Preisträger 2009 aus Hessen

(12.09.2009)

Marburger Tapetenfabrik J. B. Schaefer GmbH & Co. KG, Kirchhain

Johann Bertram Schaefer eröffnete 1845 in Marburg ein Fachgeschäft für Innenausstattung. Daraus entwickelte sich ein Unternehmen, das 1879 mit der Produktion von Tapeten begann und später nicht mehr nach seinem Gründer, sondern nach dem Ort seines Firmensitzes benannt wurde. Marburg wird in der fünften Generation von den Nachfahren Johann Bertram Schaefers geführt.
 
1996 kam die erste TÜV-geprüfte Untertapete zur Abschirmung elektromagnetischer Felder von Marburg auf den Markt. Heute beschäftigt sich das Unternehmen mit der Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Wandbelags- und Flächenmaterialien. Seit Mitte der 90er Jahre sind vor allem Wandbeläge mit technischer Funktion ein weiteres Hauptbetätigungsfeld. Sie schirmen beispielsweise Räume in Kliniken, Krankenhäusern und Arztpraxen vor elektromagnetischer Strahlung und Röntgenstrahlen ab. Sie werden auch über einen Online-Shop vertrieben.

Mit Carbonet hat die Tapetenfabrik ein mit elektronischen Sensoren bestücktes flexibles Faservlies mit leitfähiger, nichtmetallischer Beschichtung entwickelt. Da die Sensoren jeden Durchbruch registrieren, eignet es sich als flächendeckend nutzbares System zur Überwachung von Wänden, Decken, Böden und anderen Oberflächen. Bei 78 Mio. Euro Umsatz im letzten Jahr und kontinuierlichem Anstieg der Arbeitsplätze auf über 400 will das Unternehmen trotz schwachem Konsumklima an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen. 

Die Marburger Tapetenfabrik J. B. Schaefer GmbH & Co. KG wurde zum achten Mal seit 2002 durch den Landkreis Marburg-Biedenkopf, den Magistrat der Stadt Kirchhain und durch die Aschenbrenner Werkzeug- und Maschinenbau GmbH zum Wettbewerb nominiert und 2007 als „Finalist“ ausgezeichnet.

Okel GmbH & Co. KG, Diemelstadt

Im Jahr 1959 gründeten der Malermeister Walter Okel und seine Frau Luise die Firma als Malerbetrieb. Seit 1996 leitet der Maler- und Stukkateurmeister Burkhard Okel das Unternehmen in zweiter Generation. Rund 60 Spezialisten in den Bereichen Ausbau, Trockenbau, Raumakustik, Putz und Malerarbeiten bauen repräsentative Verwaltungsgebäude, pragmatische Industriebauten oder ein stilvolles Wohnambiente. Der Anteil der Innenausbauarbeiten liegt mittlerweile bei rund 70 Prozent.

Für anspruchsvolle Deckengestaltung ist Okel ein gern beauftragter Spezialist. Funktionalität, Optik und Wirtschaftlichkeit - aus dieser Symbiose entstehen auch die vielen anderen Okel-Produkte wie Lichtdecken, Lichtkonzepte und Raumgestaltung in Glas; Möbel aus Stahl, Holz, Glas, Gips, Kunststoff und Stein; kontrollierte Lüftung in Verbindung mit Erdwärme, Brand- und Schallschutzwände, Putzsysteme und Trockenbau-Elemente.

Trotz Preisdumping und Rezession in der Bauindustrie in den letzten zehn Jahren und trotz der „Geiz-ist-geil“-Mentalität lautet das Motto: „Okel - wir machen das!“ Mit Kreativität und Innovation - zum Beispiel bei Wänden oder Decken die leuchten und klingen können - und der Solidität sowie Bodenständigkeit eines Familienbetriebes wurde aus dem klassischen Handwerksbetrieb ein mittelständisches Pionier-Unternehmen mit fast vier Mio. Euro Umsatz.

Die Okel GmbH & Co. KG wurde zum dritten Mal durch die Wirtschaftsförderung Waldeck-Frankenberg GmbH und die Oskar-Patzelt-Stiftung zum Wettbewerb nominiert und 2008 als „Finalist“ ausgezeichnet.

FRANK GmbH, Mörfelden-Walldorf

Die FRANK GmbH beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit Kunststoffen im Rohrleitungs- und Apparatebau. Hohe technische Kompetenz im Bereich der Polyolefine und Fluorpolymere, flexible Lieferbereitschaft, erreicht durch modernste Logistik und ein breites Produktsortiment, haben das Unternehmen zu einem der führenden Systemanbieter im Kunststoffrohrmarkt gemacht. Im Jahr 2002 wurde ein neues Erdwärmesondensystem konzipiert, das mittlerweile mit großem Erfolg verkauft wird. Der Marktanteil beträgt in Deutschland etwa 30 Prozent. 

Der häufigste Einsatz ist im privaten Wohnungsbau. Die Polizeistation Frankfurt/M. oder das Affenhaus des Frankfurter Zoos waren besonders interessante Projekte. Das Unternehmen ist mit dem Geothermie-System zweitgrößter Hersteller in Europa und expandiert gegenwärtig nach Nordosteuropa und Skandinavien.

Zugpferd der Firma sind zurzeit die hochwertigen schweißbaren Rohre aus Polyethylen. Neben der chemischen Industrie und dem Bergbau sind auch Kommunen Einsatzgebiete für das Profil-Kanalrohr-System. Es ermöglicht den Kommunen den Bau von Abwasserrohrsystemen mit einer Lebensdauer von 100 Jahren und ersetzt Kanalrohre aus Beton. Seit 2003 gelang dem Unternehmen fast die Verdopplung des Umsatzes auf 67 Mio. Euro mit nun 133 Mitarbeitern. Jährliche Investitionen, konsequente Zusammenarbeit mit Hoch- und Fachschulen und Konzentration auf eigene Ausbildung sichern Zukunft.

Die FRANK GmbH wurde zum zweiten Mal durch das RKW Hessen und das hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung zum Wettbewerb nominiert und 2008 als „Finalist“ ausgezeichnet.

Ullrich Eitel, Geschäftsführender Gesellschafter, Marburger Tapetenfabrik J.B. Schaefer GmbH & Co. KG

Burkhard Okel, Geschäftsführender Gesellschafter, Okel GmbH & Co. KG

Ullrich Lehmkuhl, Prokurist, FRANK GmbH (Fotos: event Diary)