Preisträger 2020 aus Sachsen

(12.09.2020)

markSTAHL GmbH

09387 Jahnsdorf
Innovation – nicht nur in den hergestellten Produkten
Vor zehn Jahren gründete Roland Markert in Chemnitz seine Einzelunternehmung im Bereich Stahlverarbeitung. Im vergangenen Jahr folgte der Schritt zur markSTAHL GmbH am vor einigen Jahren bezogenen neuen Firmensitz in Jahnsdorf. Dort agiert das Unternehmen vollkommen entgegen dem üblichen Trend am Markt. Während die meisten Unternehmen outsourcen und zu Dumpingpreisen verkaufen, setzt markSTAHL auf Qualität statt Quantität und baut kontinuierlich sein Angebot aus.

Neben dem klassischen Laserschnitt sind jetzt auch High-Tech-Biegungen zu jeder möglichen Form möglich. Dafür sorgt eine Weltneuheit, die 3D-Laseranlage, mit Links-Rechts-Biegemaschinen verknüpft. Je nach den Eigenschaften, die die Rohre aufweisen sollen, werden die Daten für die Maschine von ihr berechnet und anschließend entsprechend geformt. Ein neuer Roboter schweißt zudem auf innovative Art mit kurzen und gezielten Wärmeeinwirkungen. So gibt es keine Schweißspritzer mehr und das Material verzieht sich nicht ungewollt.

Diese modernen Anlagen ermöglichten es der markSTAHL GmbH, zu einem systemrelevanten Unternehmen zu werden und medizin-technische Produkte herzustellen. Während der Coronavirus-Pandemie war deshalb auch keine Kurzarbeit bei dem Mittelständler im Erzgebirge notwendig.

Bei den vorgenannten Prozessinnovationen ist es nicht geblieben. markSTAHL entwickelte im vergangenen Jahr zwei eigene Produktreihen, die selbstständig vertrieben werden. Nun kann sich jedermann Möbel und Equipment für den Pferdesport von den Jahnsdorfern kaufen. Die Möbel-Produktreihe wurde gemeinsam mit Studierenden der Angewandten Kunst der Fachhochschule Zwickau entworfen und aus eigenem Blech geformt. Den bisherigen markSTAHL-Kundensteht es frei, ihre Produkte anhand der neuen Möglichkeiten des Unternehmens weiterzuentwickeln und fertigen zu lassen.

Mit diesen vielfältigen Aufgabenbereichen sind momentan 36 Angestellte und vier Praktikanten beschäftigt. Vor vier Jahren waren es nicht einmal halb soviele Mitarbeiter. Die Belegschaft der markSTAHL GmbH profitiert im Unternehmen von flexiblen Arbeitszeiten und der Möglichkeit zum Home-Office, sofern man nicht in der Fertigung angestellt ist.

Der Betrieb setzt sich aktiv für die Gesundheitsförderung seiner Arbeitskräfte ein und gestaltete die Arbeitsplätze im neuen Bürogebäude nachhaltig und ressourcen-effizient. Es gibt die Möglichkeit einer betrieblichen Altersvorsorge, kostenfreie Getränke und Snacks sowie ein jährliches Präsent zum Tag des Firmenjubiläums. Gemeinsame Frühstücksrunden, Bowlingabende, Sportevents und Grillpartys runden den Arbeitsalltag bei der markSTAHL GmbH ab.

Der innovative Mittelständler engagiert sich im Projekt „genialsozial“, bei dem Jugendliche einen Tag lang im Betrieb schnuppern und arbeiten können. Den verdienten Lohn bekommen sie jedoch nicht ausgezahlt, sondern er wird an einem wohltätigen Zweck gespendet. Weiterhin werden der lokale Tischtennis-, der Reit- und Fahrverein sowie ein Reitturnier und die Erzgebirgs-Rallye gesponsert.

Auch die Umwelt liegt dem Unternehmen sehr am Herzen. So wurden die Flachdächer des Unternehmensneubaus begrünt. Die Planungen für eine Solaranlage auf weiteren Dächern sind abgeschlossen und sollen schon bald umgesetzt werden. In der Produktionshalle und auf dem Gelände kommen nur umweltfreundliche LED-Leuchten zum Einsatz. Die Energie der Drucklufttechnik wird zur Warmwasseraufbereitung und für die Heizung weiterverwendet.

Die markSTAHL GmbH ist zum 3. Mal in Folge für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert, dieses Jahr durch die WFE Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH. 2018 erfolgte die Auszeichnung als“ Finalist“.

RiePharm GmbH

01587 Riesa
Noch keine zehn Jahre aktiv  und schon Marktführer
2012 gründete sich die RiePharm GmbH mit Sitz in Riesa. Das pharmazeutische Unternehmen machte es sich zur Aufgabe, in einen gesättigten Markt einzudringen und Innovationen umzusetzen. Acht Jahre später lässt sich zweifelsohne bestätigen, dass dem Mittelständler dieses schwierige Unterfangen gelungen ist.

Doch es war kein leichter Weg. So musste sich der anfangs als Medikamentenvertrieb geplante Betrieb vier Jahre nach der Gründung um eine Zulassung als pharmazeutisches Unternehmen bemühen und anschließend eine weitere Zulassung als Hersteller für Arzneimittel beantragen, um den Handlungsspielraum zu erweitern. Danach ging es für die Riesaer aber steil nach oben.

Einen achtstelligen Umsatz erzielen die 32 Angestellten, davon je ein Praktikant und ein Auszubildender. Die Kunden schätzen diesen Tatendrang der RiePharm GmbH. So verkauft das Unternehmen nicht nur Arznei für Dialyse-Patienten an entsprechende Behandlungszentren und Apotheken, sondern bietet auch mehrmals im Jahr kostenfreie Schulungen zu Themen an, die die Zielgruppe, also behandelnde Ärzte, Apotheker, pharmazeutisch-technische Assistenten und weitere Branchenvertreter, interessiert.  Das Besondere daran ist, dass das Unternehmen kein Verkaufsinteresse besitzt. Es geht vielmehr um weitgefächerte Themen in der Dialysebehandlung. Doch die Bindung zum Unternehmen wird dadurch allerdings immens gesteigert.

Die Riesaer entwickelten inzwischen mehrere eigene Produkte, die den häufig stark geschwächten Dialysepatienten zugutekommen. So verkauft RiePharm einen Riegel, der dem Eiweißmangel vorbeugt. Eine Kapsel, die die Patienten mit Vitaminen und Spurenelementen versorgt, und eine weitere Kapsel, die die Aminosäure L-Carnitin beinhaltet. Dieser Stoff wird bei der Dialyse oftmals ausgeschwemmt, obwohl er wichtig ist, um Fettsäuren im Körper umzuwandeln. Darüber hinaus wurde ein Trink-Stick entwickelt, der eine ausgewogene Menge an Vitaminen und Mineralstoffen bietet und somit das Immunsystem der zu Behandelnden stärkt.

Die Mitarbeiter durchlaufen in ihrer Anfangszeit bei dem Riesaer Mittelständler alle Abteilungen und lernen die Kollegen ordentlich kennen, bevor sie sich selbst ans Werk machen. Alle arbeiten in Gleitzeit und haben ein Recht auf Teilzeit. Überstunden werden vermieden. Wann immer es nötig ist, schafft das Unternehmen moderne Technik an und kauft benötigte Arbeitsutensilien. Die Außendienstler bekommen alle zwei Jahre einen neuen Dienstwagen. Mindestens zweimal im Jahr wird zudem gefeiert.

Der Betrieb, der mittlerweile deutschlandweit tätig ist, hat dabei nicht vergessen, wo er herkommt. RiePharm spendet regelmäßig an Schulen in Riesa und der Umgebung, damit sie eigene Feierlichkeiten ausgestalten und beispielsweise neue Musikinstrumente anschaffen können. Aber auch, um Projektarbeiten zu finanzieren. Spenden gehen auch an karitative Einrichtungen wie das Kinderhospiz Leipzig, die SOS-Kinderdörfer, Ärzte ohne Grenzen und an die Blindenhilfe in Döbeln. Laienmaler in Riesa können ihre Kunstwerke im Unternehmenssitz ausstellen. Die Firma kauft die Amateur-Kunstwerke dafür an. Wenn sich Mitarbeiter ehrenamtlich betätigen wollen, werden sie dafür bei Lohnfortzahlung vom Dienst freigestellt.

Die RiePharm GmbH wurde zum 4. Mal seit 2017 für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert. In diesem Jahr durch die Welcome Apotheken Kooperation GmbH & Co. KG. 2019 erfolgte die Auszeichnung als „Finalist“.

markSTAHL – Roland Markert, Markert, Roland, Geschäftsführer (Foto: Boris Löffert)