Bank des Jahres 2019 aus Nordrhein-Westfalen

(28.09.2019)

GLS Gemeinschaftsbank eG

44789 Bochum
Soziale und ökologischer Finanzierer schon seit 1974
Die GLS Bank wurde 1974 als weltweit erste nachhaltig arbeitende Bank gegründet. Sie richtet ihr Geschäftsmodell konsequent an sozialen, ökologischen und ökonomischen Kriterien aus. Finanziert werden von der GLS Bank mehr als 11.000 Unternehmen und Projekte pro Jahr. Darunter freie Schulen und Kindergärten, Behinderteneinrichtungen, nachhaltiges Bauen und Leben im Alter. Im vergangenen Jahr reichte sie Kredite in Höhe von 3,4 Mrd. Euro aus, wovon die Bereiche Erneuerbare Energien und Wohnen mit jeweils fast einem Drittel den Löwenanteil ausmachten. Die GLS Bank will mit ihrer Kreditvergabe die Energiewende voranbringen und zeigen, dass in Sachen Stromerzeugung vor allem dezentrale und bürgernahe Projekte Erfolg haben.

Nach dem Prinzip GLS Bank, deren Abkürzung für „Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken“ steht, soll Geld eine positive Wirkung für Menschen entfalten helfen. Die Bank setzt das Kapital ihrer rund 220.000 Kunden nach strengsten Kriterien ein, wobei mit einzigartiger Transparenz vorgegangen wird. Dazu werden alle Kredite, Eigenanlagen und Entscheidungen des Fondsinvestments für jeden sichtbar veröffentlicht. Seit 40 Jahren begleitet die GLS Bank Stiftungen mit dem Ziel, deren Vermögen auch als gesellschaftliches Gestaltungsmittel einzusetzen.

Wirkung erreicht die Bank mit der Vergabe von Krediten, eigenen Fonds und Eigenanlagen. Die Partner der GLS kommen überwiegend aus dem Mittelstand. Die Kreditnehmer verstehen sich als Leuchttürme auf ihrem Gebiet und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz, schaffen bezahlbaren Wohnraum, sorgen für saubere Mobilität oder gesunde Lebensmittel. Beispiele dafür sind die Finanzierung des Baus des Alnatura Campus in Darmstadt, ein mit Naturstrom betriebenes Mieterprojekt und die Rettung der Berliner Möckernkiez eG. Für junge Unternehmen und Start-ups, die nachhaltige Zielsetzungen verfolgen, hat die GLS Bank entsprechende Angebote entwickelt. Sie honoriert damit innovative Ideen von Gründern und deren Bereitschaft zum Risiko.
Die zur Bank gehörende GLS Crowd sammelt für solche nachhaltigen Ziele Eigenkapital ein und gibt Unternehmen so die Chance zur Umsetzung ihrer Ideen. Das Spektrum der Start-ups reicht von Herstellern von Solarziegeln bis zu Produzenten von Leinsamen-Pizzas und Graspapier.

Die GLS Bank entwickelte Innovationen wie das Bezahlsystem für E-Ladesäulen. Kunden können zum Bezahlen ihre übliche Bankkarte verwenden, sodass Anmeldungen und Ladekarten überflüssig werden. Gemeinsam mit der Deutschen Post und COMCO Leasing hat die Bank den elektrischen Lieferwagen „StreetScooter“ für den Mittelstand zum Leasen angeboten.

Für die 627 Beschäftigten der GLS-Gruppe an Standorten in Bochum, Berlin, Frankfurt/M., Freiburg, München und Stuttgart besteht Vertrauensarbeitszeit. Der Betriebsrat wurde durch einen sogenannten Vertrauenskreis ersetzt, der den Angestellten mehr Mitspracherechte einräumt.
Von der Wertschätzung der GLS Bank gegenüber ihren Angestellten zeugen auch ein modernes Gesundheitsmanagement, ein Casino mit Bio-Küche und der Lebensmittelverkauf durch einen Bio-Hof.
Das Mobilitätskonzept des Geldinstituts basiert vorrangig auf die Nutzung der Bahn, kostenlose ÖPNV-Tickets, eine E-Autoflotte und Ladestellen für Pedelecs. Die GLS Bank räumt ihren Angestellten und Auszubildenden zudem extra Weiterbildungstage ein – rund 2.000 waren es im vergangenen Jahr. Außerdem sind Vorstand und Aufsichtsrat der GLS fast zur Hälfte mit Frauen besetzt, was weit über dem Branchendurchschnitt liegt.

Die GLS Gemeinschaftsbank eG wurde durch die Naturstrom AG und die SuperBioMarkt AG zum „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert.

 

 

GLS Gemeinschaftsbank eG, Christoph Hülsdorfer (Foto: Boris Löffert)