Preisträger 2018 aus Rheinland-Pfalz/Saarland

(29.09.2018)

Bilstein & Siekermann GmbH & Co. KG

aus Hillesheim

Neue Wege in der Automobilbranche

Der Hillesheimer Automobilzulieferer Bilstein & Siekermann GmbH & Co. KG ist ein weltweit gefragter Entwickler und Hersteller von Kaltfließpressteilen für Automotive, Hydraulik, Antriebstechnik und Maschinenbau. Hatte das Unternehmen 2009 noch mit einer Krise zu kämpfen, geht es seither nur noch bergauf. Jüngst wurde mit einem Invest von drei Mio. Euro die größte Einzelanschaffung der über 60jährigen Unternehmensgeschichte realisiert: eine Sechs-Stufen-Presse. Mit der installierten Anlage kann der Pressteil-Experte seither neue zusätzliche Aufträge akquirieren und den Umsatz weiter auf Erfolgskurs bringen.

Als Zulieferer der Automobilindustrie ist Bilstein & Siekermann einem häufigen Produktwechsel ausgesetzt und steht permanent im Wettbewerb mit Unternehmen auf der ganzen Welt. Das ist ein Grund, weshalb das Unternehmen aus der Eifel seit 2015 mit einer Tochterfirma in China vertreten ist.

In Zeiten immer knapper werdender Ressourcen treibt Bilstein & Siekermann ein Verfahren voran, mit dem sich die komplexen Bauteile für Fahrzeuge, Maschinen und Anlagen auch mit geringstem Materialeinsatz auf eine neue Art herstellen lassen. Mit der neuen Vorgehensweise, Drehteile durch Kaltfließpressteile zu ersetzen, entstehen technologisch und wirtschaftlich überzeugende Produkte. Diese Methode verhalf dem Unternehmen bereits dreimal zum „GM Supplier Quality Excellence Award“.

Als innerbetriebliche Maßnahme zur Risikominimierung und Wissensverbreitung wurde ein eigenes System geschaffen: Das interne Onlineportal kann vom Personal über bereitgestellte Tablets und ein lückenloses WLAN abgerufen und aktualisiert werden. Die 117 Angestellten und zwölf Auszubildenden können somit jederzeit auf das Wissen der anderen zugreifen und, wenn sie selbst mit Problemen konfrontiert wurden, den Lösungsansatz eintragen. Für umgesetzte Vorschläge gibt es ein Bonussystem. Die innovativste Maßnahme zur Qualitätsverbesserung erhält jeweils am Jahresende einen Preis.

Seit 2007 investierte Bilstein & Siekermann rund 700.000 Euro in ein Personalentwicklungsprogramm, welches Schulungsprogramme für die Angestellten auf allen Hierarchieebenen ermöglicht. Weiterhin werden Teilzeitarbeit, Gleitzeit, Sabbatical und Home-Office-Arbeit ermöglicht. Um nachfolgende Führungspositionen mit eigenem Personal besetzen zu können, finden Weiterbildungen über Jobrotation statt. Auch Weiterbildungen, die zu dem Kompetenzprofil eines Angestellten passen, werden ermöglicht. Auf diese Art und Weise lernen die Mitarbeiter das Unternehmen von allen Seiten kennen.

Bilstein & Siekermann unterstützt die Drogenprävention an der Realschule Plus in Hillesheim, fördert die Schulausbildung eines Mädchens in Ghana und sponsert verschiedene Kultur- und Sportvereine in der Region mit Sachspenden und finanziellen Mitteln. Zudem werden Mitarbeiter für Vereinstätigkeiten freigestellt.

Für die Bilstein & Siekermann GmbH & Co. KG ist es bereits die vierte Nominierung für den „Großen Preis des Mittelstandes“. 2016 erfolgte die Auszeichnung als „Finalist“. Nominiert wurde das Unternehmen in diesem Jahr durch die IHK Trier, die HIGIS GmbH, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel mbH, die Welke Strategie GmbH & Co. KG, die HEGAS Vermögensverwaltungs KG sowie die Gemeinnützige Westeifel Werke GmbH.

 

RHODIUS Mineralquellen und Getränke GmbH & Co. KG

aus Burgbrohl

Premiumwasser in achter Generation

Wasser ist nicht gleich Wasser. In der Firma RHODIUS Mineralquellen und Getränke GmbH & Co. KG weiß man das. Daher hat sich das Unternehmen sein Wasser auch deutschlandweit als erster Mineralwasseranbieter vom Institut Fresenius als Premium-Mineralwasser zertifizieren und auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit prüfen lassen.

Das in achter Generation geführte Familienunternehmen ist auch als Lohnabfüller tätig. Im letzten Jahr trennte RHODIUS sich vom margenschwachen Lohnabfüllgeschäft für PepsiCo, dem bis dato größten Kunden – verantwortlich für immerhin 50 Prozent des Gesamtumsatzes. Der Getränkeproduzent konnte den Umsatz dennoch stabil halten und in eine neue Maschinentechnologie investieren. Damit wurde der Weg zu neuen Kundenaufträgen als Abfüller geebnet. Nun füllt das Unternehmen „MAYA MATE“, „afri Cola“ und den Energy Drink „Power Point“ ab. RHODIUS erhielt für sein Premium-Mineralwasser gleich dreimal die Höchstauszeichnung des Superior Taste Award, von Ökotest die Note „Sehr gut“ und nahm bereits drei goldene DLG-Münzen in Empfang.

Das Unternehmen beschäftigt aktuell 221 Mitarbeiter und 17 Auszubildende. Zudem kommen über das Jahr 29 junge Menschen für ein Praktikum oder im Rahmen einer Tätigkeit als Werkstudent in das Unternehmen. RHODIUS ist damit einer der größten Arbeitgeber im Landkreis Ahrweiler. Damit es so bleibt, ist der Mineralwasserproduzent schon jetzt bei der Suche nach neuen Azubis engagierter als viele Mitbewerber. Tage der offenen Tür, Azubi-Speed-Dating und eine Facebookseite von Azubis für potentielle Azubis sind nur einige Beispiele. Der Getränkehersteller bietet außerdem eine annähernd 100prozentige Übernahmequote.

Bei RHODIUS herrscht strenge Lohngleichheit für Frauen und Männer, und alle sind per Du – sogar mit der Chefetage. Die 221 Angestellten stammen aus mehr als 20 verschiedenen Ländern. In den Ferien kommt das rheinländische Unternehmen für besondere Angebote für die Kinder der Angestellten auf. Im neu gestalteten Aufenthaltsraum gibt es neben kostenfreien Getränken und Obst auch einen Kicker- und Billardtisch für das Personal.

Das Investitionsvolumen hat sich im Vier-Jahres-Vergleich leicht erhöht. Im letzten Jahr hat RHODIUS fast fünf Mio. Euro investiert. Eine neue Verpackungsstraße wurde in Betrieb genommen und in das Marketing intensiviert. Dies geschieht vornehmlich in klassischer Form auf Kinoleinwänden, aber auch im Radio und mit Plakaten. Für den Energy-Drink Power Point und den Matetee MAYA MATE wirbt das Unternehmen vor allem mit Bloggern, Influencern und in sozialen Netzwerken. 2016 wurde so viel Geld in die Hand genommen wie niemals zuvor. Elf Mio. Euro investierte RHODIUS unter anderem in eine zweite Abfüllanlage, die eine Aromen getrennte Abfüllung ermöglicht.

Um Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen, verschickt RHODIUS Gehalts- und Lohnabrechnungen per E-Post, und die Personalabteilung arbeitet zentral mit einem Computerprogramm, um die Arbeitszeiten und den Krankenstand zu erfassen sowie Arbeitspläne zu erstellen. Mit einer neuen Onlinelösung können externe Kunden die Bestände im Lager, den nächsten Abfülltermin und Rechnungen abrufen. Das Unternehmen spart damit jährlich mehr als 20.000 Papierausdrucke ein. Daneben tragen Elektro-Gabelstapler, neue stromsparende Motoren in der Glasanlage und eine energiesparende Abfüllanlage dazu bei, Kosten einzusparen.

Verwendet werden die eingesparten Mittel unter anderem, um örtliche Schulfeste und einen wöchentlichen Treff für junge Flüchtlinge mit Getränken zu sponsern. Außerdem ist RHODIUS seit Jahren Unterstützer der regionalen Fußballferiencamps und finanziert bei Bedarf dem örtlichen Fußballverein die Trikotsätze der Jugendmannschaften. Außerdem sponsert das Unternehmen eine Podiumsveranstaltung zum Thema gesunde Ernährung.

Für RHODIUS Mineralquellen ist es bereits die fünfte Nominierung für den „Großen Preis des Mittelstandes“ seit dem Jahr 2009. Nominiert wurde das Unternehmen in diesem Jahr durch den Landkreis Ahrweiler.

 

Zahnen Technik GmbH

aus Arzfeld

Wasseraufbereitung nach Maß

Die vor 60 Jahren gegründete Zahnen Technik GmbH kümmert sich um die Erhaltung und Verbesserung der Wasserqualität, und das international. Die großen Tätigkeitsfelder des Unternehmens gliedern sich in die Bereiche Optimierung, Modernisierung und Neubau von Wasser- und Abwasseranlagen. Das Unternehmen entwickelt, plant, liefert und montiert elektro- und maschinentechnische Anlagen für Kläranlagen, Pumpstationen, Anlagen für die Regenwasserbewirtschaftung und Biogasanlagen. Zahnen ist von Beginn der Planungen Partner seiner Kunden und nicht erst ab dem Einbau der Anlagen und Systeme.

Um mit den Kunden noch passgenauer zusammenarbeiten zu können, entwickelte Zahnen Technik ein eigenes Baukastenkonzept, mit dem die verschiedenen Angebote des Arzfelder Unternehmens bedarfsgerecht kombiniert werden können. 85 Mitarbeiter arbeiten bei dem Wasserspezialisten, darunter 20 Auszubildende. Ein eigens zusammengestelltes und alle zwei Jahre von der Belegschaft neu gewähltes Qualitätsmanagementteam sorgt dafür, dass sofort auf Probleme reagiert wird und Unternehmensabläufe verbessert werden können. Es verfügt sogar über ein eigenes Jahresbudget von 10.000 Euro. Von der Manufaktur für Führungskultur im Mittelstand e. V. wurde das Unternehmen dafür unter anderem mit dem „Award für das Beste Management im Mittelstand“ ausgezeichnet.

Die Firma, seit Gründung zu 100 Prozent in Familienbesitz, hat zur Jahrtausendwende einen Strategiewechsel vom Elektroinstallationsbetrieb hin zum Abwasserspezialisten vollzogen. Begleitet wurde dies von einer Vielzahl Mitarbeiterprogramme. Auf diese Art und Weise konnte der Umsatz verzwölffacht werden. Dem Wachstum stand seitdem nichts mehr im Wege. Erreicht wurde dies, indem das Unternehmen die Belegschaft mehrmals jährlich je nach individuellem Bedarf schult und die Mitarbeiter neben der leistungsorientierten Bezahlung auch Weihnachts- und Urlaubsgeld erhalten. Außerdem gibt es Obstkörbe in den Aufenthaltsräumen, Dienstfahrräder stehen bereit, Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke sowie Betriebsausflüge werden organisiert, jeweils  nach den Wünschen der Mitarbeiter gestaltet. Außerdem werden Rückenkurse, Gesundheitstage und Präventionsmaßnahmen zu psychosomatischen Erkrankungen angeboten.

Die Zahnen Technik unterstützt vor allem Vereine, die in der Jugendarbeit aktiv sind und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Dies geschieht mit finanziellen und Sachspenden, etwa durch Sponsoring von Sportkleidung für die örtliche Spielgemeinschaft. Bemerkenswert ist auch die Einstellung des Unternehmens zu Vereinsaktivitäten der Mitarbeiter. So werden bei Neueinstellungen bevorzugt Bewerber eingestellt, die sich in Vereinen engagieren.

Mit dem Projekt „Wasser 3.0“ setzt sich das Unternehmen dafür ein, dass möglichst überall auf der Welt der Zugang zu sauberem Wasser ermöglicht wird. In dem Projekt der Universität Koblenz-Landau werden neue Materialien erforscht, die Wasser von Stressoren reinigen können. Zahnen Technik stellt dafür die benötigte Prozesstechnik und das Know-how zur Verfügung.

Für die Zahnen Technik GmbH ist es bereits die fünfte Nominierung für den „Großen Preis des Mittelstandes“. Im Jahr 2014 erfolgte die Auszeichnung als „Finalist“. Nominiert wurde das Unternehmen in diesem Jahr vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz.

 

Bilstein & Siekermann GmbH + Co. KG, Bruno Hirtz und Begleitung, Geschäftsführer (Foto: Boris Löffert)

Zahnen Technik GmbH, Herbert Zahnen, Geschäftsführer (Foto: Boris Löffert)