PM 17/08: Eine positive Bilanz im Jubiläumsjahr

(10.11.2008)
Für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert zu sein, ist eine öffentliche Anerkennung

Der bundesweite Wettbewerb um den „Großen Preis des Mittelstandes“ feiert Jubiläum. Zum 15. Mal seit 1994 sind Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft, Ministerien und Kommunen aufgefordert, die erfolgreichsten mittelständischen Unternehmen zu nominieren.
Dr. Helfried Schmidt, Gründer und von Anbeginn an Vorstandsvorsitzender der Oskar-Patzelt-Stiftung stand aus diesem Anlass Rede und Antwort.

Worin liegt das Besondere des Wettbewerbs, dass er sich zum bedeutendsten Mittelstandspreis in Deutschland etablieren konnte?

Schmidt: Der Wettbewerb steht unter dem Motto „Gesunder Mittelstand - Starke Wirtschaft - Mehr Arbeitsplätze“ und ist einmalig in der Art und Weise seiner Organisation: Vollständig ehrenamtlich organisiert, ausschließlich privat finanziert, bundesweit aufgestellt und branchenübergreifend angelegt. Mehr als 150 ehrenamtlich Mitwirkende sind in 13 Länderjurys und in Gremien wie Kuratorium, Präsidium, Vorstand und Beiräte tätig.

Die Wettbewerbskriterien fragen nicht nur nach dem Umsatz, nach Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Innovationen und sozialem Engagement der Unternehmen, sondern erfassen es als Ganzes und in seiner Rolle in der Gesellschaft. Für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert zu sein, ist daher bereits eine öffentliche Anerkennung der Leistungen eines Unternehmens. Diese Nominierung kann als Alleinstellungsmerkmal in das Marketing integriert werden.

Wie sieht Ihre Bilanz nach 14 Wettbewerbsjahren aus?

Schmidt: Der Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ ist von Anbeginn an eine repräsentative Stichprobe derjenigen Unternehmen in Deutschland, die trotz krisenhafter Erscheinungen innovativ sind, Beschäftigung schaffen und sichern. Die sich darüber hinaus auch für die Lebenswirklichkeit der Menschen interessieren und engagieren, mit denen und für die sie arbeiten.

Sie repräsentieren wirtschaftlichen Erfolg, der auf ganz natürliche Weise mit sozialem, kulturellem und regionalem Engagement einhergeht. Jedes der teilnehmenden Unternehmen trägt täglich mehr zum sozialen Frieden und zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands bei, als jede noch so gut gemeinte PR-Kampagne von Verbänden, Ministerien und Parteien. Denn Mittelständler müssen täglich unter Risiko entscheiden und handeln, während sich andere mit Reden und Konzepterarbeitungen aufhalten können. Wer Deutschlands Arbeitsmarkt nach vorn bringen will, muss sich an den Firmen orientieren, die auf diesem Gebiet tatsächlich Erfolge vorweisen können.

Hinter diesen herausragenden Eigenschaften und Leistungen mittelständischer Unternehmen stehen konkrete Zahlen und Geschichten?

Schmidt: Im Wettbewerbsjahr 2008 wurden bundesweit 3 184 Unternehmen von mehr als 1 400 Kommunen, Institutionen, Kammern, Verbänden, Lieferanten und Kunden zum Wettbewerb nominiert. Sie sind allesamt überdurchschnittlich erfolgreich. Sie wissen, wie’s geht.

Diese Unternehmen erwirtschaften 61,4 Mrd. Euro Umsatz - das ist so viel wie der gesamte Telekom-Konzern schafft. Sie beschäftigen 455 461 Mitarbeiter - das sind so viele wie Telekom, BASF und BMW zusammen beschäftigen. Seit 2003 schufen sie 131 000 neue Arbeitsplätze - ein Wachstum von 40 Prozent zum Ausgangswert 2003, das der 20-fachen Dynamik des deutschen Durchschnittsunternehmens entspricht. Mit einer Ausbildungsquote von 8,3 Prozent liegen sie um 70 Prozent höher als der bundesweite Durchschnitt. Sie finanzieren das Staatswesen mit 11,9 Mrd. Euro Steuern und Abgaben - das sind mehr als 26.000 Euro je Mitarbeiter und Jahr.

Auch wenn sie ihr Unternehmen als Kapitalgesellschaft, GmbH oder AG organisieren, oder wenn sie die Nachfolge außerhalb der eigenen Familie mit management-buy-out oder management-buy-in regeln müssen, verkörpern und bewahren sie dennoch die besten Traditionen deutscher Familienunternehmen. Manche von ihnen haben eine ungebrochene jahrhundertealte Überlebens- und Innovationskultur. Das älteste als Preisträger ausgezeichnete Unternehmen, die Fessler Mühle in Baden-Württemberg, wurde beispielsweise erstmals 1396 urkundlich erwähnt.

Zurzeit läuft die Nominierungsphase für den Wettbewerb 2009. Wo liegen die Schwerpunkte der Stiftungstätigkeit in den kommenden Monaten?

Schmidt: Im Vordergrund steht jetzt die am 31. Januar 2009 endende Nominierung für den 15. Wettbewerb um den „Großen Preis des Mittelstandes“. Daran schließen sich die elektronische Datenerhebung bei den nominierten Unternehmen - die mit Workshops unserer Servicestellen in den einzelnen Regionen unterstützt werden - und eine erste Auswertung der eingehenden Firmendaten bis Mitte April. Im Mai werden die Unternehmen öffentlich mit einer Urkunde geehrt, die den Sprung in die zweite Wettbewerbsstufe geschafft haben und im Juni tagen die 13 Regional-Jurys, um über die Preisträger und Finalisten zu entscheiden. Die werden im September im Rahmen großer Auszeichnungsgala in Magdeburg, Würzburg und Düsseldorf geehrt. Der Bundesball im Oktober in Berlin ist der krönende Abschluss eines Wettbewerbsjahres.

Dazwischen veranstaltet die Stiftung beispielsweise ihre traditionelle Frühjahrstagung am 20. März in Fulda und ein Wirtschaftsforum am 8. Mai in Halle/Saale. Diese Events werden von den mit Fachleuten aus Theorie und Praxis besetzten Unternehmer- und Wissenschaftlichen Beiräten aktiv mitgestaltet. Wir nutzen sie, um spannende und vor allem aktuelle mittelständische Themen mit Experten zu diskutieren und Lösungsansätze sowie Handlungsempfehlungen für die Mittelständler heraus zu arbeiten.

(Das Gespräch führte Bernd Schenke, Pressebeauftragter der Oskar-Patzelt-Stiftung und Mitglied des Kuratoriums.) Mehr zur Oskar-Patzelt-Stiftung und zum „Großen Preis des Mittelstandes“ unter www.mittelstandspreis.com  und www.pt-magazin.de