"Premier-Ehrenplakette", "Premier", "Premier-Finalist" 2008

(01.11.2008)
Traditionell würdigt die Oskar-Patzelt-Stiftung herausragende unternehmerische sowie mittelstandsfördernde Leistungen auf ihrem Bundesball in Berlin mit Sonderpreisen. Die Auszeichnungen im Rahmen des Wettbewerbes „Großer Preis des Mittelstandes“ wurden am 3. November 2007 vorgenommen.

Premier-Ehrenplakette

VON ARDENNE Anlagentechnik GmbH, Dresden (Sachsen)

Die VON ARDENNE Anlagentechnik GmbH ist 1991 aus dem Dresdner Forschungsinstitut Manfred von Ardenne hervorgegangen, das seit 1955 außerhalb der staatlichen Planwirtschaft der DDR in privater Rechtsform durch seinen Gründer und Namensgeber geführt wurde. Das neu entstandene Hightech-Unternehmen gehört heute weltweit zu den führenden Anbietern von Elektronenstrahl- und Plasmatechnologien einschließlich der dazu erforderlichen Ausrüstungen. Seit Jahresbeginn 2008 gehören 450 Mitarbeiter zur Stammbelegschaft.

Von Ardennes vorbildliche, lebendige Innovationskultur entspringt einer langen Tradition, der sich das Unternehmen sichtbar verpflichtet fühlt. Im vergangenen Jahr würdigte man den 100. Geburtstag des Gründers und Namenspatrons. Die von ihm verkörperten Werte sind nach wie vor aktuell: Wissenschaftliche Neugier und systematische Suche nach neuen technischen Lösungen, die wirtschaftlich umsetzbar sind, führen zu immer neuen Produkten, die auch auf dem Weltmarkt begehrt sind.

Die fast schon schwindelerregende Liste der Auszeichnungen und Erfolge liest sich in Kurzform so: 1999 Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes“, 2001 Premier im gleichen Wettbewerb, 2005 als erstes ostdeutsches Unternehmen „Innovator des Jahres“, 2006 erstmals die Schallmauer von 100 Mio. Euro Jahresumsatz durchbrochen – und 2007 nochmals 30 Prozent draufgepackt. Vorbildlich ist neben konsequenter wissenschaftlicher Kooperation auch das regionale Engagement des Unternehmens.

Das Motto heißt: Bürger engagieren sich für ihre Stadt. Der langjährige Leiter des Unternehmens, Dr. Peter Lenk, setzt dies auch nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Laufbahn kompromisslos fort: Als Vorstandsvorsitzender des Fördervereins Lingnerschloss e.V. bemüht er sich erfolgreich um die Erhaltung eines bedeutenden Bauwerks der sächsischen Landeshauptstadt und dessen zeitgemäße Nutzung als lebendiges Denkmal.

Premier

Böhm Fertigungstechnik Suhl GmbH, Zella-Mehlis (Thüringen)

Der Aufstieg der Böhm Fertigungstechnik ist mehr als nur beeindruckend: vom abgewickelten Zeiss-Betrieb mit 70 Mitarbeitern zum gefragten Partner der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie der Automobilbranche mit nunmehr 180 Mitarbeitern. 1990 durch management-buy-out gegründet, wurde das Unternehmen im Jahr 2005 Muttergesellschaft der Böhm Aktiengesellschaft mit Sitz in Zella-Mehlis. Mit eigenen Tochterunternehmen in der Türkei und der Slowakei wird der internationale Markt bearbeitet.

Mit mehrfachen sechsstelligen Investitionen und beständigen Innovationen gelang der Wandel vom Teilelieferanten zum Entwickler und Produzenten komplexer Lösungen. Enge Zusammenarbeit besteht mit der Universität Ilmenau und der Fachhochschule Schmalkalden. Seit der Auszeichnung als Premier-Finalist im vergangenen Jahr konnte der Umsatz nochmals erheblich auf jetzt 49 Mio. Euro gesteigert werden. Abermals wurden neue Mitarbeiter und Auszubildende eingestellt.

Zudem nahm das Unternehmen 2008 mehrere neue Projekte in Angriff und wagte den Einstieg als Systemlieferant in der Solartechnik. Mit einer Ausbildungsquote von rund zehn Prozent und zahlreichen älteren Mitarbeitern über 50 Jahre nimmt das Unternehmen seine sozialen Verpflichtungen sehr ernst. Das außerbetriebliche Engagement umfasst u. a. die Unterstützung örtlicher Schulen und Behindertenprojekte.

Premier-Finalisten:

OHST Medizintechnik AG, Rathenow (Brandenburg)

Die OHST Medizintechnik AG gehört europaweit zu den führenden unabhängigen Zulieferern von Gelenkimplantatsystemen und den dazugehörigen Instrumenten. Das Unternehmen bietet neben einer Reihe von so genannten OEM-Produkten in erster Linie Entwicklungs- und Fertigungsdienstleistungen an. Das Leistungsspektrum reicht von der Entwicklung von Neuprodukten über den Prototypenbau bis hin zur Serienfertigung mit steriler Verpackung im Kundendesign.

1994 übernahm Norbert Ohst die Geschäftsführung von seinem Vater und führte das Familienunternehmen in dritter Generation fort. Bereits ein Jahr später bekam OHST als eines der ersten Unternehmen eine wichtige branchenspezifische Zertifizierung. Damit machte man zum einen den Qualitätsanspruch an eigene Produkte und Dienstleistungen deutlich und verschaffte sich zum anderen ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal.

Der 1998 in eine Aktiengesellschaft umgewandelte Betrieb befindet sich bei einer Eigenkapitalquote von über 50 Prozent nach wie vor in Familienbesitz. Seit der Auszeichnung als Preisträger im Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ 2004 steigerte die OHST Medizintechnik AG ihren Umsatz um 50 Prozent, den Mitarbeiterbestand um zwei Drittel auf etwa 160 und investierte rund 10 Mio. Euro ins Unternehmen.

Elektromontagen Leipzig GmbH, Leipzig (Sachsen)

ELMO wurde 1969 als Produktionsgenossenschaft des Handwerks gegründet, in den 90er Jahren privatisiert und schaffte 2003 den

Generationswechsel. Seitdem konnten der Umsatz mehr als verdreifacht und weitere Arbeitsplätze geschaffen werden. Zum Geschäftsfeld gehören Elektro-Installationen aller Art, z. B. Licht- und Kraftanlagen, Licht-Werbeanlagen, Elektrowärmeanlagen und Transformatorstationen.

Das Leistungsspektrum umfasst aber noch viel mehr, u. a. Beratung und Planung für Bauvorhaben sowie Errichtung von komplexen Anlagen der elektro- und kommunikationstechnischen Gebäudeausrüstung. Dabei setzt ELMO auf eine solide Ausbildung und die ständige Weiterbildung der Mitarbeiter. So wird nicht nur der wirtschaftliche Erfolg gesichert, sondern zugleich die anspruchsvolle Firmenphilosophie umgesetzt. Kundenorientiert, zuverlässig und qualitätsbewusst – davon profitieren die Auftraggeber.

Die Liste der zufriedenen Kunden ist lang: Flughafen Leipzig/Halle, Porsche, Audi, Volkswagen, Leipziger Brauhaus zu Reudnitz und Medizin-Zentrum Halle/Saale sind nur einige von ihnen. Die sehr gute Unternehmensentwicklung und kontinuierliche Ausbildung Jugendlicher haben ELMO schon zahlreiche Auszeichnungen eingebracht. Hervorhebenswert ist das regionale Engagement des Unternehmens, u. a. für das weltberühmte Völkerschlachtdenkmal in Leipzig.

 

Werkmeister GmbH + Co. KG, Wanfried (Hessen)

Die Werkmeister GmbH + Co. KG blickt auf eine 85-jährige Firmentradition zurück. Alles begann 1923 mit der Gründung eines Sanitätshauses in Eisenach. 1964 entstand auf dieser Grundlage im hessischen Wanfried ein Konfektionsbetrieb. Wirtschaftlichen Schwierigkeiten durch die Gesundheitsreformen wurde frühzeitig durch neues Marketing und freiverkäufliche Produkte, in erster Linie aus dem Wellnessbereich, erfolgreich begegnet.

Inzwischen ist Werkmeister zum Trendsetter für Wellnessprodukte im Sanitätshaus geworden. Der Kundenservice ist sehr breit gefächert. Maßanfertigungen, fachliche Beratung, 24-Stunden-Lieferservice u. v. m. sind hier zu nennen. Das Seminarangebot wurde in jüngster Vergangenheit stark forciert und wird von der Kundschaft sehr gut angenommen. Weitere Seminare, u. a. auch für den Freiverkauf, sollen nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus im Jahr 2009 dem Fachhandel angeboten werden.

Unter dem Motto „Die Zukunft bauen wir uns selbst“ werden in den kommenden Jahren weitere Ausbildungsplätze in mehreren Bereichen geschaffen. Die enge Zusammenarbeit mit Schulen sowie die Unterstützung ortsansässiger Vereine unterstreichen das regionale Engagement des Unternehmens. 2005 mit dem „Großen Preis des Mittelstandes“ geehrt, legte Werkmeister seitdem 50 Prozent bei Mitarbeitern und über 40 Prozent beim Umsatz zu.

 

KHW World Wide GmbH, Philippsburg (Baden-Württemberg) 

Vor 14 Jahren gründete Karl Herd mit 42 Jahren sein Unternehmen Karl Herd Vertiebsgesellschaft für elektronische Bauelemente. Drei Jahre später wandelte sich die Firma um zur KHW World Wide GmbH. Der Neubau der Elektronikmontagehalle für die Produktion, Montage und Bauteilvorbereitung für Elektronikgeräte gehört zur Erfolgsbilanz des Unternehmens – ebenso wie die Kompetenz in der Anpassung. Die präzise Umformung und Veränderung von Bauteilen jedes Herstellers nach Kundenwünschen erfolgt perfekt.

Weltweit durch qualifizierte Mitarbeiter preiswert eingekaufte Bauteile werden in Philippsburg auf Herz und Nieren geprüft und für die Hersteller in der Automobilbranche, der Telekommunikation und Luft- und Raumfahrttechnik bestückt, montiert, konfektioniert und metallisch bearbeitet. Das Unternehmen ist stolz auf seine Zertifizierung ISO/TS 16949, das Maß aller Dinge in der Automobilbranche.

Trotz starker Abwanderungen und Technolgietransfer nach China, Fernost und Osteuropa setzt das Unternehmen seine Kraft in den deutschen Standort. Sowohl der Umsatz als auch die Mitarbeiterzahl stiegen. Alle Auszubildenden wurden übernommen, einige wurden bei der NASA in den USA betreut.

Robin Schild, CEO und Dr. Peter Lenk, ehem. CEO VON ARDENNE Anlagentechnik GmbH (Foto: eventDiary)

Wolfgang Sobolewski, Geschäftsführender Gesellschafter Böhm Fertigungstechnik Suhl GmbH (Foto: eventDiary)

Norbert Ohst, Vorstandsvorsitzender OHST Medizintechnik AG (Foto: eventDiary)

Jochen, Stephan und Thorsten Findeisen, Elektromontagen Leipzig GmbH (Foto: eventDiary)

Eva und Hans-Jürgen Germerodt, Geschäftsführende Gesellschafter Werkmeister GmbH + Co. KG (Foto: eventDiary)

Karl Herd, Geschäftsführender Gesellschafter KHW World Wide GmbH (Foto: eventDiary)