Finalisten 2021 aus Thüringen

(18.09.2021)

Bäcker Süpke oHG

65549 Limburg

Backen mit Zeit für Geschmack

Mit 14 Bäckerei-Filialen und 65 motivierten Mitarbeitern ist die Bäcker Süpke oHG mit Sitz in Orlishausen in Thüringen eine echte Erfolgsgeschichte. Viel Herzblut, Engagement, Mut und Fleiß haben das Unternehmen zu einem Vorzeigebeispiel für mittelständisches Unternehmertum gemacht.

Das Erfolgsrezept: Mut, ausgetretene Wege zu verlassen und neue Richtungen einzuschlagen. So werden keinerlei fertige Vormischungen oder Fertigbackwaren verwendet. Statt mit Backpulver wird mit selbst gezogenem und lang gereiftem Sauerteig und Vorteigen gebacken. Dadurch werden die Backwaren aromatischer, bekömmlicher und halten länger. Auch beim Thema Marketing sticht das Unternehmen mit eigenem Instagram und TikTok-Kanal heraus. Möglich ist das nicht nur durch die Offenheit und Innovationskraft der Geschäftsführung, sondern auch durch das Engagement der Mitarbeiter, die beispielsweise helfen, die Social-Media-Kanäle mit Inhalt zu befüllen.

Dabei fing alles ganz klein an. 1990 übernahmen die heutigen Gesellschafter Mirko Hoschkara und Wolfgang Süpke mit ihren Ehefrauen Cornelia Hoschkara und Christina Süpke sowie Mutter Helga Süpke die ehemalige Gemeindebäckerei in Schloßvippach, die zuvor ein Jahr leer gestanden hatte. Bereits vier Jahre später platzte die Backstube aus allen Nähten, sodass sich die Unternehmer nach einem neuen Standort umsehen mussten. Die Entscheidung fiel auf die Errichtung eines Neubaus in Orlishausen, der im Juli 1995 eröffnet wurde. Dank der größeren Produktionsfläche und der wachsenden Beliebtheit bei Kundinnen und Kunden konnte die Bäckerei weitere Filialen eröffnen und beliefern.

Der Beitritt zum Verein „Slow Baking – mit Zeit zum Geschmack“ vor fast 20 Jahren brachte eine entscheidende Wende. Seitdem verzichtet der Betrieb vollkommen auf künstliche Zusätze wie künstliche Aromen, Back- oder Puddingpulver und setzt vor allem auf Zeit. Denn je länger ein Teig Zeit zum Reifen hat, desto schmackhafter und bekömmlicher werden die daraus produzierten Backwaren. Nach eigenen Rezepten und traditioneller Backkunst werden so alle Produkte des Unternehmens mit regionalen Zutaten selbst hergestellt. Das Getreide stammt aus der Region und wird in der Mühle Ingersleben gemahlen.

Zu einer der beliebtesten Brotsorten zählt der „Schwarze Hamster“, für das sogar eine eigene Wortmarke eingetragen wurde. Weitere exklusive Eigenkreationen wie der „Kornkönig“, die „Meister Süpke Kruste“ oder das „Roggenvollkorn mit Kochstück“ gibt es nur bei Bäcker Süpke und werden vom großen Kundenstamm sehr gern angenommen.

Die wachsenden Verkaufszahlen und die steigende Ertragsentwicklung zeigen, dass sich der zusätzliche Aufwand bezahlt macht und von den Käufern honoriert wird.

Das weitläufige Problem der Nachwuchsgewinnung geht das Unternehmen proaktiv an. Schulklassen und Kindergartengruppen werden regelmäßig durch die Backstube geführt, wobei der Weg vom Korn zum Brot erklärt wird. Schülerpraktika, die Teilnahme am Tag der Berufe sowie an Schüleraustauschprojekten und Praxistagen der ansässigen Schulen, wecken die Begeisterung für das Bäckerhandwerk bei den nachfolgenden Generationen. Als Top-Ausbildungsbetrieb erhielt die Bäcker Süpke oHG 2020 den Ausbildungs-Award der Handwerkskammer Erfurt.

Die Bäcker Süpke oHG wurde durch den Landkreis Sömmerda 2021 erstmals für den „Großen Preis des Mittelstandes“ vorgeschlagen.

 

rooom AG

07749 Jena

Eine Plattform für die dritte Dimension

Die rooom AG ist ein globales Start-up mit Sitz in Jena, das 2017 durch Hans Elstner

gegründet wurde. Es bietet eine anpassungsfähige SaaS-Plattform zur Erstellung, Verarbeitung und Veröffentlichung von 3D-Inhalten auf allen digitalen Endgeräten. Diese ermöglicht es Unternehmen jeder Branche, einfach und kostengünstig eigene 3D-Inhalte zu erstellen, zu bearbeiten und online zu präsentieren.

Was so simpel klingt ist jedoch eine Revolution auf vielen Ebenen. Die Experience-Cloud des Unternehmens ist eine All-in-One-Plattform und funktioniert über alle Desktop- und Mobilgeräte hinweg. Was so einfach klingt, die Plattform aber so innovativ macht, sind die einzelnen Bereiche. Die Event-Cloud steht beispielsweise für die Optimierung virtueller Veranstaltungen, Ausstellungen, Konferenzen und Meetings. Die Space-Cloud für die Darstellung von Immobilien, Grundstücken und Museen. Die Product-Cloud für die 3D-Präsentation von Produkten und Produkt-Showrooms. Die Immerse-Cloud für Touren, Guides und 3D-Bücher. Hinzu kommt seit 2020 die Eventplattform rooomEXPO-X. Durch Server ist sie auf der ganzen Welt, u. a. auch in China, international aufgestellt und ermöglicht vergleichsweise hohe Besucherzahlen.

So erscheint es kaum verwunderlich, dass das Unternehmen bereits nach vier Jahren Existenz im Jahr 2020 seinen Umsatz um den Faktor 1000 erhöhen konnte und eine weitere exponentielle Erhöhung für 2021 zu erwarten ist.

Das Ziel der Förderung digitaler Transformation und einer höheren Verbreitung von 3D-Technologie, Augmented und Virtual Reality in der Gesellschaft, lässt sich für rooom nur mit starken Partnern und Kooperationen realisieren. Wichtige Partnerschaften bestehen bereits mit Matterport und Vuzix, US-amerikanische Anbieter von 3D und AR Technologie sowie der Deutschen Telekom im Rahmen des TechBoost Startup-Programms. Eine weitere Partnerschaft wurde kürzlich mit Roomle geschlossen, einem 3D-Konfigurator aus Österreich.

Auch im wissenschaftlichen Bereich gibt es Kooperationen. Beispielsweise im Rahmen eines Forschungsprojekts mit der Universität Potsdam. So schafft rooom mit seinem Angebot Arbeitsplätze u. a. in den Bereichen Marketing, Vertrieb, Projektmanagement, Webdesign, Softwareentwicklung und 3D-Entwicklung, die absolut zukunftsorientiert sind.

Die Ausbildungszahlen auf diesem Arbeitsfeld sind jedoch sehr niedrig, da es bisher noch keine typischen Ausbildungsberufe darstellt. Viele Mitarbeiter im Unternehmen sehen sich als Quereinsteiger. Zurzeit gehören 48 Mitarbeiter und 8 Werkstudenten bzw. Praktikanten zum Team. Um diesen hochspezialisierten Angestellten ein adäquates Umfeld zu garantieren, bietet das IT-Unternehmen seinen Mitarbeitern verschiedene Benefits, wie Firmenwagen, Firmenwohnung u.v.m. an. Allen Mitarbeitern stehen zahlreiche Online-Schulungen, kostenfreie Sprachkurse und unterschiedliche Weiterbildungen zur Auswahl. Ganz nach dem Credo des Firmengründers und CEO Hans Elstner: „Zur Arbeit kommen ist wie Zuhause zu sein und Zeit mit Freunden zu verbringen.“ Nur so, weiß man bei rooom, kann in einem sehr speziellen Markt die Zukunft des thüringischen Start-ups gesichert werden.

Die rooom AG wurde 2021 durch den Landkreis Sömmerda erstmals für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert.

Finalisten 2021 aus Sachsen und Thüringen: