Premiers und Premier-Finalisten 2010

(30.10.2010)
Traditionell würdigt die Oskar-Patzelt-Stiftung herausragende unternehmerische sowie mittelstandsfördernde Leistungen auf ihrem Bundesball in Berlin mit Sonderpreisen. Die Auszeichnungen im Rahmen des Wettbewerbes „Großer Preis des Mittelstandes“ wurden am 30. Oktober 2010 vorgenommen.

Premier

FELUWA Pumpen GmbH, Mürlenbach (Rheinland-Pfalz)

Im Rhythmus des Herzens

Der Spezialist für Pumpentechnik blickt auf eine mehr als 100-jährige Firmengeschichte zurück. Das Stammhaus wurde 1901 als Gießerei in Neuwerk/Mönchengladbach gegründet und 30 Jahre später um eine Kölner Maschinenfabrik erweitert. Ursprüngliches Ziel des Unternehmens war die Herstellung feuerungs-, luft- und wassertechnischer Anlagen - daher der Name FELUWA. Doch nach kurzer Zeit erfolgte eine Umorientierung und die Konzentration auf Pumpentechnik.

Das Unternehmen, mit Sitz in der landschaftlich reizvollen Vulkaneifel, ist spezialisiert auf Entwicklung, Konstruktion, Fertigung, weltweiten Vertrieb und Service von Pumpen für feststoffhaltige und diffizile Medien. Das hauseigene Technologiezentrum kooperiert mit der Fachhochschule Trier und sichert dadurch weitere erfolgreiche Innovationen, weil sein technisches Know-how in die teils sehr komplexen Konstruktionen einfließt. Ein durchschlagender Markterfolg gelang mit der neu entwickelten und patentierten MULTISAFE Doppel- Schlauchmembran-Prozesspumpe.
Sie nutzt den perfekten Pump-Mechanismus des menschlichen Herzens. Seit der Auszeichnung als Preisträger im Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ vor drei Jahren haben die Mürlenbacher in allen unternehmensrelevanten Bereichen deutliches Wachstum erzielt: der Umsatz wurde in dieser kurzen Zeit beispielsweise um mehr als das Doppelte gesteigert und die 100-Mitarbeiter-Marke durchbrochen.

Die FELUWA Pumpen GmbH wurde zum vierten Mal seit 2006 von der Landesbank Baden-Württemberg sowie dem Ministerium für Wirtschaft und Verkehr des Landes Rheinland-Pfalz zum Wettbewerb nominiert.

SACHSENKÜCHEN Hans-Joachim Ebert GmbH, Schmiedeberg (Sachsen)

16 000 Küchenträume pro Jahr

Der Name SACHSENKÜCHEN steht seit mehr als 100 Jahren für hochwertige und lebensnahe Küchenmöbel. Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens begann 1908 und führte in den 30er Jahren zu ersten gewaltigen Entwicklungen. Im Jahr 1992 übernahm Hans-Joachim Ebert die Unternehmensführung und erzielte permanent positive Ergebnisse. Trotzdem zeigte sich sehr bald, dass die vorhandenen Standortbedingungen nicht ausreichten, um im härter werdenden Wettbewerb bestehen zu können.

Deshalb wurde 1994 beschlossen, auf dem Betriebsgelände einen Neubau zu errichten und die Weichen für die nächsten Jahre zu stellen. Schon 1998 erfolgte die Inbetriebnahme der modernen Anlagen, die höchste Bearbeitungsqualität und optimale Flexibilität im Fertigungsprozess sicherten. Gleichzeitig erhielten die Mitarbeiter optimale Bedingungen, dem Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz entsprechend. Jährliche Investitionen in Millionenhöhe sichern permanent den technologischen Höchststand und den Ruf, eine der modernsten Fabriken von hochwertigen Einbau-Küchen in Europa zu sein, von denen rund 16 000 jährlich produziert und ausgeliefert werden.

Geschicktes Marketing vom Design bis zur Hausmesse garantiert eine rege Kundennachfrage. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Handelspartnern und Kunden wirkt das gesamte Mitarbeiterteam an der Weiterentwicklung der Produkte sowie an der Verbesserung der Qualitätsstandards und des Kundenservice aktiv mit. 2007 wurde die SACHSENKÜCHEN Hans-Joachim Ebert GmbH als Premier-Finalist im Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ ausgezeichnet. Seit dem hat das inzwischen rund 200 Mitarbeiter starke Unternehmen Umsatz, Beschäftigung und Ausbildungskapazitäten abermals deutlich gesteigert.

Die SACHSENKÜCHEN Hans-Joachim Ebert GmbH wurde zum vierten Mal seit 2007 von der Deutschen Post AG - Direkt Marketing Center Berlin und dem BVMW, Landesgeschäftsstelle Sachsen, zum Wettbewerb nominiert.

Premier-Finalist

Endress+Hauser Conducta Gesellschaft für Mess- und Regeltechnik mbH + Co. KG, Gerlingen (Baden-Württemberg)

Ingenieurkunst und Wissenschaft als Marktveränderer

Was man in wässrigen Lösungen alles messen kann, wissen diese Leute. Deshalb übertragen sie ihre analytische Intelligenz in die Messgeräte. Mit ihren Messstellen lassen sich pH-Wert, Leitfähigkeit, Sauerstoff- und Chlorgehalt, Trübung und Feststoffgehalt sowie weitere chemische Inhaltsstoffe von Flüssigkeiten bestimmen.

Für die Branchen Chemie und Petrochemie, Pharma, Lebensmittel, Wasser und Abwasser, Papier und Energie dient die korrekte Messung des pH-Werts nicht nur der Einhaltung von Grenzwerten. Der pH-Wert ist oft Führungsgröße für Produktqualität oder wird direkt zum Regeln verwendet. Mit 260 000 produzierten pH-Elektroden pro Jahr ist Endress+Hauser einer der Weltmarktführer in der pH-Messtechnik. Ein Schlüssel zum Erfolg ist seit über 30 Jahren die technologische Spitzenposition des Unternehmens. Es entwickelte u. a. die induktive Steckertechnologie Memosens, das weltweit erste Sensorsystem mit kontaktloser und damit störungsfreier Übertragung der Messwerte.

Weniger als fünf Jahre nach ihrer Markteinführung steht fest: Die innovative Technologie brachte Bewegung in die Branche und bietet durch Kooperationen das Potenzial zum Industriestandard. Der Global Player macht Anlagen sicher, zuverlässig, wirtschaftlich und umweltfreundlich. Er ist ein nachahmenswertes Beispiel dafür, wie die Verzahnung von Ingenieurkunst und Wissenschaft Märkte ständig verändert und sich wiederum verändernder Märkte bedient.

Die Endress+Hauser Conducta Gesellschaft für Mess- und Regeltechnik mbH + Co. KG wurde zum fünften Mal seit 2003 von der Stadt Waldheim und der Stadt Gerlingen nominiert.

VKK Standardkessel Köthen GmbH, Köthen (Sachsen-Anhalt)

Osttochter kaufte Westmutter

Mehr als 140 Jahre werden im anhaltinischen Köthen Dampfkessel gebaut. Lothar Velde übernahm VKK im Rahmen eines Management-Buy-out kurz vor der Abwicklung durch den eigenen Konzern im September 1997.

Seine Unternehmensidee: Ein mittelständiges Unternehmen, von exorbitanten Overheadkosten befreit, das über qualifizierte und motivierte Mitarbeiter und damit hervorragende Produkt- und Marktkenntnisse verfügt und sich ganz auf die Bedürfnisse seiner Kunden einstellen kann, wird am Markt bestehen. Für die Banken war die Unternehmensübernahme im Rahmen eines MBO ein „Totschlagkriterium". Denn keiner Bank konnte VKK die immer wieder behauptete Mittelstandsfreundlichkeit bestätigen. Erst die Übernehme der ehemaligen Muttergesellschaft Standardkessel Duisburg im Jahr 2001 bestätigte die Umsetzbarkeit der Geschäftsidee.

Heute ist der Technologieführer bei Großwasserraum- und Grenzlastkesseln mit seinen Anlagen zur Erzeugung von Dampf, Wärme und Strom nicht nur Volumenhersteller. Seine Stärke liegt in der individuellen Auslegung anspruchsvoller Kessel und Gesamtanlagen. Die Planung, Fertigung, Errichtung und Inbetriebsetzung von Kesselanlagen sind das Geschäft der VKK! Seit 2004 zeigen alle Kennzahlen deutlich nach oben.

Die VKK Standardkessel Köthen GmbH wurde zum sechsten Mal seit 2001 von der IHK Magdeburg sowie der Stadt Köthen zum Wettbewerb nominiert.

Schoepe Display GmbH, Dahlewitz (Brandenburg)

Alles Pappe oder was?

Ein Konzertflügel aus Pappe, bunte Boxen und ebensolche Figuren - kein Problem für Schoepe-Display, auch nicht der Pappkamerad des „Großen Preises für den Mittelstand.“ Doch die Firma ist nicht von Pappe, obwohl es auf 15 000 qm um dieselbe geht. Verkaufsfördernde und intelligent gefertigte Displays werden mittels komplexer Leistungen und neuester Technologie produziert, mit allem was dazugehört: 3D- Animation, Grafik, Musterbau, Fotostudio, Werkzeugbau, Sachbearbeitung und Vertrieb.

Das vollautomatische Kaschieren und Stanzen reicht bis zu einem Format von 1,20 x 1,60 m. Computer gesteuertes Kleben im Maximalformat von 2 x 3 m garantiert großflächige Displayformen. Die Handarbeits- und Konfektionierungsfläche ist mit 2 700 qm die Grundlage für ein flexibles Dienstleistungsangebot vom Aufrichten, über die Konfektionierung, bis zur Lieferung in den Handel. Unlängst wurde in eine Flachbett- Digitaldruckanlage mit großformatigem Plotter investiert. Damit können nun auch Kleinauflagen effizient angeboten werden. „Unsere Motivation liegt in der Zufriedenheit unserer Kunden”, sagen die Beschäftigten von Schoepe Display.

Durch Einsatz neuer Technik, Modernisierungen im Produktionsablauf und Kapazitätserweiterungen in den letzten sechs Jahren konnte die Anzahl der Arbeitsplätze von 90 auf 180 gesteigert werden, bei einer Eigenkapitalquote 35 Prozent. Mit seinem Angebot hat sich die Schoepe Display GmbH zum Systempartner für Industrie und Handel entwickelt.

Die Schoepe Display GmbH wurde zum vierten Mal seit 2005 vom Amt Dahme/Mark, der IHK Potsdam, der Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Teltow-Fläming, vom Landkreis Teltow-Fläming, der ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH und der InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB) zum Wettbewerb nominiert.

Heinz M. Nägel, Geschäftsführender Mitgesellschafter FELUWA Pumpen GmbH

Inge Köhler, Gesellschafterin und Hans-Joachim Ebert, Geschäftsführender Gesellschafter Sachsenküchen Hans-Joachim Ebert GmbH

Dr. Axel Fikus, Leiter Betriebstätte Waldheim der Endress+Hauser Conducta GmbH & Co. KG

v.l.n.r.: Lars Velde, Prokurist; Lothar Velde, Geschäftsführender Gesellschafter und Dietmar Bünk, Geschäftsführer VKK Standardkessel Köthen GmbH

Jürgen Schoepe, Geschäftsführender Gesellschafter Schoepe Display GmbH (Fotos: eventDiary)