Preisträger 2020 aus Bayern

(12.09.2020)

BKL Baukran Logistik GmbH

85661 Forstinning
Der Weg an die Branchenspitze
Mehr als 50 Jahre vermietet und verkauft die BKL Baukran Logistik GmbH im In- und Ausland Kräne. Sie erwirtschaftet damit einen hohen zweistelligen Millionenbetrag mit steigender  Tendenz.
Zu Beginn war es eine bestimmte Marke. Jetzt ist das Unternehmen mit Produkten mehrerer Hersteller optimal aufgestellt und betreibt ein großes Filialnetz mit sechs Standorten in ganz Deutschland. Den Gewinn investiert das Unternehmen in die Anschaffung weiterer Kräne oder in Innovationen. Besonders hervorzuheben ist der Erwerb eines konkurrierenden Unternehmens im vorigen Jahr und die Erweiterung des Maschinenparks, zum Teil auch mit Hybriden-Kränen.
Auch die Ausstattung einzelner Filialen wurde erweitert. Sie können sich jetzt beispielsweise selbstständig mit Kraftstoffen versorgen und eigene Werkstätten betreiben.

Die BKL ließ eine eigene App entwickeln. Sie ist jetzt erste Anlaufstelle für die gesamte Branche, wenn es um technische Handbücher geht. Denn die "Mein BKL-App" hat die technischen Erläuterungen aller Hersteller an einem Ort gebündelt. Wer ein Bauvorhaben plant, kann mit dieser App die passenden Kräne auswählen und bestellen. Interessierte können einen Berater der BKL hinzuziehen und die Planung vom Experten übernehmen lassen.

Mit den gesamten Baudienstleistungen sind aktuell 325 Angestellte, acht Azubis und zwei Praktikanten beschäftigt. Ausgebildet wird bei dem Mittelständler in vier Berufsrichtungen. Auch wer meint, schon ausgelernt zu haben, genießt zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten im Unternehmen. Auch an internen und externen Weiterbildungen können die Mitarbeiter teilnehmen sowie verschiedene E-Learning-Tools zu technischen und physikalischen Themen nutzen. Arbeitsunterweisungen, Kaufmännisches, Rechtliches und Nützliches zur IT werden in Online-Kursen angeboten. Schon vor der Corona-Krise arbeitete das Unternehmen daran, Zoom und Microsoft-Teams zu implementieren.

Das sind Gründe genug, dass die Angestellten überwiegend lange im Unternehmen verbleiben. Ein Mitarbeiter bereits 26 Jahre. Aufstiegschancen werden dem  engagierten Personal regelmäßig ermöglicht, indem beispielsweise der Besuch von Meisterschulungen und Universitätsstudiengängen finanziert wird. Auch die personelle Besetzung der Geschäftsführung wurde intern neu vergeben.
Ideengeber für Verbesserungen dürfen diese auch selbst umsetzen. Dafür werden weitere Finanzmittel und Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt und der betreffende Mitarbeiter wird  von seinen täglichen Arbeitsaufgaben  für die Dauer der Umsetzung seiner Idee freigestellt.

Das Unternehmen beteiligt sich an verschiedenen Ausbildungsmessen in der Region, um schon frühzeitig bei Schulabgängern das Interesse an den großen Maschinen zu wecken und aufzuzeigen, welche Jobs es in diesem Bereich gibt.
 
Die Schulsporthilfe wird mit Geld- und Sachspenden unterstützt, um Kindern eine gesunde Lebensweise zu ermöglichen. Ebenso erhalten die Uniklinik München für die Kinderkardiologie und eine Mukoviszidose-Hilfseinrichtung Spenden des bayerischen Mittelständlers. Auch für das Eishockeyteam „Löwen Frankfurt“ und den VFL Forstinning sowie einige kleine Vereine gibt es finanzielle Unterstützung. Selbst bei einem Internationalen Deutschen Turnfest kam ein Kran als Spende zum Einsatz, damit die Turner ihre Elemente vorführen konnten.

Die BKL Baukran Logistik GmbH wurde bereits zum 5. Mal seit 2013 für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert, in diesem Jahr durch die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Aktiengesellschaft ZNL SD, Niederlassung München. 2019 erfolgte die Auszeichnung als „Finalist“.


dechant hoch- und ingenieurbau GmbH

96260 Weismain
Künstler am Bau
Im Jahr 2000 gründete sich die dechant hoch- und ingenieurbau GmbH, die seitdem mit vielen Projekten von sich reden machte. Denn schon oft kam der Mittelständler aus Weismain dann ins Geschäft, wenn sich Konkurrenten die von findigen Bauherren geplanten Vorhaben nicht zutrauten. So beispielsweise geschehen bei einer riesigen Kugel, die der weltberühmte Architekt Oskar Niemeyer auf einem Dach in Leipzig haben wollte. Und als wäre die Idee nicht schon skurril genug, sollte die Kugel aus Beton hergestellt werden, wobei die Oberfläche in Sichtbetonqualität aus seltenem Weißbeton bestehen sollte.
Die dechant-Mitarbeiter meisterten das Projekt wie wahre Künstler. Ähnlich speziell geschah es bei der IGA-Freilichtbühne in Berlin. Dort haben die Oberfranken den Park in das Dach der Bühne integriert. Somit wurden die Bühne und das Auditorium in die Landschaft hineingesetzt. Das begrünte Dach war anschließend sogar begehbar. Solch besondere Schalungskonzepte sind eine Spezialität der dechant hoch- und ingenieurbau GmbH.

In dem Unternehmen sind aktuell 605 Angestellte, 70 Auszubildende und 23 Praktikanten tätig. Sie erwirtschaften jährlich einen dreistelligen Millionenbetrag, wovon jährlich ein Anteil in die Firma reinvestiert wird. So schaffte sich das Unternehmen einen High-Tech-Scanner an, der komplette Gebäude, Landschaften u. a. m. fotorealistisch abbilden und digital begehbar machen kann. Vermessungstechniker werden damit nicht mehr auf den Baustellen benötigt.

Für den Unternehmensstandort wurde ein umfassendes Energiekonzept entwickelt, das eine weitgehend unabhängige Versorgung mit regenerativen Stromquellen ermöglicht. Serveranlagen stehen in verschiedenen Gebäuden und sind unabhängig voneinander vor Ausfällen, wie etwa Hacker-Angriffen oder Stromausfällen, geschützt. dechant investierte in einen schnellen Glasfaseranschluss und zwei eigene Mobilfunkzellen. Zudem wurden in den vergangenen Jahren energiesparende Hochbaukräne, Kettenbagger, ein Walzenzug sowie Elektro-Gabelstapler, E-Radlader und andere Baumaschinen mit Elektroantrieb gekauft.

Der Mittelständler ermöglicht seinen Angestellten mehrere interne und externe Weiterbildungen. Die Kosten werden vollumfänglich getragen. Im internen Kreis finden auch Bauleiter- und Polierschulungen statt, an denen interessierte Mitarbeiter unkompliziert teilnehmen können. Kostenfreie Heiß- und Kaltgetränke, täglich frisches Obst, Ermäßigungen in zwei Fitness-Studios, Kita-Zuschüsse und Dauerkarten für zwei Basketballmannschaften runden das soziale Angebot der dechant hoch- und ingenieurbau GmbH ab.
Das Unternehmen setzt sich auch bewusst und umfangreich für die Gesundheit der Angestellten ein. So finden Gesundheitstage mit kostenfreien Untersuchungen und speziellen Diagnostiken statt. Rückenschule, Gymnastik und Yoga sind in den Fitness-Studios möglich. Mitarbeiter, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr auf dem Bau arbeiten können, müssen nicht die Arbeitslosigkeit fürchten. Sie werden anderweitig im Unternehmen eingesetzt.

Der oberfränkische Mittelständler setzt sich insbesondere für Schulen ein. Regionale Bildungseinrichtungen profitieren nicht nur von finanzieller Hilfe, sondern auch von tatkräftigen Angeboten. So erschuf dechant bereits ein „Outdoor-Klassenzimmer“ für eine Gesamtschule sowie eine Radwerkstatt und weitere Projekte für andere Schulen. Mehrere Tausend Euro wurden investiert, um im Kongo eine Grundschule zu bauen. Auch nach einer Erdbebenkatastrophe im Himalaya-Gebirge, bei der 600.000 Häuser zerstört wurden, entsandte das Unternehmen Arbeitskräfte in die Region, um neue Wohnhäuser und Schulen zu bauen. Für einen totkranken Jungen in der Region baute dechant eine behindertengerechte Unterkunft und für eine 16jährige Tumorpatientin wurde finanzielle Unterstützung bereitgestellt. Der Mittelständler bietet zudem Flüchtlingen eine Perspektive, indem er sie ausbildet, Deutschkurse anbietet, Behördengänge erledigt und sie in Vereine integriert.

Die dechant hoch- und ingenieurbau GmbH wurde zum 12. Mal seit 2009 zum „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert, in diesem Jahr durch die IMBEMA Consult GmbH und die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Aktiengesellschaft ZNL SD, Niederlassung Nürnberg. 2019 erfolgte die Auszeichnung als „Finalist“.


ONE LOGIC GmbH

94032 Passau
Aus Daten Handlungsvorschläge gewinnen
Jährlich erreicht die ONE LOGIC GmbH einen 50 bis fast 100 Prozent höheren Umsatz als im Vorjahr. 2013 wurde das Unternehmen als Beratungsfirma von einem Studenten gegründet. Aktuell hat es eine eigene Software entwickelt und beschäftigt mehr als 200 Arbeitskräfte an drei Standorten.
Betrieben wird Datenanalyse als Teil der Digitalisierung in verschiedenen Firmen, vom Mittelständler bis zum DAX-Konzern. Spezialisiert hat sich das Unternehmen auf den Bereich „Data Science“-Dienstleistungen. Während die meisten Konkurrenten nur ein Computerprogramm dafür anbieten oder persönlich beraten, ist genau die Verbindung aus beiden Komponenten die Spezialisierung des Passauer Unternehmens.

Von dem hohen einstelligen Millionenumsatz im Jahr 2019 wurden knapp drei Mio. Euro  reinvestiert, um ein drittes Büro zu eröffnen und die angebotene Software zu ergänzen. So können die Kunden der ONE LOGIC GmbH ihre oftmals komplexen und großen Datenmengen wertschaffend ausschöpfen.
Das Programm ONE DATA kann eigenständig Erfolgschancen berechnen, ermitteln, wie lang etwas hält und komplizierte Analysen erstellen. Es verspricht kurzum den Anwendern, ihre Produktion effizienter zu gestalten. Kleinere Applikationen können seit dem vergangenen Jahr ebenso in der Software implementiert und abgeändert werden. So müssen Projekte nicht jedes Mal bei Null gestartet werden, sondern können auf einen zuvor ermittelten Wissensstand zurückgreifen. Dies bedeutet für die Nutzer große Zeitersparnis, die ONE-LOGIC-Konkurrenten nur selten anbieten.
Die speziell ausgebildeten Experten im Unternehmen beraten die Kunden zudem zu besonderen Fragestellungen Künstlicher Intelligenz und zur Weiterentwicklung ihrer digitalen Produktionsabläufe.

165 Angestellte, vier Auszubildende sowie 50 Werkstudenten und Praktikanten beschäftigt der innovative Mittelständler aktuell. Ein Großteil der Werkstudenten arbeitet nach dem Studium in einem Anstellungsverhältnis weiter im Unternehmen.
Weil Bildung in diesem Bereich besonders wichtig ist, stehen jedem Angestellten jährlich 2.000 Euro für externe Fortbildungen und 600 Euro für Fachliteratur zur Verfügung. Diese wird anschließend in der betriebseigenen Bibliothek aufbewahrt, von wo aus jeder Mitarbeiter Zugriff hat. Zu speziellen Themen holen sich die Passauer auch Intensiv-Workshops ins Haus, die im Bedarfsfall über mehrere Tage andauern. Zudem präsentieren die Mitarbeiter regelmäßig ihre neuen Erkenntnisse.

Verschiedene Arbeitszeitmodelle, individuelle Auszeiten und die Möglichkeit des Home-Offices stehen jedem Arbeitnehmer zur Verfügung. Das Team kann in regelmäßigen Umfragen das Arbeitsumfeld aktiv mitgestalten. So wurden beispielsweise ergonomische Stühle, Tastaturen und Mäuse angeschafft. Ebenso stehen höhenverstellbare Monitore und Schreibtische zur Verfügung.
Gemeinsam werden Wandertage, Sommerfeste, Grillabende und Sportturniere durchgeführt. Gesundheits-Coaching in Kooperation mit den Krankenkassen findet regelmäßig im Büro statt. Es gibt wöchentliche Yoga-Kurse vor Ort sowie Tischtennisplatten und Kicker an jedem Firmenstandort. Das Unternehmen spendet regelmäßig für karitative Zwecke, sponsert Bandfestivals in der Region und setzt sich mit Firmen-E-Bikes für eine nachhaltigere Umwelt ein. Auch in der Ernährung ist Nachhaltigkeit ein Thema: Eine mobile Kantine wurde aufgrund verantwortungsbewusster Verpackungsmaterialien und der Verarbeitung von lokalen Zutaten ausgewählt.

Die ONE LOGIC GmbH ist zum 2. Mal für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert,  in diesem Jahr durch die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Aktiengesellschaft ZNL SD, Niederlassung Passau.


LABOKLIN GmbH & Co. KG

97688 Bad Kissingen
Weltweiter Einsatz für die Gesundheit von Haustieren
Wenn es darum geht, Krankheiten bei klassischen Haustieren, beispielsweise Hunden, Katzen oder Pferden, und bei Exoten wie Reptilien und Kleinsäugern festzustellen sowie genau zu bestimmen, ist die LABOKLIN GmbH & Co. KG aus Bad Kissingen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Labore in Bayern, Österreich, der Schweiz, aber auch in China, Großbritannien, Russland und Spanien sind nur ein Teil der LABOKLIN-Betriebsstätten. Dort arbeiten die insgesamt 420 Mitarbeiter und 36 Azubis sowie sieben Praktikanten nicht nur an der Krankheitsdiagnostik. Auch die Herkunft der Tiere kann in den Laboren geklärt werden.

Spezialisiert hat sich das Unternehmen auf die Rassezuordnung von als gefährlich gelisteten Hunden. Die LABOKLIN-Angestellten kommen auch als Gutachter nach Unfällen zum Einsatz. Mittels Haaren oder Hautschuppen können sie genau bestimmen, von welcher Rasse das Haustier abstammt. Dies ist nicht nur an Unfallorten von Relevanz. Auch für Zuchtvereine führen die Bad Kissinger Laboranten solche Untersuchungen durch.
Das Angebot ergänzen umfangreiche labordiagnostische Dienstleistungen, die der Mittelständler oft in Rekordzeit nach Auftreten einer neuen Krankheit anbieten kann, und das lange vor der Konkurrenz.

Die LABOKLIN GmbH & Co. KG bringt jedes Jahr zahlreiche neue Tests auf den Markt, die ihre Aussagekraft verbessern, Ergebnisse schneller liefern oder komplett einzigartig sind. Mit diesen Dienstleistungen erwirtschaftet das Unternehmen jährlich einen mittleren achtstelligen Betrag. Ein Teil des Gewinns wird in ein Tracking-Verfahren der Laborsendungen investiert, die mittels privatem Kurier versendet werden. Die Dokumentation der Abholung bringt nicht nur eine höhere Transparenz dem Kunden gegenüber, sondern sichert auch die Qualität des Zustellprozesses. Eine weitere Innovation ist bereits in Planung: Eine App, mit der Allergien beim Haustier beschrieben und entsprechende Therapien vorgeschlagen werden.

Investiert wird kontinuierlich in die Aus- und Weiterbildung der Belegschaft. Die Weiterbildungsziele werden jährlich erfasst und verfolgt. Im Fokus stehen sowohl fachliche Qualifikationen als auch Inhalte zu Kommunikation, Konfliktbewältigung und Führung. Zudem gibt es monatliche Coachings zum Thema Genetik und zweimal monatlich zur Labordiagnostik. Im Zuge der Coronavirus-Pandemie wurden rasch Webinare eingeführt, an denen die Angestellten auch von zu Hause aus teilnehmen können. Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter werden verfolgt und soweit möglich, schnell in Zusammenarbeit mit dem Vorschlagenden umgesetzt.

Die Belegschaft profitiert von kostenfreien Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen nach eigener Wahl, betrieblicher Einzahlung in die Altersvorsorge und verschiedenen gemeinsamen Unternehmungen wie Kino, Essen, Sport in der Freizeit und Yoga im Betrieb. Ein Fitnessraum im Unternehmen wird momentan geplant.

Die LABOKLIN GmbH & Co. KG wurde zum 5. Mal seit 2013 zum „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert, in diesem Jahr durch die Stadt Bad Kissingen sowie den Landkreis Bad Kissingen und die IMBEMA Consult GmbH. 2019 erfolgte die Auszeichnung als “Finalist“.        

BKL Baukran Logistik GmbH, Popp, Robert, Geschäftsführer (Foto: Boris Löffert)

Dechant hoch- und ingenieurbau gmbh, Dipl.-Ing. (FH) Dechant, Peter, Geschäftsführer; Eidam, Steffen, Kommunikationsmanager (Foto: Boris Löffert)

ONE LOGIC GmbH, Dr. Roskos, Stefan, Geschäftsführer (Foto: Boris Löffert)

LABOKLIN GmbH & Co. KG, Dr. Müller, Elisabeth, Geschäftsführerin (Foto: Boris Löffert)