Auszeichnungen für Kommune und Bank in Düsseldorf 2022

(24.09.2022)

Kommune des Jahres:

Hansestadt Anklam(Mecklenburg-Vorpommern)

17389 Anklam

Zwischen Lilienthal, unberührten Ufern und Backsteinen

Seit dem 8. Jahrhundert macht die amtsfreie Stadt Anklam im Landkreis Vorpommern-Greifswald von sich reden. Zunächst als Mitglied der Hanse. Später durch den Flugpionier Otto Lilienthal und heute als Tor ins preisgekrönte und nahezu unberührte Peenetal. Außerdem widmet sich die relativ kleine Hansestadt seit mehr als 15 Jahren der großen Aufgabe des vollständigen Neuaufbaus von drei Stadtquartieren an zentraler Stelle. Fundament des Stadtumbaus ist das städtische Wohnungsunternehmen, das mit mehr als 75 Prozent die Neubebauung der Quartiere realisiert. Das Verhältnis von Dimension der Aufgabe zur Stadtgröße und zur Wirtschaftskraft, bezogen auf den Zeithorizont ist dabei außergewöhnlich.

Die Investitionen der Kommune in die Infrastruktur im Zentrum und in alle übrigen Stadtgebiete bieten einen Nährboden für die wirtschaftliche, kulturelle und touristische Entwicklung der Stadt und darüber hinaus. Gastronomie, Einzelhandel und Versorgungseinrichtungen haben so eine Perspektive und können sich, räumlich verzahnt, synergetisch entwickeln. Die Stadt entwickelt sich somit aus ihrer Mitte heraus, ein eher ungewöhnlicher Ansatz.

Grundlage jeglichen Handelns sind flache Strukturen sowie eine breite Öffentlichkeitsarbeit und -beteiligung. Kommunale Investitionen in die Infrastruktur bringen Aufenthaltsqualität, Kaufkraft und wecken das Interesse privater Investoren. Gleichfalls münden die Bemühungen, Aufträge - nicht nur - im Zusammenhang mit Investitionen möglichst in der Region zu vergeben, in einer Stabilisierung und Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft.

Waren es 2016 noch 539 Anmeldungen für Unternehmen, stabilisierte Anklam mit seinen Maßnahmen 2018 die Registrierung bei 581 Unternehmen, 2021 konnten sogar trotz schwieriger Wirtschaftsprognosen 597 Gewerbeanmeldungen verzeichnet werden. Die an die Stadtkasse geleistete Gewerbesteuer konnte somit in diesem Zeitraum verdoppelt werden. Die Anzahl der Beschäftigten stieg um fast fünf Prozent. Die Anzahl der Minijobber sank um 10 Prozent. Mit der Ansiedlung von Forschungsprojekten, wie des Forschungsprojektes von Continental Taraxagum LAB Anklam zur Kautschukherstellung aus Löwenzahn, dem Aufbau des Bio-Ökonomiezentrums Anklam und der Ansiedlung eines Herstellers veganer Lebensmittel werden ökologisch verträgliche Arbeitsplätze mit Zukunftsperspektive geschaffen.

Gleichzeitig entwickelt sich Anklam immer mehr zum Tourismus-Standort. Dieser Titel gestattet Kommunen die Erhebung einer Tourismusabgabe und wurde am 22. Dezember 2021 durch den Tourismusminister an die Stadt am Peenetal verliehen. Hier, am nahezu unberührten Strom aus der Eiszeit, siedeln besonders viele selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. Darunter 156 Vogelarten, viele seltene wilde Orchideen, aber auch Adler und Fischotter. Gäste können die Flusslandschaft ganzjährig per Hausboot, Kanu oder Solarboot erleben.

Die Geschichte der stolzen Hansestadt erzählen ihre in Backsteingotik errichteten Wahrzeichen, die sich auf insgesamt drei Routen entdecken lassen. Diese führen neben der Marien- und Nikolaikirche auch zum höchsten Stadttor Pommerns, dem Steintor. Die Lücken, die der Zweite Weltkrieg in das Stadtbild riss, wurden und werden seit einigen Jahren mit einem bemerkenswerten Stadtumbau liebevoll geschlossen. Dafür wurde Anklam mit dem „Europäischen Tourismuspreis“ ausgezeichnet. Die „Stadt am Fluss Strategie“, umgesetzt durch den Masterplan Peene Nord-Süd, soll mit Hilfe privater Investoren einen maritim-touristischen Schwerpunkt entstehen lassen. Ziel ist es, die Verbindung von Flusslandschaft, Stadt und Ostseeküste herzustellen.

Für dieses Ziel arbeitet die Hansestadt Anklam aktiv mit unterschiedlichsten Netzwerken u.a. mit der Kommunalgemeinschaft Pomerania, dem Netzwerk Metropolregion Stettin, der Handwerkskammer, dem Tourismusverband Insel Usedom, dem Tourismusverband Vorpommern und der IHK Neubrandenburg zum aktiven Austausch von Erfahrungen und zur Nutzung von Synergien. So entsteht eine Vorzeigekommune, die in besonderem Maß Umweltverträglichkeit mit moderner Lebensqualität vereint.

Die Hansestadt Anklam wurde im Jahr 2022 erstmals für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert. Die Nominierung erfolgte durch die STA-BAU Meyer Sicherungstechnischer Anlagenbau.

 

Bank des Jahres:

Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg (Volksbank BraWo - Niedersachsen)

38440 Wolfsburg

Die genossenschaftliche Idee zeitgemäß interpretiert

Die Volksbank Braunschweig Wolfsburg (BraWo) steht als eine der größten Volksbanken mit ihrem ganzheitlichen Ansatz für die Menschen und Unternehmen ihrer Region. Themen wie Private Banking, Immobiliengeschäfte und Projektsteuerung, Property- und Asset-Management, Unternehmensbeteiligungen, Versicherungsvertrieb über einen unabhängigen Makler und ökologisch wertvolle Energiegewinnung, ergänzen das klassische Bankgeschäft des Geldinstituts.

So hat die Volksbank BraWo ein zeitgemäßes, ganzheitliches Geschäftsmodell geschaffen, das die genossenschaftliche Idee in die Moderne führen soll. Schon früh erkannte das Kreditinstitut die Bedeutung der Immobilienwirtschaft. Mittlerweile gehören 580.000 Quadratmetern vermieteter Fläche ins Portfolio des Bereiches Real Estate.

Ein weiteres Standbein der Volksbank BraWo Unternehmensgruppe ist der Bereich Beteiligungen. Rund 36, meist junge Unternehmen mit innovativen und zukunftsorientierten Geschäftsmodellen, zählt dieser Bereich zu seinen Kunden.

2019 investierte der Bereich Beteiligungen beispielsweise in ein Restaurant mit dem Fernsehkoch Tim Mälzer und hat 2021 eine regionale Brauerei übernommen.

Die Idee hinter diesem Konglomerat aus rund 160 Tochtergesellschaften ist: „Nur eine solide und starke Bank kann den regionalen Mittelstand fördern.“

Die Strategie, die dahintersteckt: „Mehr als Geld und Zinsen!“ So fördert das Institut mit der Capital Group mittelständische Unternehmen, die Potenzial haben und wachsen wollen.

Allein im Raum Braunschweig, Peine-Salzgitter, Wolfsburg-Gifhorn werden Firmenkunden mit einem Umsatz von bis zu 20 Mio. Euro betreut. Damit tragen die Unternehmen im Geschäftsgebiet der Volksbank BraWo maßgeblich zur großen Wirtschaftskraft des Landes Niedersachsen bei und zeigen sich gerade in unruhigen Zeiten als besonders krisenfest. Im Bereich Firmenkunden betreut die Genossenschaftsbank rund 17.000 Firmenkunden im Großraum Braunschweig-Wolfsburg. Jährlich kommen rund 1.000 Neukunden im Firmenkundenbereich hinzu. Das dabei betreute Kreditvolumen beziffert sich auf rund 2,8 Mrd. Euro. Rund 78 Mitarbeitende stehen täglich nur in diesem Bereich zu Verfügung - Tendenz stetig steigend.

Auch die Privatkunden profitieren vom klugen Engagement ihres Instituts. Während andere Banken in der Vergangenheit ihre Kontogebühren erhöhten, praktizierte die Volksbank Braunschweig-Wolfsburg das Gegenteil. So bietet mit „BraWo-MeinKonto“ weiterhin ein kostenfreies Girokonto für Privatkunden an, ohne Kleingedrucktes oder versteckte Kosten.

Doch zu einem ganzheitlichen Ansatz gehört auch ein umfassendes caritatives Engagement. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Wohl von Kindern und Jugendlichen, dem sich die Volksbank BraWo-Stiftung und das Kindernetzwerk United Kids Foundations verschrieben haben. Gemeinsam mit zahlreichen Unternehmen und zehntausenden Teilnehmern aus der Region wurde beispielsweise mit dem walk4help der Weltrekord für den größten Charity-Spaziergang aufgestellt.

Weitere bekannte Projekte sind der LupoLeo Award und der step4help, allesamt zur Förderung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in den Bereichen Bildung, Chancengleichheit, Bewegung, Ernährung und Integration.

Um nachhaltig etwas für die Umwelt zu tun, wurde mit der United Kids Foundations Wald mittlerweile ein Waldstück mit mehr als 50.000 jungen Bäumen aufgeforstet.

Auch Großveranstaltungen wie die Open-Air-Reihe Wolters Applausgarten oder die Freiluftkonzerte auf der BraWo Bühne, u. a. mit Sido und Sarah Connor, gehören zu den geförderten Projekten. 2022 wurde das Hauptsponsoring des ATP-Challenger-Turniers als zukünftiges „BRAWO OPEN“ übernommen.

Erwähnenswert ist auch die Sponsorenpartnerschaft mit regionalen Vereinen, wie Eintracht Braunschweig, dem VfL Wolfsburg und den Grizzlys Wolfsburg.

Die Volksbank eG Braunschweig-Wolfsburg wurde im Jahr 2021 erstmals für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert. Die Nominierung in diesem Jahr erfolgte durch die KFM Deutsche Mittelstand AG.

Hansestadt Anklam - Galander, Michael - Bürgermeister | Foto: © Christian Kahle

Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg (Volksbank BraWo) - Brinkmann, Jürgen - Vorstandsvorsitzender | Foto: © Christian Kahle