Finalisten 2020 aus Schleswig-Holstein/Hamburg

(26.09.2020)

CARLISLE® Construction Materials GmbH Waltershausen

21079 Hamburg
Innovative Produkte für Abdichtungen
Schon 1856 wurden in Hamburg einfache Gummischuhe hergestellt. Mehr als 60 Jahre danach wird dieses Unternehmen zur Harburger Gummiwaren-Fabrik PHOENIX A.G. Und 1982 ist die Geburtsstunde von RESITRIX®. Eine Materialkombination aus EPDM und polymermodifiziertem Bitumen wird im deutschen Markt eingeführt. 2001 wird innerhalb der Phoenix AG die Phoenix Dichtungstechnik GmbH (PDT) gegründet, die neben Dachabdichtungen auch Profile und gummierte Gewebe herstellt. Gregor Ellegast und Jürgen Werner sehen das Potenzial und entschließen sich 2008 zu einem Management-Buy-Out. Drei Jahre später kaufte die US-amerikanische CARLISLE® Incorporated den Erfolgsproduzenten. Die PDT wird zur CARLISLE® Construction Materials GmbH. In den Folgejahren kommen weitere Schwestergesellschaften in Europa hinzu. Vereint als CARLISLE® CM Europe, bewahrt sich allerdings jede Gesellschaft ihren mittelständischen Charakter.

Abdichtungsprodukte aus EPDM schützen nachhaltig die gesamte Gebäudehülle, vom Dach bis zum Keller. Vom Wohnhaus über gewerbliche Bauten, Kirchen und Museen, Schulen, Bahnhöfe und Flughäfen bis zu Windmühlen. Rund 60 Prozent des Einsatzes entfällt auf die Sanierung. Dabei können die Produkte auf bestehenden Altabdichtungen verlegt werden, so dass ein Abriss und die Entsorgung der oftmals problematischen Materialien entfallen.

Im Gegensatz zu reinen Bitumen-Produkten, die während eines Gebäudelebens von etwa 80 Jahren bis zu dreimal ausgetauscht werden müssen, haben EPDM-Abdichtungssysteme eine vom unabhängigen Prüfinstitut Süddeutsches Kunststoff-Zentrum Würzburg (SKZ) prognostizierte Gebrauchsdauer von mehr als 50 Jahren. Am Ende ihres „Lebenszyklus“ werden sie thermisch recycelt und wieder der Produktion zugeführt.

Eine wesentliche Neuerung im Herstellprozess von RESITRIX® Produkten der Vergangenheit, war der technologisch wichtigste Produktionsschritt: die Bitumenbeschichtung. Der Wechsel von einer klassischen Bitumenbahnen-Beschichtungsanlage zu hochmodernen und leistungsfähigen Beschichtungsanlagen. Mit der 2018 eröffneten Fabrik betreibt die CARLISLE® Construction Materials GmbH am Standort Waltershausen eine der weltweit modernsten Beschichtungsanlagen.

Seit Beginn der RESITRIX® Herstellung (1982) gehören Entwicklung und Produktion zu den Kernkompetenzen des Unternehmens. Technologischer Fortschritt ist ein Markenzeichen von CARLISLE®. Mehrere patentierte Entwicklungen und geschützte Prozessverbesserungen prägen das gesamte Produktsortiment nachhaltig. Die selbstklebende, wurzelfeste EPDM-Bahn RESITRIX® SK W Full Bond wurde im Jahr 2019 zum „Produkt des Jahres“ gewählt.

Viele Meisterschulen im Kernmarkt Deutschland haben CARLISLE-Produkte und -Technologien in ihr Schulungsprogramm aufgenommen. Die schnelle Verlegung der Bahnen, gepaart mit dem klaren Trend zur Nachhaltigkeit, passt in die Zeit und unterstützt die hohe Nachfrage nach diesen Produkten.
In der CARLISLE® ACADEMY in Waltershausen und Hamburg gibt es Schulungsangebote für Verarbeiter. Zum Programm der ACADEMY gehören zudem deutschlandweite Architektenseminare sowie Informationsveranstaltungen beim Handel.

In der CARLISLE® Construction Materials GmbH wird ein standortübergreifendes integriertes Managementsystem betrieben. Leitwerk ist die DIN EN ISO 9001:2015. Grundlage der Strategieplanung sind Fünfjahrpläne, aus denen Jahrespläne abgeleitet werden. Mittelfristig steht das Ziel, Systemanbieter zu werden, um den Kunden ein Rundum-Sorglos-Paket für das Flachdach bzw. die Gebäudehülle anzubieten.

Ein starkes Wachstum des Unternehmens hatte eine Umsatzsteigerung von 69 Mio. Euro (2016) auf 87,6 Mio. Euro (2019) zur Folge und führte zu einem kontinuierlichen Anstieg der Mitarbeiterzahlen von 180 (2016) auf 210 (2019). Die Anzahl der Ausbildenden nahm von fünf auf acht zu.
Das Unternehmen setzt auf die kontinuierliche Weiterbildung aller Mitarbeiter. So werden Inhouse-Schulungen und an allen Standorten Englischkurse angeboten. Für drei Mitarbeiter werden aktuell die Kosten für die Meisterausbildung übernommen. An Hamburger Gymnasien und Stadtteilschulen, an Berufsorientierungstagen und auf Schulmessen werden Ausbildungsangebote vorgestellt.

In der B2B-Kommunikation setzt das Unternehmen auf einen Multichannel-Mix, um Kunden und Interessenten über möglichst viele Kommunikationswege zu erreichen, die auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppen abgestimmt sind.
Jährlich wird ein Gesundheitstag durchgeführt und die Mitarbeiter haben jederzeit die Möglichkeit, einen Check-Up beim Betriebsarzt zu nutzen.

Seit vielen Jahren ist das Unternehmen Sponsoringpartner der Stiftung phönikk. Sie betreut junge Krebspatienten außerhalb der Klinik und versucht, den Angehörigen auch über den Tod hinaus zu helfen. Anlässlich des Spatenstichs für ein neues Werk im thüringischen Waltershausen wurde eine Spendenaktion für das Kinderhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz durchgeführt.

Als global agierender Mittelständler wird regionale Verwurzelung gelebt. Sie reicht vom Sport-Sponsoring zur Nachwuchsförderung, eigenen Sportfesten unter dem Motto „CCM bewegt sich“, bis zur ehrenamtlichen Mitarbeit in regionalen Gremien. Unter anderem als Mitglied der Handelskammer Hamburg und im Marketing Club Hamburg e. V.

Die Carlisle Construction Materials GmbH wurde seit 2018 für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert. In diesem Jahr erfolgte die Nominierung durch business Zirkel, Barum und die STYLOCOM GmbH & Co. KB, Hamburg.                                              

MEOS GmbH

24109 Melsdorf
Kleinserien und Prototypen für den Schiffbau
Die heutige MEOS GmbH wurde 1903 in Kiel als Karl Schlötel Stahlbau und Elektroinstallation gegründet. Sie blieb danach über drei Generationen in unterschiedlichen Gesellschaften im Besitz der Familie Schlötel. 2010 kaufte Dr. Reinhard Mehl im Wege der Altersnachfolge das Unternehmen. Er verlegte nach 116 Jahren die zwei alten Betriebsstätten nach Melsdorf bei Kiel und führte sie zu einem neuen Standort zusammen.
Anspruchsvoller Metallbau in den Geschäftsfeldern Megayacht-Equipment, Industrie (Bahntechnik, Industrieteile, Wehrtechnik) und Lebensmitteltechnik bestimmen das Programm. Die Produktpolitik ist auf komplexe Bauteile für industrielle Kunden mit vergleichsweise hohen Anforderungen ausgerichtet. Man profitiert von einer sehr erfahrenen Belegschaft und optimierten Prozessen. Aufgrund der Anforderungen arbeitet man im gehobenen Preissegment.

Bei Megayachten (> 100 m LüA) ist MEOS mit seinen Produkten auf fünf der zehn längsten Yachten weltweit vertreten und besitzt Erfahrungen aus mittlerweile 70 Megayacht-Aufträgen (Neubau und Refit).
Eine Kernkompetenz liegt im Prototypenbau. Für Kunden werden Herausforderungen gelöst, bei denen andere passen. Das erfordert eine stark überdurchschnittliche Flexibilität (Freihalten von Kapazitäten, Vorhalt spezieller Halbzeuge, Überstunden, Auslandsmontagen u. a. m.). Panzerstahl- und Bundesbahnzulassung, mehr als 100 erworbene Zertifikate und spezielle Schweißerprüfungen sind hierbei weitere entscheidende Voraussetzungen.

Bei MEOS wird kooperative Führung mit offener Informationspolitik zur Fehlertoleranz praktiziert. Risikomanagement ist Chefsache. Neben der Zertifizierung ISO 9001:2015, die Risikoanalysen ausdrücklich vorschreibt, werden zusätzlich produktbereichsbezogene SWAP-Analysen vorgenommen.
Alle Großprojekte werden regelmäßig auf etwaige Risiken evaluiert. Die Unternehmensstrategie wird jährlich aktualisiert und auf Beiratsebene diskutiert. Es gibt ein detailliertes Notfallhandbuch und darüber hinaus neben dem „Notfallplan MEOS“ auch themenbezogene Notfallpläne (beispielsweise zur IT-Sicherheit).
Durch mehrfache Qualifikationen und laufende Fortbildungen kann bei Ausfall nahezu jedes Mitarbeiters ein "Ersatzmann" einspringen.

Alle Prozesselemente - von der ersten Anfrage bis hin zu Reklamationen - sind in einem zentralen ERP-System abgebildet, das in Echtzeit den Status sämtlicher Aufträge und Funktionen anzeigt. Das System bietet auch zahlreiche Hilfsfunktionen, wie die Rückverfolgbarkeit aller Materialien, Messmittelverwaltung und die Verwaltung auftragsbezogener Messprotokolle.

Um die Anforderungen an höchste Qualität zu erfüllen, wurde ein Messverfahren für hochglanzpolierte Oberflächen in Kooperation mit einem Bachelorstudenten konzipiert. Es objektiviert eine subjektive Qualitätsbewertung im sog. Highest-Yachtstandard durch reproduzierbare Messungen. Momentan wird die Einführung von 3D Druck im Konstruktionsbereich geprüft.

Kundenservice wird großgeschrieben. Grundpfeiler sind Schnellbeschaffungen sowie Problemlösungen. Das heißt, trotz sehr hoher Auslastung und eines hohen Auftragsbestandes werden Kapazitäten für eilige Problemlösungen freigehalten, ggf. wird auch die laufende Produktion unterbrochen.
Voraussetzungen für dieses Management sind die 54 Mitarbeiter und vier Auszubildenden, die einen Umsatzanstieg von 6,1 Mio. Euro (2016) auf 8,5 Mio. Euro (2019) und mögliche Investitionen in Höhe von 119.000 Euro (2016) auf 335.000 Euro (2019) erwirtschafteten.

Nachhaltigkeit wird im gesamten Unternehmen praktiziert. Beispielsweise mit dem Einsatz von 50 Prozent regenerativer Energien bei Heizung, verbrauchsarmer Fußbodenheizung in Büros und in der Produktionshalle, State of the art-Wärmedämmung und energiesparende LED-Beleuchtung.

Eine intensive Zusammenarbeit gibt es mit der Fachhochschule Kiel bei der Vergabe von Bachelor-Arbeiten sowie in Kooperationen mit lokalen Schulen zur Fachkräftegewinnung. Für lernschwache eigene Auszubildende wird Nachhilfe angeboten.
Mit der Stiftung „Drachensee“ besteht ein Dienstleistungsvertrag bzgl. der Beschäftigung von drei Schwerbehinderten im Unternehmen.
Ein starker Fokus liegt auf dem Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. So werden beispielsweise ergonomische Schweißermasken mit belüftetem Filter sowie neueste Absaugtechnik für Schweißen und Schleifen mit Brennerabsaugung eingesetzt.

Die MEOS GmbH ist Mitglied in der Studien- und Fördergesellschaft im UV Nord und unterstützt auf vielfältige Weise Volksfeste in der Region. In zahleichen Gremien wie dem Kieler Kaufmann e. V., dem Arbeitskreis Industrie der IHK, dem Deutschen Boots- und Schiffbauer Verband und dem Lenkungskreis der AG Deutsche Yachten leisten Unternehmensvertreter eine umfängliche ehrenamtliche Tätigkeit zum Wohle der Region.

Die MEOS GmbH wurde seit 2018 für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert. In diesem Jahr erfolgte die Nominierung durch die Credite KG change management, Schönerlinden.                                            

NFS Netfonds Financial Service GmbH

20097 Hamburg
Mehr als Pflichtinformationen für die Kunden
Mit mehr als acht Mrd. Euro Assets unter Administration ist die NFS Netfonds Financial Service GmbH Deutschlands erfolgreichstes Haftungsdach mit KWG §32-Lizenz. Sie arbeitet mit mehr als 375 angebundenen Partnern zusammen, die erfolgreich als selbstständige, freie Berater agieren und ihren Kunden neben Investmentfonds auch KWG-lizenzpflichtige Finanzinstrumente wie Aktien, Anleihen, Zertifikate und Fonds anbieten können.

Die NFS wurde 2004 gegründet und ist eine Tochtergesellschaft der Netfonds AG. Damit können nahezu alle Finanzmarktprodukte angeboten und die Geschäftsgebiete Investment, Vermögensverwaltung, Versicherungen, Baufinanzierungen und Direktimmobilien abgedeckt werden.
Im Jahr 2018 erzielte die Gruppe einen Umsatzerlös von 97 Mio. Euro. Sie gehört damit zu den größten und erfolgreichsten Finanzdienstleistern im Segment der deutschen Maklerpools und Haftungsdächer.

Das Geschäftsmodell zeichnet sich durch Stärke in der Kontinuität aus. Der Zielgruppe Private Banking Berater, Fonds-/Portfolio-Manager und Fintechs steht eine regulatorische Plattform mit starkem Kundenservice zur Verfügung. Die Kunden haben Zugang zu den besten Depotbanken, zu mehr als 30 Depotstellen und 150 Kapital-Verwaltungsgesellschaften sowie mehreren Emittenten bei Banken. Durchschnittlich werden ein bis vier neue Kunden pro Monat gewonnen. Ziel sind nicht große Einzelaufträge, sondern Umsatzwachstum durchlaufende und dauerhafte Einnahmen für Jahre.
Mit der Universität HSBA-Hamburg School of Business Administration wird aktuell "goal based Investing" eingeführt, um den Kunden statt einem Anlageziel, mehrere mit unterschiedlichen Risikoklassen zu definieren.

Als Haftungsdach ist die NFS Partner für hochqualifizierte Investment-Professionals. Beratern aus Private Banking, Wealth Management und ähnlichen Strukturen wird eine anbieterunabhängige, bedarfsgerechte Anlageberatung, weit über den Fondsbereich hinaus ermöglicht. Praktiziert wird der Allfinanz-Beratungsansatz, gepflegt wird der Netzwerkgedanke. Jährlich erfolgt eine Prüfung durch die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen).

NFS setzte 2019 1,85 Mio. Euro (2016: 959.000 Euro) für Investitionen ein; aktuell in das Thema "finfire". Der Berater soll komplett digitalisiert werden und mit Online-Postfach, elektronischer Unterschrift und vielen nützlichen Tools arbeiten können.
Mit dem neuen Beratungsprozess wird er in der Lage sein, dem Kunden optimierte Portfolios zur Verfügung zu stellen. Dabei wird sehr viel Wert auf Verständnis und Grafiken gelegt, um möglichst transparent über Kosten, Chancen und Risiken aufklären zu können.
Ziel von NFS ist es, die gesetzlichen Pflichtinformationen für Wertpapierdienstleistungen in einer modern aufbereiteten, verständlichen und aktuellen Art und Weise zur Verfügung zu stellen.

Das Unternehmensmotto "Wir leben Beratung" gilt nicht nur für Endkundenseite. Es wird versucht, dem Kunden täglich mit einem hohen Support-Team kompetent weiterzuhelfen. Dafür sorgen qualifizierte und sachkundige Mitarbeiter, viele mit Bankausbildung oder Studium.

Vor zwei Jahren wurde mit mehr als fünf Mitarbeitern ein Projekt gestartet, um einen großen DatenHUB aufzubauen. Es befindet sich aktuell in der Zielphase. Damit ist eine perfekte Grundlage geschaffen, um das System mit den richtigen Daten zu versorgen. Diese Datenqualität, gepaart mit der Datenquantität, ist im Markt so bisher noch nicht vorhanden. Sie sorgte auch für einen Umsatz von 41,2 Mio. Euro (2019) im Vgl. zu 22,9 Mio. Euro (2016).
Zur verbesserten Fokussierung auf die Zielgruppen durch die selbstständigen Berater wurde darüber hinaus ein Informationsportal (www.selbstchef.de) aufgebaut. Hier kann sich ein Angestellter generell über das Thema Selbstständigkeit - von der Kündigung bis hin zum Businessmodell der Selbstständigkeit – umfassend und neutral informieren.

Weiterbildung gehört zum Arbeitsalltag bei NFS. Die 60 Mitarbeiter werden mit Schulungen zu ihren Spezialgebieten unterstützt.
Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu sichern, werden verschiedene Arbeitszeitmodelle angeboten. Die betriebliche Altersvorsorge der Mitarbeiter wird bezuschusst. Das Gesundheitsmanagement ist durch eine Betriebsärztin abgesichert.

Vereine und Kindergärten werden von der NFS mit Spenden unterstützt. Im Mittelpunkt steht ein Schulprojekt in Afrika. Jährlich nehmen Mitarbeiter an dem HSH Nordbank Run, "Kinder helfen Kinder", in Hamburg teil.

Die NFS Netfonds Financial Service GmbH wurde seit 2018 für den „Großen Preis des Mittelstands“ nominiert. In diesem Jahr erfolgte die Nominierung durch die KFM Deutsche Mittelstands AG, Hamburg.    

v.r.: CARLISLE® Construction Materials GmbH, Achim Roth, VP Finance CCM Europe; NFS Netfonds Financial Service GmbH, Christian Hammer, Geschäftsführer (Foto: Boris Löffert)