Premier-Ehrenplakette 2022

(22.10.2022)

Albert Fischer GmbH(Niedersachsen/Bremen)

31008 Elze

Vom Projekt bis zur Fertigstellung, komplett aus einer Hand

Die Albert Fischer GmbH ist ein Bauunternehmen, das sich auf den Hoch- Tief- und Eisenbahnbau spezialisiert hat. Darüber hinaus spielt der Haus- und Eigenheimbau eine entscheidende Rolle.

Auftraggeber in den Bereichen Tief-, Ingenieur- und Eisenbahnbau sind in erster Linie die Deutsche Bahn AG, Privatbahnen, Stadt- und Gemeindeverwaltungen, Straßenbauämter sowie regionale Verkehrsbetriebe.

Ein weiteres Tätigkeitsfeld des Unternehmens ist der Hallen- und Industriebau. Die Firmahat sich auch im Mauerwerks-, Beton- und Stahlhallenbau einen Namen gemacht.

Der bedeutende Unterschied zu anderen Unternehmungen der Branche ist, dass die Albert Fischer GmbH über eine hauseigene Architekturabteilung mit hochqualifizierten Ingenieuren und Baufachleuten verfügt. Dadurch ist sie in der Lage, ihren Kunden Entwürfe und Planungen einschließlich einer 3D-Visualisierung anzubieten.

Das Unternehmen verfügt über einen Fuhrpark mit Baumaschinen und mehr als 25 Baggern sowie dem ersten Zweiwegebagger von Caterpillar, für den das Unternehmen als Tester Pate stand.

Im Jahr 1990 von Albert Fischer gegründet, begann das Unternehmen mit 20 Mitarbeitern und einem kleinen Maschinenpark. Mit diesem Bestand realisierte die Firma bereits zu Beginn ihrer Gründung fast ausschließlich Aufträge für die Deutsche Bundesbahn AG. Erst im Laufe der Jahre kamen die Geschäftsfelder Hoch-, Tief- und Eisenbahnbau sowie die Tochterfirma Albert Fischer Hausbau hinzu.

Seit 1995 hat das Unternehmen seine Firmenzentrale in Elze. Hier sind Verwaltung, Technik, Bauleitung, Bauhof und Werkstatt beheimatet. In den folgenden Jahren erfolgte der Ausbau des Bauhofs auf 15.000 qm.

Aktuell sind 320 Mitarbeitende, 15 Azubis, 20 Praktikanten und Werkstudenten für das Unternehmen tätig, die quasi zu 100 Prozent im Unternehmen bleiben.

Aufgrund der Breite der Bauaufträge und der hervorragenden Marktsituation bietet die Albert Fischer GmbH ihren Mitarbeitern vielfältige, sich daraus ergebende Tätigkeiten. Das große Spektrum an Weiterbildungsmaßnahmen soll zudem die Fähigkeiten der Mitarbeiter verbessern. So haben die Beschäftigten die Möglichkeit, sich nicht nur auf Seminaren weiterzubilden, sondern auch auf der eigenen Karriereleiter mit Unterstützung des Unternehmens massiv voranzukommen.

Mitarbeiterzufriedenheit ist ein wichtiges Anliegen der Geschäftsleitung. Von den 20 Gründungsmitarbeitern ist beispielsweise bis heute noch keiner, außer aus Alters-gründen, aus der Firma ausgeschieden.

Unternehmenszugehörigkeit wird zum zehnten, zwanzigsten und dreißigsten Jahr mit einer entsprechenden Prämie vergütet. Freie Arbeitszeiteinteilung ist weitestgehend und ohne großen Verwaltungsaufwand selbstverständlich möglich. Dies insbesondere mit Rücksicht auf Teilzeitkräfte, beim Wiedereinstieg nach dem Mutterschutz oder der Elternzeit. Zudem sollen alle MitarbeiterInnen zur Eigeninitiative angeregt werden, um so ein verantwortungsbewusstes Mithandeln zu erreichen. Das ist besonders wichtig, zumal Ideen, Verbesserungen bzw. Neuentwicklungen leider häufig nicht durch Patente oder Markenschutz geschützt werden können. Ein Beispiel hierfür ist der Fertigteilbahnsteig für die Stadtbahn in Hannover.

Dieses Verantwortungsbewusstsein zieht sich bis in das gesellschaftliche Engagement des Unternehmens. Langzeitarbeitslose oder Flüchtlinge werden in Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur durch die Albert Fischer GmbH wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert.

Die Hochschule Hildesheim wird im Kooperationsmodell HAWK Business Class unterstützt. Das 2015 errichtete Gebäude für ältere bzw. pflegebedürftige Menschen ist aus Elze nicht mehr wegzudenken. Es wird zurzeit erweitert. Für die Unterbringung von Flüchtlingen wurde 2015 kurzfristig ein vorhandenes Gebäude als Unterkunft umgebaut und dem Landkreis zur Verfügung gestellt.

Der Sportverein Mehle konnte durch das Engagement des Unternehmens einen neuen Sportplatz übernehmen. 2019 wurden elf Musikinstrumente zur Jugendausbildung gespendet. Weitere Förderungen von Vereinen sind ein selbstverständlicher Beitrag des Unternehmens für die Region.

Für diese sozialen Leistungen und für die Stadt selbst, würdigte Elze den Firmengründer Albert Fischer bereits im Jahr 2013 mit dem „Ehrenring der Stadt“.


Die Albert Fischer GmbH wurde erstmals im Jahr 2012 für den „Großer Preis des Mittel-standes“ vorgeschlagen. In diesem Jahr erfolgte die Nominierung durch die Sparkasse Hildesheim Goslar-Peine.

 

FingerHaus GmbH(Hessen)

35066 Frankenberg

Fertighäuser ohne Wenn und Aber

FingerHaus steht seit mehr als 70 Jahren für hohen Qualitätsanspruch, hundertprozentigen Service und hundertprozentige Verbindlichkeit in Holzfertigbauweise.

Das mittelständische Familienunternehmen mit Sitz in Frankenberg/Eder, im hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg, hat eine lange Tradition, die mit der Gründung einer Zimmerei im Jahr 1820 beginnt. Seit 1948 hat sich das Unternehmen auf den Fertigbau in Holz spezialisiert. Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit ist der Bau von Einfamilien-häusern. Es werden aber auch Mehrfamilien- und Reihenhäuser sowie Funktionsgebäude realisiert.

Mit dem Ergebnis des „Musterhausreports 2020“, bei dem alle 14 getesteten Musterhäuser mit dem Siegel „sehr gut“ abschlossen, steht FingerHaus für ein einzigartiges Konzept und eine Spitzenposition in diesem speziellen Segment.

Mit hohen Investitionen – der Umsatz wurde in den letzten Jahren um fast ein Drittel erhöht – konnten 2017/2018 der Neubau einer Ausbildungshalle für Auszubildende in den technischen Berufen, die Aufstockung der Verwaltung, der Neubau einer dritten Produktionshalle sowie der Um- und Anbau der vorhandenen Produktionshallen realisiert werden. Auch der Austausch und die Neuanschaffung zahlreicher Maschinen, wie eine Abbundanlage, ein vollautomatisches Plattenbearbeitungszentrum und eine robotergestützte Fertigungsstation wurden in Angriff genommen.

FingerHaus erlangte bisher einen umfassenden europäischen Marken- und Domainschutz, u. a. bei der Patentierung eines Siphons, und steht in der Patententwicklung für einen Anschlussblock an einen Wärmeerzeuger. Mit der Darstellungsmöglichkeit von Hausplanungen mittels Virtual Reality über 3D-Brillen, öffnet sich FingerHaus für die digitale Zukunft.

Aktuell sind 760 Mitarbeitende, 60 Azubis und 113 Studenten bzw. Praktikanten für das Unternehmen tätig. Es bietet derzeit zwölf verschiedene Ausbildungsberufe an.  Interessierte Schülerinnen und Schüler werden über verschiedene Kanäle informiert. Duale Studiengänge mit dem Ziel eines Bachelor- oder Masterabschlusses werden ermöglicht. Darüber hinaus wird der Einstieg für Quereinsteiger forciert.

Mitarbeitende können Empfehlungen für Bewerber aus dem eigenen Umfeld aussprechen und erhalten bei erfolgreicher Einstellung und Absolvierung der Probezeit eine Vermittlungsprämie in Höhe von 1.000 Euro.

Zum Schulungsprogramm gehören interne Weiterbildungen mit externen Referenten. Darunter sind Kommunikations- und Korrespondenzseminare, Teamentwicklung, Gruppen- und Einzelcoachings, CAD-, AutoCad- und Vertriebsschulungen. Auch der Aufbau eines Learning-Management-Systems, eines Innovations-Managements, die Weiterbildung aller Führungskräfte über einen Mindestzeitraum von drei Jahren mit dem Ziel der besseren Zusammenarbeit sowie noch zufriedeneren und motivierteren Mitar-beitern, aber auch zur Sensibilisierung des Führungsverhaltens, stehen als Prämisse seitens der Unternehmensleitung im Mittelpunkt des innerbetrieblichen Engagements.

Neue Mitarbeiter werden mit einem umfassenden Onboarding-Prozess in ihr jeweiliges Aufgabenfeld eingearbeitet. Darüber hinaus wird seit 2021 die Arbeitszeit flexibler gestaltet.

FingerHaus begleitet als familienfreundlicher Arbeitgeber Väter und Mütter durch die Elternzeit und unterstützt das Gemeinschaftsgefühl mit einer firmeninternen App, die auch ein Eltern-Netzwerk begleitet. Unter dem Programm „FingerFit“ bietet das Unternehmen in Fitness- und Gesundheitsaktionen Yogakurse, Rückenschule und vieles mehr an. Darüber hinaus wurden die jährliche Grippeschutzimpfung und das Hautscreening durch die Corona-Schutzimpfung ergänzt, für die eigens eine Impfstraße errichtet wurde.

In der Region engagiert sich das Unternehmen mit vielfältigen Sponsoring-Aktionen, deren Gesamtbetrag allein im Jahr 2020 bei knapp 145.000 Euro lag. FingerHaus fördert neben vielen Sportbereichen seit Jahren das Literaturfestival „Literarischer Frühling“, Konzerte des Jugendsinfonieorchesters der Edertalschule und das Neujahrkonzert des Lions-Clubs Ederbergland mit dem Johann-Strauß-Orchester u. v. m.

Im Profi-Teamsport unterstützt FingerHaus u. a. den Handball-Bundesligisten MT Melsungen, den Frauen-Handball-Bundesligisten Bad Wildungen-Vipers und die Basketballerinnen der Blue-Dolphins Marburg. Zudem setzt FingerHaus als Markenbotschafter auf eines der erfolgversprechendsten Beach-Volleyball-Duos Deutschlands: Paul Becker und Armin Dollinger sowie auf die Siebenkampf-Vizeweltmeisterin 2017, Carolin Schäfer.

Die FingerHaus GmbH wurde erstmals im Jahr 2006 für den „Großen Preis des Mittelstandes“ vorgeschlagen. In diesem Jahr wurde die Nominierung u. a. ausgesprochen durch die Wirtschaftsförderung und Regionalmanagement GmbH in Korbach.

 

ONI-Wärmetrafo GmbH(Nordrhein-Westfalen)

51789 Lindlar

Energiesparen mit System

Anfang der achtziger Jahre gestartet, schreibt ONI eine Erfolgsgeschichte, die seit nunmehr drei Jahrzehnten fortgeschrieben wird. Weltweit erlangte ONI Anerkennung und Auszeichnungen für seine energiesparenden System- und Prozesslösungen, die für die verschiedensten Branchenbereiche in der kunststoff- und metallverarbeitenden Industrie bis zur Medizintechnik von größtem Nutzen sind. Dazu zählen das weltweit einzigartige Wasserbehandlungssystem unter dem Namen ONI-AquaClean und ein Energiesparkonzept zur Stromverbrauchsreduzierung in Rückkühlanlagen mit leerlaufenden Freikühlern.

Die energiesparenden und umweltentlastenden Systemlösungen werden von etwa 6.000 Kunden in mehr als 70 Ländern der Welt eingesetzt. Der Kundenkreis reicht vom kleinen mittelständischen Betrieb bis hin zu Weltkonzernen wie Airbus, Audi, BMW Bosch-Siemens, Dynamit Nobel, Gardena, Gerresheimer, Hilti, Kautex, MAN, Mercedes, Röchling, Salzgitter Industrie, Schuler, Siemens-VDO, ThyssenKrupp, Tupperware, VW und ZF.

Dennoch war das Jahr 2021 für das Unternehmen eines der schwersten in seiner Geschichte. Mitte des Jahres, als das Hochwasser an Mosel und Ahr verheerende Schäden angerichtet hatte, trat auch der Bach, der normalerweise friedlich über das Gelände des Unternehmens in Lindlar bei Köln fließt, über die Ufer. Alle Büroräume im Erdgeschoss aller Gebäude sowie die gesamten Produktionsflächen wurden überflutet. Es entstand ein Schaden in Millionenhöhe. Allein in der Produktion mussten mehr als 100 große Pumpengruppen und andere Materialien, von der Elektronik bis zum E-Ventil, verschrottet werden.

Doch ONI wäre nicht so erfolgreich, wenn es nicht auch solche massiven Tiefschläge verkraften würde. Alle 470 Beschäftigten haben mit größtem persönlichem Einsatz dafür gesorgt, dass zumindest der eingeschränkte Betrieb nach einigen Wochen wieder laufen konnte. So kann, wenn sich alles weiter so entwickelt, 2022 sogar mit einem Umsatzplus gegenüber den Vorjahren abgeschlossen werden.

Dieser Erfolg gründet sich auf dem Know-how, das ONI für die Beratung seiner Kunden, in der Fachplanung und Umsetzung der gesamten Anlagentechnik sowie in der Vertriebsorganisation einsetzt. Es rekrutiert sich im Wesentlichen aus praktischen Erfahrungen.

Diesen Wissensvorsprung bezieht das Unternehmen zum einen aus den eigenen Humanressourcen, aber auch aus der Zusammenarbeit mit Hochschulen, wie der TH-Köln, dem Campus Gummersbach und Fachinstituten. Dazu gehören auch ein kontinuierlicher Know-how-Transfer und eine gezielte Unterstützung in Sachen Labor- bzw. Maschinenausrüstungen. Darüber hinaus unterstützt ONI angehende Ingenieure in der Ausbildung, durch die Betreuung in Beispielprojekten und Ingenieurarbeiten.

Derzeit finden 30 Werkstudenten und Praktikanten Unterstützung durch das Unternehmen. 30 Azubis erhalten in verschiedenen Berufen das Rüstzeug für ihre persönliche Kariere. Weil Know-how ebenso wichtig ist für den Erfolg wie visionäres Denken, erhalten bei Neueinstellungen Mitarbeiter im Alter zwischen 50 und 62 eine echte Chance, noch einmal durchzustarten. Auch Arbeitslose haben bei ONI die Möglichkeit, sich in das Unternehmen einzubringen.

Bisher wurden 136 Mitarbeiter - die vorher arbeitslos waren - eingestellt, von denen aktuell noch 119 bei ONI beschäftigt sind. Für Flüchtlinge aus Krisengebieten wurden mit hohem finanziellem Aufwand zusätzliche Ausbildungsplätze eingerichtet.

So entsteht bei ONI eine hohe Bindung an das Unternehmen in Kombination mit einer außergewöhnlichen Bereitschaft jedes Mitarbeitenden, sich für die Ziele des Unternehmens einzubringen. Patenschaften für gesundheitlich gehandicapte Mitarbeitende runden dieses Programm ab.

Um Karrieren zu fördern, werden qualifizierte und engagierte Mitarbeiter zur Meisterschule geschickt. Hauseigene und externe Schulungen werden regelmäßig durchgeführt.  Allein mit dieser Personalpolitik verbindet ONI gesellschaftliches, regionales und soziales Engagement, direkt und vor Ort.

ONI sponsert regional Sportvereine, Kinder- und Jugendgruppen, Schützen-, Gesangs- und Musikvereine, Kindergärten, die Freiwillige Feuerwehr, den Bürgerbus für ältere Menschen und vieles mehr. Bei Langzeitkranken sichert das Unternehmen den Erhalt des Arbeitsplatzes, auch nach vier bis fünf Jahren zu.

Die ONI-Wärmetrafo GmbH wurde erstmals im Jahr 2010 für den „Großer Preis des Mittelstandes“ vorgeschlagen. In diesem Jahr erfolgte die Nominierung durch die Gemeinde Lindlar.

Albert Fischer GmbH - Herr Albert Fischer, Geschäftsführer, Foto: © Tobias Weber

FingerHaus GmbH - v.l.n.r.: Dr. Mathias Schäfer, Geschäftsführer mit Willi Schäfer, Gesellschafter, Foto: © Tobias Weber

ONI-Wärmetrafo GmbH - Herr Wolfgang Oehm, Geschäftsführender Gesellschafter mit Petra Tröger, Foto: © Tobias Weber