Premier Kommune 2022

(22.10.2022)

Premier-Kommune des Jahres:

Landkreis Ebersberg(Bayern)

85560 Ebersberg

Wo vor den Toren Münchens Visionen wahr werden

Als innovative und wirtschaftsfreundliche Kommunalverwaltung ist der fast 145.000 Einwohner starke Landkreis Ebersberg seit Februar 2018 als erster Bayerischer Landkreis als Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung mit RAL Gütezeichen zertifiziert und bietet mit 14 Serviceversprechen allen Unternehmen zeitliche und finanzielle Planungs-sicherheit. Ebersberg ist demografisch der zweitjüngste Landkreis Bayerns. Bereits 2017 war er laut „Focus Money“ Wirtschaftsstandort Nummer eins in Deutschland.

Anfang 2015 stellten die Verantwortlichen hierfür die Weichen und beschlossen die Richtlinien für die Förderung bei Neuschaffung von Gebäuden im Mietwohnungsbau. Geplant wurden 1.000 bezahlbare Wohnungen, bezugsfertig bis 2025. Ein Jahr später wurde zur Unterstützung die Wohnbaugesellschaft Ebersberg WBE gKU als gemeinsames Kommunalunternehmen gegründet. Bereits im April 2018 konnten nach einer Bauzeit von nur sieben Monaten die ersten 21 Wohnungen bezogen werden.

Der Landkreis verwaltet das Kommunalunternehmen, obwohl die Zuständigkeit für Wohnungsbau bei den Gemeinden liegt. 2020 wurden weitere sieben Wohnungen an die Mieter übergeben. 2022 entstehen 22 Wohneinheiten für Klinikpersonal.

Ebersberg betreibt mit großem Erfolg eine Energieagentur und ist Vorreiter im Bereich der Energiewende mit dem Ziel, bis 2030 unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden. Der Landkreis liegt im Nordosten von München und ist eine sowohl Bildungs- als auch eine Gesundheitsregion, plus fahrradfreundliche Kommune.

Zum Gesamtkonzept gehören Integrations-, Inklusions-, Senioren-, Familien- und Ehrenamtsbeauftragte im Team Demografie. Als Sprecher der MVV-Landkreise setzt sich der Landrat von Ebersberg, Robert Niedergesäß, besonders für einen verbesserten ÖPNV ein. Digitalisierung bildet einen weiteren Schwerpunkt, der zudem mit 500.000 Euro im Projekt "Kommunal-Digital" gefördert wird.

Bereits 2018 erhielt der Landkreis den „Großen Preis des Mittelstandes“ und gründete die „Innovationsschmiede EBE“. Hier können sich Privatpersonen, Start-Ups, Unternehmern, Vereine oder gemeinnützige Organisationen aus dem Landkreis Ebersberg für den Innovations- und Unternehmerpreis bewerben. Zahlreiche freiwillige Leistungen des Landkreises stärken den Standort: Familienpatenschaften, Willkommensbesuche für Säuglinge, Elterncafés, Familienstützpunkte, Spielgeräteverleih und sogar ein eigenständiges Spendenprojekt "Fördern und helfen". 2021 verfügte der Landkreis mit 30.794 Euro und 126,1 Indexpunkten über die sechsthöchste Kaufkraft pro Kopf in Deutschland und gehört laut „Zukunftsatlas“ zu den Regionen mit „sehr hohen Zukunftschancen“.

Zur Förderung sozialer Kompetenzen setzt das Landratsamt eine webbasierte Führungs- und Lernplattform ein. Ein Instrument, mit dem jeder Einzelne - vom Hausmeister bis zum Landrat - seine sozialen Kompetenzen entwickeln kann.

Als erster Landkreis in Bayern wurde ein Feuerwehr- und Katastrophenschutzbedarfsplan veröffentlicht. Er ist Leitfaden dafür, was zu tun und anzuschaffen ist. Beispielsweise Fahrzeuge, Geräte, Gebäude für Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen. Seit 2019 müssen zudem bei allen Beschlüssen der Kreisgremien die Auswirkungen auf das Klima dargestellt werden.

Um auch weiter seiner Vorreiterrolle gerecht zu werden, entwickelte der Landkreis das Aktionsprogramm 2030 für die nachhaltige Entwicklung der Region. Dieses Programm wurde vom Kreistag 2018 beschlossen. Es beinhaltet 15 Handlungsfelder und 21 Leit-projekte, darunter das Energiewendeprogramm mit dem Schwerpunkt: Wasserstoff-technologie als High-Performer. Es wird als eine von drei Gewinnerregionen in Deutschland mit 20 Mio. Euro gefördert. Mit Xima wurde ein digitaler Werkzeugkasten zur nutzer-orientierten Gestaltung von Online-Anträgen eingeführt. Alles in allem ist Ebersberg der Hotspot in Sachen „Landkreis mit Visionen“.

 
Das Landratsamt Ebersberg wurde erstmals im Jahr 2018 für den „Großer Preis des Mittelstandes“ vorgeschlagen. In diesem Jahr wurde die Nominierung ausgesprochen durch die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Aktiengesellschaft Zweigniederlassung Süddeutschland.

Landkreis Ebersberg - Robert Niedergesäß, Landrat mit Brigitte Keller, Stellvertreterin, Foto: © Tobias Weber