Kommune des Jahres 2016 aus Brandenburg

(03.09.2016)

Regionaler Wachstumskern Westlausitz (RWK WL)
01979 Lauchhammer

Stabile Wirtschafts- und Arbeitsplatzentwicklung trotz Randlage

Der Regionale Wachstumskern Westlausitz (RWK WL) ist eine Gemeinschaft zur Förderung des regional ansässigen Mittelstandes und deckt die beiden Wirtschaftsregionen Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz ab. Der Wachstumskern wird getragen von den Ämtern zur Wirtschaftsförderung der fünf Städte Finsterwalde, Großräschen, Lauchhammer, Schwarzheide und Senftenberg. Damit ist der RWK WL eine wirtschafts-freundliche Städtegemeinschaft.

Mit Einzelberatungen für Mittelständler, auch in den Abendstunden und am Wochenende, gemeinsamer Vermarktung aller Industrie- und Gewerbegebiete der Region auf Messen, im Internet und in Ansiedlungsgesprächen, Unterstützung der acht Gewerbevereine in der Westlausitz, Organisation einer regionalen Leistungsschau und einer Ausbildungsmesse sowie gezielten Marketing- und Beratungsmaßnahmen, um Rückkehrer und Zuzügler zu gewinnen, engagiert sich der RWK WL aktiv und erfolgreich in der Förderung der Wirtschaft in der Westlausitz. Dabei kooperieren die Wirtschaftsförderer eng mit den örtlichen IHKs, den Arbeitsagenturen, der „Wirtschaftsregion Lausitz“, der Zukunftsagentur Lausitz, den beiden Landkreisverwaltungen sowie organisierten Branchen-Clustern wie der „Energieregion Lausitz“ und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Gemeinsam mit der Hochschule wird die anwenderbezogene Forschung für den örtlichen Mittelstand vorangetrieben.

Durch die Aktivitäten des RWK WL konnten in den vergangenen Monaten deutliche Verbesserungen zugunsten der mittelständischen Wirtschaft erreicht bzw. vorbereitet werden. So wurde beispielsweise das Container-Verteilterminal im BASF-Werk Schwarzheide ans Schienennetz angeschlossen, die Gewerbegebiete in Massen und in Hosena besser ans Straßennetz angebunden und Finsterwalde erhielt eine Stadtkernumfahrung. Außerdem wurden je ein schiffbarer Kanal zwischen Sedlitzer und Großräschener See sowie zwischen Senftenberger und Geierswalder See eröffnet, ein Gewerbegebiet speziell für Bootsbauunternehmen und wasseraffines Gewerbe am Sedlitzer Nordufer ausgewiesen und ein Innovationszentrum für Start-ups am Universitätsstandort Senftenberg gegründet.

Das vielfältige Engagement der Westlausitzer Wirtschaftsförderer trug mit dazu bei, dass in der Region die Anzahl von neuen Arbeitsplätzen sowie die Zahl der Unternehmens-ansiedlungen stetig stieg und damit auch die Anzahl der Beschäftigten. Die Arbeitslosenquote konnte von 15 Prozent (2012) auf aktuell 13 Prozent gesenkt werden.

Während das verarbeitende Gewerbe sowie die Bereiche Handel, Verkehr und Gastgewerbe von der Beschäftigtenanzahl her in den vergangenen Jahren stabil blieben bzw. leicht zunahmen, stieg die Zahl der im Dienstleistungsbereich Beschäftigten deutlich. Dies ist ein Zeichen für eine zunehmende Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur in der Westlausitz. Die Zahl der Unternehmen hat sich in allen Unternehmensgrößenklassen erhöht: Bei den Kleinunternehmen bis 49 Beschäftigte um 10 Prozent, bei den Unternehmen mittlerer Größe bis 249 Mitarbeiter um beachtliche 25 Prozent. Bei Großunternehmen (250 Beschäftigte und mehr) hat sich die Anzahl sogar mehr als verdoppelt. Dies macht deutlich, dass sich viele Unternehmen auf einem relativ hohen Niveau wirtschaftlich stabilisiert haben. Weiterhin wurden in mehreren bestehenden Unternehmen Investitionen zur Unternehmenserweiterung vorgenommen.

Trotz dieser durchaus sichtbaren Erfolge - der Pendlersaldo liegt mittlerweile deutlich im Plus und auch die Anzahl der Beschäftigen mit Hochschulabschluss stieg in der Region um acht Prozent - wird dem Städtebund in absehbarer Zukunft die Arbeit nicht ausgehen. So wird das absehbare Ende der Braunkohleförderung in der Region die Wirtschaftsförderung vor viele neue Aufgaben stellen. Eine wichtige Rolle wird dabei der Tourismus spielen, der sich dank ausgebautem Radwegenetz und gefluteter Seen bereits gut entwickelt hat.

Der Regionale Wachstumskern Westlausitz (RWK) wurde 2016 zum zweiten Mal in Folge für den Sonderpreis „Kommune des Jahres“ durch die Stadt Senftenberg, die complan Kommunalberatung GmbH und den Unternehmerverein Sedlitz e. V. nominiert.

v.r.n.l.: Torsten Drescher, Wirtschaftsförderung der Stadt Finsterwalde; Rotraud Köhler, Wirtschaftsförderung der Stadt Lauchhammer; Frank Neubert, Wirtschaftsförderung der Stadt Senftenberg (Foto: Oskar-Patzelt-Stiftung, Boris Löffert)

v.r.n.l.: Torsten Drescher, Wirtschaftsförderung der Stadt Finsterwalde; Rotraud Köhler, Wirtschaftsförderung der Stadt Lauchhammer; Frank Neubert, Wirtschaftsförderung der Stadt Senftenberg (Foto: Oskar-Patzelt-Stiftung, Boris Löffert)