden und Sachleistungen unterstützt. Auch international beteiligt sich das Unternehmen mit Spenden für soziale Projekte des Rotary Club Limburg. In der Region wurde das Unternehmen für besonders familienfreundliche Unternehmenspolitik ausgezeichnet.

Pinguin-System wurde zum 3. Mal seit 2018 zum „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert. In diesem Jahr von der Wirtschaftsförderung Limburg-Weilburg-Diez GmbH.


SPIR STAR® AG

64668 Rimbach
Spezialist für Höchstdruckschläuche
Für den Einsatz von Wasserstrahlanwendungen in der Öl- und Gasindustrie sowie im Hydraulikbereich sind Höchstdruckschläuche unverzichtbar. Qualitätsführer im Druckbereich von 700 bis 4.000 bar bei der Herstellung thermoplastischer Höchstdruckschläuche mit spiralisierten Druckträgern aus Stahldraht ist die 1989 gegründete SPIR STAR AG. Sie hält einen Marktanteil von rund 30 Prozent. 80 Prozent der Produktion werden exportiert. Dafür wurden Schwestergesellschaften in China, Frankreich, Singapore und in den USA gegründet.

Innovation, Servicequalität und Nachhaltigkeit sind Treiber der Unternehmensentwicklung. So werden die Höchstdruckschläuche ständig weiterentwickelt, um den Anforderungen des Marktes zu entsprechen und neue Anwendungsgebiete zu erschließen. Vor allem werden die Nennweiten und Belastbarkeiten weiterentwickelt, um die Flexibilität und damit auch die Einsatzmöglichkeiten zu erhöhen. Beispiel ist die Verwendung eines neuen Werkstoffs, der anstatt des bisherigen Spiralisierungsdrahtes eingesetzt wird.

Durch Investitionen in neue Verseilmaschinen kann man die Höchstdruckschläuche jetzt mit größeren Längen und schneller produzieren. Neue Spulmaschinen verringern für die 100 Mitarbeiter den körperlichen Aufwand in der Produktion.

Einen großen Zukunftsmarkt sieht das Unternehmen in der Wasserstofftechnik. Aktuell wird ein Schlauch für das Betanken von Wasserstofffahrzeugen entwickelt. Dieser ist in den USA bereits im Einsatz. Intensiv wird an der Weiterentwicklung des Schlauchs für die Betankung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen gearbeitet.

Für SPIR STAR steht das Label Made in Germany. Das Unternehmen ist seit 1995 nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert. Durch das bewährte QM-System ist die Nachvollziehbarkeit aller für die Produktion verwendeter Rohstoffe jederzeit möglich. Das SPIR STAR APPROVED-Siegel für Produkte von Drittanbietern, das anhand von Prüfungen im Hause vergeben wird, ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal.

Nachhaltigkeit wird ebenfalls großgeschrieben. So sind die Schläuche Bestandteil der sogenannten "grünen Reinigung", d. h., Reinigung und Abtragung erfolgt nur mit Wasser, ohne Abrasivstoffe. Durch diese Anwendung entsteht kein Sondermüll. Das Wasser wird wieder aufbereitet und erneut verwendet. Auf den Werkhallen sind Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung installiert. 2020 wurde eine Elektro-Ladestation in Betrieb genommen.

Damit in Zukunft die Möglichkeit für weiteres Wachstum gegeben ist, wurden in den Jahren 2016 und 2017 umfangreiche Investitionen durchgeführt und durch den Zukauf von neuen Gebäuden ein Ausbau der Produktionskapazitäten gesichert. Neben weiteren Investitionen in neue Maschinen ist eine Erweiterung des Personalbestandes in der IT und in der Produktion geplant. Vier Auszubildende gehören neu zum Unternehmen.

Die SPIR STAR® AG wurde zum 3. Mal seit 2017 zum „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert. In diesem Jahr von der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH und der br business relations GmbH.   

v.r.: Bona GmbH Deutschland, Kusch, Thorsten, Director Supply Chain; CompWare Medical ® GmbH, Meyer-Philippi, Gerd, Geschäftsführer; Pinguin-System GmbH, Preis, Matthias, Geschäftsführender Gesellschafter (Foto: Boris Löffert)