Preistäger 2017 aus Nordrhein-Westfalen

(16.09.2017)

alnamic AG
Neuss (Nordrhein-Westfalen)

Keine Herausforderung ist zu groß
„Alle 7 Jahre“ … die Zahl 7 spielt in vielen Weisheiten eine Rolle. Die Böse 7, 7-Jahre-Rhythmus bei der Zellerneuerung, das verflixte 7. Jahr. Mythen ringen sich um die Zahl 7. Kein Mythos ist es jedoch bei jenem Unternehmen, das im Laufe seiner Geschichte – rückblickend betrachtet –  ca. alle 7 Jahre wichtige strategische Entscheidungen getroffen hat. Entscheidungen, die – ebenfalls rückblickend gesehen – eine brillante Erfolgsgeschichte schrieben.

Wer aus zwei inhabergeführten Softwareunternehmen einen der größten unabhängigen Anbieter Deutschlands für Microsoft Dynamics schmiedet, wer innerhalb von zwei Jahren den Mitarbeiterstamm verdoppelt und innerhalb von drei Jahren den Umsatz mehr als verdoppelt, der liegt richtig mit seinen strategischen Entscheidungen. Unerheblich, ob sie alle sieben oder acht oder fünf Jahre getroffen werden. Die alnamic AG hat die Weichen für die Zukunft gestellt.

Da gründeten im Jahre 1992 drei junge Unternehmer ein Softwarehaus im Süden Deutschlands, während sich zeitgleich im Westen ebenfalls ein Gründer mit seinem Softwareunternehmen auf den Weg machte. Dass sich diese beiden Unternehmen im Jahre 2015 einmal vereinen würden, das wusste seinerzeit noch niemand. So entstand aus Oboe Software, Balingen und Avandgarde, Neuss letztendlich die alnamic AG, die nun zu den Top 3 Microsoft Dynamics ERP Partnern in Deutschland gehört.

Keine Herausforderung ist zu groß, als dass man sie nicht angehen könnte. Immer an den Grundfesten orientiert, nämlich Kundenanforderungen mit Blick in die Zukunft lösen und Mitarbeiter auf allen Prozessen mitnehmen, ist ein Vorgehen, was sich bestens bewährt. Kundenorientierte Produkte und Dienstleistungen, gepaart mit klugen Partnerschaften, ließen aus der Vision von Industrie 4.0-Projekten erfolgreiche Realität werden. Mit maßgeschneiderten Lösungen erhalten Kunden in aller Welt signifikant optimierte Unternehmensprozesse. Nicht von ungefähr waren die Auftragsbücher in den vergangenen Jahren voll.

Um diese Aufgaben stemmen zu können, setzt die alnamic AG auf ihre Mitarbeiter. Die Ausbildung junger Menschen, die Unterstützung von Studenten, das Nutzen und Fördern der individuellen Fähigkeiten junger Menschen, die Gesundheiterhaltung des Teams und – nicht zu vergessen – die Förderung der alnamic-Gemeinschaft, all dies trägt dazu bei, dass die Mitarbeiter mit am Strang ziehen und Pläne umgesetzt werden können.

Aber auch außerhalb der unternehmerischen Tätigkeiten engagiert sich das gesamte alnamic-Team. Und – was selten vorkommt – der Einsatz für soziales Engagement spielt sich nicht in der Öffentlichkeit ab. Man ist sich einig, dass man helfen und nicht werben möchte. Hier sprechen wir das Engagement dennoch an. Die langjährige und regelmäßige Unterstützung des Kinderhospizes in Düsseldorf sowie die Unterstützung weiterer Organisationen und im Sport, genannt seien hier beispielsweise die Düsseldorfer Radschläger, der Lions Club und die Einhandseglerin Nina Rixgen.

Sie bleiben rührig, die führenden Köpfe der alnamic AG. Die Ziele sind bereits definiert. Denn wer einer marktführenden Position dauerhaft gerecht bleiben möchte, der muss „daran ziehen“. Dies bedeutet immer wieder – vielleicht alle 7 Jahre ??? – Technologien auf den Prüfstand stellen, das Produkt- und Leistungsportfolio anpassen, Konzepte für engagierte Mitarbeiter weiterentwickeln. Und so weiter und so fort. Die Zukunft bleibt spannend!

Die alnamic AG wurde zum 3. Mal seit 2015 nominiert für den „Großen Preis des Mittelstandes“ durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Kreis Neuss mbH und IMB GmbH & Co. KG. Im Jahr 2015 erfolgte die Auszeichnung als Finalist.

 

EGGER Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co. KG
Brilon (NRW)

Kultur der Selbstständigkeit und Verantwortung
Deutschlands Mittelstand ist das Aushängeschild seiner Wirtschaft. Gerade in Zeiten von Diesel-Skandal und immer wiederkehrenden Bankenkrisen wird uns allen klar, wer die Marke „Made in Germany“ tatsächlich zu dem Erfolgslabel auf den internationalen Märkten gemacht hat, was sie ist: Der Mittelstand!

Allein unser Heimatstandort Nordrhein-Westfalen beherbergt mehr als 700.000 Unternehmen, von denen etwa 85 Prozent zum Mittelstand zu rechnen sind. Der Erfolg der deutschen Wirtschaft, sein kontinuierlicher Aufbau von Jobs und die konsequente Ausbildung des Nachwuchses – alles gedeiht nur auf dem Nährboden einer tief in unserer Gesellschaft wurzelnden Kultur der Selbstständigkeit und Verantwortung.

Was mich zu unserem heutigen Preisträger bringt, die Firma EGGER Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co.KG, ein Komplettanbieter für die Möbel- und Holzindustrie, der den Holz- und Baustoffhandel versorgt und mit seinen Produkten zudem Baumärkte und Architekten beliefert.

Martin Ansorge ist es gelungen, den Geist mittelständischer Unternehmenskultur beispielhaft zu leben. In flachen Hierarchien war es stets sein Ziel, das besondere Kapital zu heben, was kleine und mittlere Unternehmen auszeichnet: Das Wissen und Engagement seiner Mitarbeiter, die mit hoher Motivation ihren Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten und die Genese des Betriebs mit eigenen Ideen und wichtigen Impulsen befeuern.

Denn davon war Martin Ansorge stets überzeugt: Dass motivierte und zur Verantwortung vorbereitete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Hand in Hand gehen mit der Verbesserung der betrieblichen Wettbewerbsposition auf dynamischen Märkten, auf denen jede Idee, jede kleine Nuance zählt und entscheidend sein kann für den gemeinsamen Erfolg. Er kämpfte Jahr für Jahr ruhig und unaufgeregt an der Verbesserung der Produkte und der Etablierung des Unternehmens auf einem schwierigen Markt.

Und die Beharrlichkeit sollte sich auszahlen: Die Firma setzte im vergangenen Jahr 360 Mio. Euro um und beschäftigt mittlerweile über 1.100 Mitarbeiter. In der eigenen Azubi-Werkstatt werden Jahr für Jahr etwa 70 Azubis in eine eigene gute wirtschaftliche Zukunft geführt, um das Unternehmen, das Kunden in ganz Europa, der Türkei und Russland beliefert, immer wieder zu verjüngen. In seiner Ausbildungskooperation zusammen mit fünf anderen Unternehmen, den„Big Six“ aus Brilon der Region, kämpft EGGER gegen den Fachkräftemangel und bindet junge Leute an den regionalen Wirtschaftsstandort.

Nicht nur die Gesamtentwicklung des Unternehmens ist beachtenswert, sondern auch die Schaffung und Sicherung der Arbeits- und Ausbildungsplätze – gerade im ländlichen Raum ist dies ein wichtiger Faktor. Wir sind stolz auf solche Unternehmen.

Das hohe Engagement ist nicht nur in der Zusammenarbeit mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft zu sehen, sondern auch durch die regionale Teilnahme und Federführung bei der Gruppe „Big Six“. Die Firma ist uns ein treuer Begleiter und stellt seinen Vortragssaal für Business-Veranstaltungen als Gastgeber zur Verfügung.

Ein weiteres Managementthema zeigt, dass EGGER die richtigen Akzente setzt. Man setzt nämlich konsequent auf Mitarbeitergesundheit. Mit speziell zugeschnittenen Konzepten durch Partner des BVMW im Gesundheitswesen ist es in diesem Jahr gelungen, den 1. Preis im Wettbewerb „Das gesunde Unternehmen“ zu gewinnen. Die Preisverleihung hierzu fand in Berlin statt.

Was uns bei der Begleitung des Projektes über mehrere Jahre sehr gut gefallen hat, war, dass Herr Ansorge diese Ausarbeitungen immer im Team vorgenommen hat. Wir danken auch im Speziellen Frau Christiane Bludau und zahlreichen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.

Wir hoffen, dass wir den anderen Firmen Mut machen können, sich weiter um den „Großen Preis des Mittelstandes“ zu bewerben.

Herzlichen Glückwunsch Firma EGGER.

EGGER Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co.KG wurde zum 5. Mal seit 2013 nominiert für den „Großen Preis des Mittelstandes“ durch Hochsauerlandkreis, BVMW Kreisgeschäftsstelle Paderborn-West - Hochsauerland - Waldeck-Frankenberg – Soest, BWT - Brilon Wirtschaft und Tourismus GmbH und Paul Köster GmbH. Im Jahre 2015 erfolgte die Auszeichnung als Finalist.

 

Metallwerke Renner GmbH
Ahlen (Nordrhein-Westfalen)

Innovative Ideenschmiede für Metall
Metall ist unsere Passion. Diese Leidenschaft zieht sich nun schon fast 100 Jahre durch das Unternehmen „Metallwerke Renner GmbH“. 1923 als „Westfälische Metallwerke Gesellschaft“ in Ahlen gegründet, entwickelte sich die Firma vom traditionellen Handwerksbetrieb zu einem modernen, internationalen Unternehmen der Produktionsgüterindustrie. Dabei liegen die Schwerpunkte in der Blechbearbeitung und in der Oberflächentechnik. Das Unternehmen befindet sich seit vier Generationen am gleichen Standort in Familienbesitz und ist fest in der Region und am Markt etabliert.  

Aus einfachen Produktionsartikeln von damals, wie Zinkeimern und Ofenrohren, hat sich heute eine breite Produktpalette entwickelt. Nostalgische Produkte wie verzinkte Wannen, Eimer, Gießkannen und Mülltonnen boomen und generieren eine steigende Nachfrage. „Handwerklich perfekt gemacht und optisch ansprechend gestaltet. So sorgen wir dafür, dass unsere Welt ein bisschen schöner wird – und bleibt.“ Mit diesem Anspruch trifft das Unternehmen den Nerv der Zeit.

Als innovative Ideenschmiede hat sich das Unternehmen bei einigen Entsorgungs- und Industrieprodukten eine Alleinstellung in Europa erarbeitet. Darüber hinaus besetzt es mit dem Verfahren des Nassverzinkens eine eigene Nische. Dieses Engagement schlägt sich auch in den Zahlen der letzten drei Jahre nieder: der Umsatz wurde von dreieinhalb auf fünf Millionen Euro gesteigert und die Mitarbeiteranzahl verdoppelte sich nahezu. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 75 Mitarbeiter und vier Auszubildende. 

Um Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen, pflegt das Unternehmen ein umfangreiches Netzwerk und bietet jungen Leuten zahlreiche Anknüpfungspunkte, beispielsweise Lernpartnerschaften mit Schulen. Dabei werden regelmäßig Betriebsbesichtigungen durchgeführt und in zwei- bis dreiwöchigen Praktika können Schüler in die Arbeitswelt eintauchen und die Ausbildungsberufe kennenlernen. Im Hochschulbereich ist das Unternehmen ebenfalls ein aktiver Partner: ob Praxissemester oder Fachpraktikum, ob Bachelor-, Master- oder Projektarbeit in Logistik, Controlling oder Marketing, Studenten können auf Renner zählen. 

Die Worklife-Balance muss stimmen: die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Mitarbeiter ist der Unternehmensleitung ein großes Anliegen. Eine aktive Gesundheitsprävention und gemeinsame sportliche Aktivitäten wie Fußball, Klettern und Bowlen werden von den Mitarbeitern begeistert genutzt. Die Fußball-Betriebsmannschaft trainiert regelmäßig und nimmt auch erfolgreich an Turnieren teil. In den Sportbereich werden auch Flüchtlinge aus der Region integriert. Sie können dort  erste Kontakte knüpfen und finden dann über Praktika und Festanstellungen den Weg ins Unternehmen.

Für seine nachhaltig erfolgreiche Unternehmensführung wurde Metallwerke Renner 2017 mit dem Siegel „Wirtschaftsmagnet“ ausgezeichnet.

Metallwerke Renner wurde zum 4. Mal seit 2014 nominiert für den „Großen Preis des Mittelstandes“ durch WISSENSBILANZ-DEUTSCHLAND, Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Kreis Warendorf und Wirtschaftsmagnet GmbH. Im Jahr 2016 erfolgte die Auszeichnung als Finalist.

 

Unternehmensgruppe Pietsch
Ahaus (Nordrhein-Westfalen)

„Wachstum von innen heraus“
Es gibt sehr unterschiedliche Gelegenheiten, der Unternehmensgruppe „Pietsch“ im Münsterland zu begegnen:

Wenn man zufällig oder planmäßig auf der Internetseite der Stadt Ahaus im Kreis Borken gelandet ist, bekommt man den Hinweis, dass es in Ahaus einige Betriebe gibt, die sich weltweit einen Namen gemacht haben – drei werden genannt – an zweiter Stelle das Großhandelsunternehmen „Pietsch“. An dieser Stelle hat man leider den Hinweis vergessen, dass man sich als Unternehmensstandort natürlich sehr über das stetige Umsatzwachstum mitfreut.

Den Mitbürgern, die häufiger auf den münsterländischen Straßen unterwegs sind, sind mit Sicherheit schon einige der über 100 LKW der Pietsch-Flotte begegnet und alle, die sich schon mal mit Marketing beschäftigt haben, grübeln dann den restlichen Tag über der Frage: Was soll der Doppelpunkt im Pietsch-Namenslogo. Leider kommt man auch in schlaflosen Nächten nicht selbst auf die Lösung – die Internetseite gibt aber Aufschluss: Der Doppelpunkt steht für „Menschliche Reife“ und „Fachliche Professionalität“. Auch wenn man das Logo nicht eigenständig entschlüsseln kann – es prägt sich ein und der Wiedererkennungswert ist enorm groß.

Noch mehr als die Straßenverkehrsteilnehmer freuen sich natürlich seit 1947 Installateure und Heizungsbauer, wenn die Pietsch-LKW in ihrer Nähe auftauchen und ihnen mit Lieferungen das Arbeiten in der Sanitär-, Heizungs-, Umwelt-, Lüftungs- und Bedachungsbranche erleichtern bzw. erst ermöglichen. In den letzten 70 Jahren haben sich umfangreiche Serviceleistungen für diese Kunden entwickelt. Inzwischen nennt sich das „success4You“ und reicht von A wie Anlieferung bis Z wie Zahlungsverkehr.

Über 1.000 Mitbürger erleben die Unternehmensgruppe Pietsch täglich als Arbeitgeber und zwar in 65 Fachcentern in NRW, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen. Da ein Unternehmensziel „Wachstum von innen heraus“ ist, versucht man möglichst viele der jährlich rund 140 Auszubildenden zu übernehmen und wichtige Funktionsbereiche mit ehemaligen eigenen Azubis zu besetzen. Eine innovative Azubi-App und vielfältige Praktikumsmöglichkeiten erleichtern jungen Menschen den Kontakt zum Unternehmen.

Diesen Kontakt kann man übrigens auch bekommen, wenn man zu „Pietsch Classics“ einmal im Jahr in den Innenhof des Ahauser Barockschlosses kommt. Spätestens hier hat man dann die Ruhe und Muße darüber nachzudenken, ob man sich nicht auch endlich ein neues Bad vom verdienten Träger des Mittelstandspreises 2017 einbauen lassen sollte. Diesen Preis kann man ja nur bekommen, wenn man in fünf Wettbewerbskriterien hervorragende Leistungen erzielt hat: Gesamtentwicklung des Unternehmens, Schaffung und Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Modernisierung und Innovation, daneben Engagement in der Region und natürlich Service, Kundennähe und Marketing.

Aber was sind schon Preise – wir sind bescheiden im Münsterland. Unser Motto formuliert die Wirtschaftsförderung des Kreises Borken auf ihrer Internetseite: „Bei uns kann man den Himmel sehen...auf dem Boden der Tatsachen bleiben... und die Zukunft beginnen. Das passt auch zur Firma Pietsch, vor allem, wenn man sie in einer kurzen Laudatio würdigen soll – herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die Zukunft als Preisträger!   

Unternehmensgruppe Pietsch wurde zum 5. Mal seit 2011 nominiert für den „Großen Preis des Mittelstandes“ durch Johannes Röring und Ingrid Arndt-Brauer, Abgeordnete des Deutschen Bundestages, Hendrik Wüst, Landtag Nordrhein-Westfalen und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken. Im Jahr 2011 erfolgte die Auszeichnung als Finalist.

Herr Thomas Müller, Geschäftsführer, mit Begleitung, alnamic AG (Foto: Boris Löffert)

Herr Martin Ansorge, Geschäftsführer, EGGER Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co. KG, (Foto: Boris Löffert)

Herr Dipl.-Ing. Jürgen-Juhani Henke, Geschäftsführer, mit Begleitung, Metallwerke Renner GmbH (Foto: Boris Löffert)

Herr Dr. Kurt-Michael Pietsch mit seiner Frau, Geschäftsführer, rechts im Bild: Herr Klane (Bereichsleitung Controlling), Unternehmensgruppe Pietsch (Foto: Boris Löffert)