Als sich der Oettersdorfer Dietmar Schindler 1991 selbstständig machte und 24 Mitarbeiter der Elektroabteilung eines abgewickelten VEB in seinem Heimatdorf vor der Arbeitslosigkeit bewahrte, ahnte niemand, welchen Segen das für das 900-Einwohner-Dorf bedeuten würde.
Die 24 Beschäftigten sind noch heute bei HBS und 350 weitere dazu. Davon wurden 120 bei HBS selbst ausgebildet. Denn jeder Azubi hat eine Übernahmegarantie, und das bei einer weit überdurchschnittlichen Ausbildungsquote von aktuell 17 Prozent. Jahr für Jahr, seit 1991, betrug das durchschnittliche Wachstum 15 Prozent. Die aktuelle Eigenkapitalquote liegt über 60 Prozent.
Aus dem regionalen Handwerksbetrieb für einfache Elektroinstallationen wurde ein international agierender Komplettanbieter für Elektrotechnik, Automatisierungstechnik, Prozesstechnik und Photovoltaik, mit sechs Standorten in vier Bundesländern.
Die HBS-Erfolgsgeschichte beruht auf drei Säulen: Der differenzierten Kundenstruktur in den Kernkompetenzen, den hervorragend qualifizierten und motivierten Mitarbeitern und der eigenfinanzierten modernsten Ausrüstung an Maschinen, Mess- und Prüfmitteln und Werkzeugen.
Partnerschaft mit Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern ist das Markenzeichen der Firma. Das betriebliche Vorschlagswesen fordert und belohnt auch die Azubis. Zweimal jährlich werden alle Mitarbeiter zum Thema Kundenbetreuung geschult. Individuelle Jahreszielpläne sind selbstverständlich.
Für alle Schüler ab 7. Klasse im 50 km-Umkreis sind Zeugnisprämien ausgeschrieben. Mit Schulen, Berufsakademien, Vereinen, Kommunen gibt es eng vernetzte Kooperation.
Die HBS Elektrobau GmbH wurde 2010 vom Landkreis Saale-Orla-Kreis und der Gemeinde Oettersdorf zum Wettbewerb nominiert und im selben Jahr als Preisträger ausgezeichnet.
1867 gründete der dänische Gärtnergehilfe Niels Lund Chrestensen in Erfurt einen Samen- und Pflanzenzuchtbetrieb und entfaltete rasch weltweite Aktivitäten. Bereits 1893 wurde Chrestensen auf der Weltausstellung in Chicago mit der Kolumbus-Medaille für neuartige Züchtungen und Angebots-formen gewürdigt. Es folgten rund 1 000 weitere nationale und internationale Auszeichnungen. 1908 gehörte er zu den Mitbegründern des heute weltumspannenden Fleurop-Dienstes.
1972 in der DDR verstaatlicht, gelang 1990 eine erfolgreiche Reprivatisierung. Nach Modernisierung und wirtschaftlicher Umgestaltung hat sich das Unternehmen wieder erfolgreich im Markt etabliert. Aktivitäten mit modernen Zuchtmethoden setzen sich heute mit In-Vitro-Zuchtverfahren fort. Das Unternehmen ist in allen wirtschaftlichen Bereichen bis hin zu ökologischem Anbau nach EU-Verordnungen zertifiziert und engagiert sich umfangreich vom lokalen Bündnis für Familie bis zum DIHK.
Die heutige Betriebsstruktur umfasst u. a. eine Tochtergesellschaft für Neu- und Erhaltungszüchtung sowie Eliteproduktion von gartenbaulichem Saat- und Pflanzgut; weltweite Saatgutproduktion auf
2 600 ha Anbaufläche; ein zukunftsorientiertes Lager- und Logistikzentrum sowie weltweiten Export und Vertrieb. Das Unternehmen beschäftigt rund 130 Mitarbeiter und bildet jährlich etwa 25 Lehrlinge und Praktikanten in den Bereichen Gartenbau, Floristik und Kaufmann aus.
Die N. L. Chrestensen Erfurter Samen- und Pflanzenzucht GmbH wurde zum zweiten Mal seit 2009 von der Landeshauptstadt Erfurt zum Wettbewerb nominiert. 2009 erfolgte die Auszeichnung als „Finalist“ und 2010 als Preisträger.