Wenn es noch irgendeines Beweises für Wirtschaftskraft und Unternehmerfreundlichkeit des Speckgürtels im Süden der Hauptstadt bedurft hätte, dann ist er jetzt da: Der Kreis Teltow-Fläming gewann am Sonnabend (25.10.08) gemeinsam mit dem bayerischen Vilshofen den diesjährigen Preis der Oskar-Patzelt-Stiftung für Wirtschaftsfreundlichkeit.

Solch eine Ehrung erhält niemand im ersten Anlauf. Dafür ist ein langer Atem von wenigstens ein paar Jahren nötig. Den hatte der Kreis längst, ehe Anfang 2005 der bis heute immer wieder erwähnte „Beamten-Rekord“ von knapp sieben Wochen für die Genehmigung einer Industrieansiedlung – das VW-Verteilzentrum – hingelegt wurde. Den Preis jetzt gab es im vierten Anlauf. Bei allem Respekt vor der Teamleistung derer, die an der Leistung beteiligt sind, sei an ein Detail erinnert, das ein wichtiger Mosaikstein dieses Erfolgs ist:

Der Landrat ist von Haus aus Ingenieur, nicht Beamter. Das mag manchmal, vor allem verwaltungsintern, ein Nachteil sein. Hier ist es eindeutig Vorteil. Fragen Juristen und Beamte oft, ob alles auch wirklich hieb- und stichfest abgesichert ist, fragen Ingenieure zuerst: Wie kann es praktisch funktionieren? Dem ordnen sie alles unter. In diesem Sinne kann sich der Steuerzahler nur wünschen: Bitte mehr davon.

Jutta Abromeit, Märkische Allgemeine, 27.10.2008