Finalisten 2019 aus Thüringen

(14.09.2019)

EJOT GmbH & Co. KG

99897 Tambach-Dietharz
Immer eine gute Verbindung
Die mittelständische Unternehmensgruppe EJOT, die weltweit 3.300 Mitarbeiter zählt, ist Spezialist für alle Arten von Verbindungstechnik. Das Familienunternehmen bietet eine breite Palette innovativer Verbindungselemente, insbesondere Gewinde furchender Schrauben für Kunststoff und Metalle, technische Umformteile für Kunststoff und Metalle, technische Umformstoffe aus Kunststoff und Metall, Befestigungen an Gebäuden und Wärmedämmung. Zu den Kunden zählen in erster Linie die Automobil-¬ und Automobil-Zulieferindustrie, Elektro- und Elektronikunternehmen sowie das Baugewerbe. Das Werk in Tambach-Dietharz  mit seinen aktuell knapp 500 Mitarbeitern wurde 1993 von EJOT-Gruppe über die Treuhand erworben. Die beiden in Thüringen angesiedelten Geschäftsbereiche EJOSYST® und EJOWELD® gehören zu den innovativsten der Unternehmensgruppe. Sie sorgen besonders in der Metall- und Kunststoffverarbeitung und im Karosserieleichtbau für Impulse.

So ist EJOWELD vor allem für die Autoindustrie interessant, denn EJOT-Entwicklungen helfen maßgeblich dabei, das Fahrzeuggewicht von senken. Mit dem sogenannten verbindenden Reibschweißen können zu diesem Zweck unterschiedliche Werkstoffe mit hoher Festigkeit zusammengefügt werden. Auf diesem Feld forscht das Thüringer Werk laufend an weiteren Verbesserungen und kooperiert dabei eng mit den Technischen Universitäten und Hochschulen in Dresden, Ilmenau, Mittweida, Schmalkalden und Siegen.

Zur längerfristigen Bindung an das Unternehmen können Studenten von EJOT ein Darlehen zur Studienfinanzierung ausgereicht bekommen. Das verpflichtet sie, noch drei Jahre nach ihrem Abschluss im Unternehmen zu bleiben. Jeder der 36 in Tambach lernenden Auszubildenden erhält nach seiner Abschlussprüfung einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Weiterhin winken den Jugendlichen die Teilnahme an einem Zukunftscamp und einem internationalen Schüleraustausch.

EJOT verfolgt das Ziel, weltweit wichtige Schlüsselfunktionen mit eigenen Mitarbeitern zu besetzen. Jene mit entsprechendem Potenzial werden dazu über EJOPEP, einem speziellen Programm für Nachwuchskräfte, vom Unternehmen begleitet. So besteht EJOPEP aus mehreren Bausteinen in den Bereichen Sozial-, Methoden- und persönlicher Kompetenz. Nachwuchskräften werden versierte Führungskräfte an die Seite gestellt.

Ganz wichtig nimmt EJOT sein soziales Engagement in der Thüringer Region. Schüler absolvieren  wöchentliche Praktika in verschiedenen Bereichen des Unternehmens. Spezielle Ausbildungsbotschafter stellen in den Schulen der Region das Unternehmen vor und zeigen Ausbildungsmöglichkeiten auf. Zum „Tag der offenen Tür“ können Jugendliche darüber hinaus direkt vor Ort alle Bereiche im Werk in Augenschein nehmen. Über Unterstützung vom Werk können sich Kindergärten und Schulen in Georgenthal und Tambach-Dietharz freuen, da EJOT schon mehrfach deren Ausstattung mit Spielgeräten und Unterrichtsmaterialien finanziert hat. Zusätzlich kümmert sich das Unternehmen um Ausstattung der Schulen mit notwendigen technischen Geräten wie Videokameras, Computer und Whiteboards. Finanzielle Hilfe bekommen auch regionale gesellschaftspolitische Vereine zur Realisierung ihrer Projekte. EJOT beweist auch ein Herz für den Wintersport und spendet seit vielen Jahren Geld- und Sachmittel für den Biathlonverein Motor Tambach.

Die EJOT GmbH & Co. KG wurde zum „Großen Preis des Mittelstandes“ durch den Landkreis Gotha nominiert.

 

iKTZ GmbH

07745 Jena
Klebeverfahren für besondere Herausforderungen
Im Jahr 2002 gründete die Ingenieurin Edith Zimmermann in Jena die Firma iKTZ. Das Kürzel steht dabei für innovative Klebetechnik Zimmermann und ist längst kein Ein-Frauen-Unternehmen mehr. Mittlerweile ist die iKTZ zur GmbH geworden, die dreizehn weitere Mitarbeiter beschäftigt. Einige wurden aus der Arbeitslosigkeit geholt und anschließend intern geschult. Edith Zimmermann versteht ihr Unternehmen als neutrale und unabhängige Firma zwischen Klebstoffherstellern, Forschungseinrichtungen, Geräteherstellern und Industriekunden. Einen Klebefachbetrieb wie iKTZ gibt es in dieser Konstellation bisher nicht in Europa.

Durch die Entwicklung neuer Materialien ist es Edith Zimmermann und ihrem Team gelungen, dass Kleben mittlerweile als Fügeverfahren der Zukunft angesehen werden kann. Denn es sind die besonderen Herausforderungen, für die das iKTZ-Team Lösungen entwickeln konnte. Für geklebte Glasbehälter, die bis in 7.000 Meter Meerestiefe eingesetzt werden, oder für gläserne Boxen, in denen radioaktive Substanzen bruchsicher und langfristiger aufbewahrt werden und wo Metallbehälter nicht mithalten konnten. Darüber hinaus entwickelte die iKTZ Klebstoffe für Baumaterialien und Kunststoffe sowie Kleber für extrem heiße oder extrem kalte Bedingungen.

Die studierte Werkstofftechnikerin Edith Zimmermann und mittlerweile auch ihre Tochter Steffi kommen mit ihrer Firma vor allem dann ins Gespräch, wenn die Firmen der Großindustrie nicht mehr weiter wissen. So tüftelte man bei iKTZ an Spezial- und Sonderlösungen oder fertigt auch schon mal kleinste Mengen von Spezialklebstoffen an. Vereinfacht gesagt, nimmt das Jenaer Unternehmen anderen Firmen das Kleben ab oder hilft ihnen beim Aufbau einer eigenen Fertigung. Darüber hinaus hat das Team sein Produktionsspektrum in den vergangenen Jahren um Dichtstoffe und sogenannte Vergussmaterialien erweitert.

Einzigartig für die Thüringer mit einem Jahresumsatz von mehr als zwei Mio. Euro ist die Mischung aus naturwissenschaftlichem Know-how verbunden mit jahrzehntelanger Erfahrung aus Forschung und Praxis. Abzulesen ist dies an Kooperationen mit Universitäten in Berlin, Dresden, Ilmenau, Jena und Weimar. Über 700 Industriekunden in Deutschland, Italien, Malta, Österreich, Polen, Schweiz, Tschechien und Asien greifen gern auf das Wissen von Edith Zimmermann zurück.

Ihr Engagement in der Region sieht iKTZ in der bevorzugten Einstellung von Arbeitsuchenden, soweit sie für die Tätigkeiten in der Firma geeignet sind. Zur besseren Motivation seiner Mitarbeiter organisiert das Unternehmen regelmäßig kulturelle Veranstaltungen und Weiterbildungen. Angestellte mit Kindern erhalten von iKTZ die Kita-Gebühren erstattet. Durch Prämien beteiligt Zimmermann ihre Mitarbeiter am Betriebsergebnis. Gespendet wird vor allem Hilfsorganisationen wie dem SOS Kinderdorf und Kinder in Not. Der 2017 erfolgte der Umzug der Firma in ein neues Firmengebäude, welches Platz für mehr Produktionskapazität bietet und für bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten sorgt.

Die iKTZ GmbH wurde zum „Großen Preis des Mittelstandes“ durch den BVMW Thüringen in Jena nominiert.

 

dotSource GmbH

07743 Jena
Digitale Experten im Carl-Zeiss-Turm
Die 2006 gegründete dotSource GmbH bietet Expertenwissen aus nahezu allen Bereichen der digitalen Welt. So unterstützt das Jenaer Unternehmen deutsche, österreichische und Schweizer Kunden dabei, ihren Internetauftritt erfolgreich zu meistern. Es sorgt dafür, dass bestehende Kundenbeziehungen komplett in die digitale Welt transformiert werden. Die mögliche Bandbreite dafür kann von nutzerorientierten E-Commerce- und Content-Plattformen über durchdachtes Datenmanagement bis hin zu gezielten Marketingmaßnahmen reichen.

dotSource zeigt seinen Kunden, wie sie durch individualisierte Einkaufserlebnisse und konfigurierbare Produkte einen echten Mehrwert für sich schaffen können. Dabei ist es für die „Digital Natives“ von dotSource unwichtig, ob es sich um Nischenplayer oder Traditionsunternehmen handelt. Gemeinsam mit dem Kunden wird der Schritt in die Online-Welt gegangen. So gehören die Thüringer mit ihren vielfältigen Angeboten mittlerweile zu den gefragtesten Digital-Agenturen im deutschsprachigen Raum und sogar zu den Top 10 der erfolgreichsten Unternehmen in der Branche. Mit der Digital Business School, die dotSource gemeinsam mit der Steinbeis Technology Group 2015 ins Leben gerufen hat, können Fach- und Führungskräfte umfassend auf die unternehmerischen Herausforderungen der digitalen Welt vorbereitet werden. Sie lernen neue Technologien und Geschäftsmodelle kennen, erweitern ihr Managementwissen und haben damit die Chance, langfristig online erfolgreich zu sein.

Grundlage des Erfolgs des Unternehmens, das neben Jena Büros in Leipzig und Berlin unterhält, sind seine 200 hoch motivierten Mitarbeiter und 16 Auszubildenden, die sich bei dotSource kreativ ausleben können. Hinzu kommt, dass das IT-Unternehmen viel Wert auf eine lebendige Firmenkultur legt. Das Voneinander-Lernen steht an erster Stelle und Mitarbeiter haben die Chance, sich mit eigenen Vorschlägen und Ideen einzubringen.

Der bisher bedeutendste Meilenstein in der Firmengeschichte bestand 2011 darin, im Herzen Jenas eine bedeutende Industriefläche um- und auszubauen. In den oberen Etagen des ehemaligen Carl-Zeiss-Hauptwerks konzentrieren sich mittlerweile Loftbüro, Denkfabrik, Konzeptschmiede und Kreativwerkstatt von dotSource. Auf 1.200 qm hat sich die Internetagentur damit einen einzigartigen Ort als Inspirationsquelle für ihr weiteres Wachstum geschaffen. Die Büroräume in der 7. und 8. Etage ermöglichen es dem Unternehmen, künftig die Mitarbeiteranzahl weiter zu erhöhen.

Der Erfolg von dotSource drückt sich auch in Kooperationen mit verschiedenen Hochschulen in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aus. Sie reicht von der  Zusammenarbeit im Sponsoring und von Vorträgen über Exkursionen bis hin zur Bereitstellung von Lehrmaterial. Neben der Bildungspartnerschaft mit der Universität Jena engagiert sich das Unternehmen jedes Jahr als Sponsor des Universitäts Sommerfestes und des BarCamps Mitteldeutschland.

Die dotSource GmbH wurde zum 3. Mal seit 2013 zum „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert, in diesem Jahr durch den BVMW Thüringen in Jena.

v.r.n.l.: EJOT GmbH & Co. KG; Heiko Stöltzel; Geschäftsführer; iKTZ GmbH; Edith Zimmermann; Geschäftsführende Gesellschafterin; dotSource GmbH; Christian Otto Grötsch; Geschäftsführer (Foto: Boris Löffert)