"Kommune des Jahres" 2008

(01.11.2008)

Stadt Vilshofen an der Donau (Bayern)

Historisch und zugleich modern – so kann man das niederbayerische Vilshofen im Dreiländereck Bayern-Tschechien-Österreich beschreiben. Die Stadtverwaltung und die 17 000 Einwohner wissen, wie man Lebensqualität erzeugt und Krisen meistert – durch Konzentration auf den ansässigen Mittelstand, und das mit aller Konsequenz. Das half, als Vilshofen vor ein paar Jahren von heute auf morgen mit Schließung des Bayernwerks zwei Drittel der Gewerbesteuereinnahmen wegbrachen.

Und das half, als mit Einführung von Hartz IV die Zahl ehemaliger Sozialhilfeempfänger die Arbeitslosenquote auf 14,5 Prozent hochschnellen ließ. In nur zwei Jahren konnte diese Quote wieder auf 5,6 Prozent gesenkt werden. „Unser Rathaus ist eine bürokratiefreie Zone“, versprach der Bürgermeister seinen Unternehmern – und hielt das Versprechen ein. Nicht nur die Steuereinnahmen, auch die Arbeitsplatzentwicklung konnten so systematisch steigen. Niedrige Schulden- und hohe Investitionsquoten sind die Folge.

Das Mittelzentrum verfügt inzwischen über hervorragende Verkehrsanbindungen und enge konstruktive Kooperationen mit dem Landkreis Passau und dessen Netzwerk "GO Passau" oder mit den Hoch- und Fachschulen der Region. In den letzten Jahren wurde die Stadt überregional bekannt mit der Namensgebung "Vilshofen an der Donau" und den Events "Donau in Flammen" sowie "Schwimmender Christkindmarkt". Vilshofen bewahrt eine 1 200-jährige Tradition des Anpackens, des Ärmel-Hochkrempelns, der aktiven Problemlösung und ideenreichen kooperativen Zukunftsorientierung, von der man an vielen Stellen Deutschlands lernen sollte.

 

Landkreis Teltow-Fläming (Brandenburg)

Wann immer in Frankfurt/M., Hamburg oder München Rankings über die Wirtschaftskraft und Lebensqualität der ostdeutschen Regionen gemacht werden – der 1993 gebildete Landkreis Teltow-Fläming ist inzwischen so oft vorn dabei, dass er mit Recht mit dem Slogan wirbt: "Die Nr. 1 im Osten!"

Die über 160 000 Einwohner wissen warum: Die 1 500 Hektar beplante Gewerbegebiete sind zu über 50 Prozent belegt, mehr als 700 Firmen mit über 20 000 Arbeitsplätzen wurden neu angesiedelt, seit Jahren ist der Saldo von Gewerbean- und -abmeldungen positiv, trotz niedriger Steuersätze steigen die Steuereinnahmen und damit die Investitionsquoten kontinuierlich, die Arbeitsplatzzahl steigt, die Arbeitslosenquote sinkt, die Zahl der Hilfsbedürftigen fällt, die jährlichen Wachstumsraten bei Bruttoinlandsprodukt und Bruttowertschöpfung liegen deutlich über fünf Prozent.

Ein ausgeglichener Chancen-Risiko-Mix, Familienfreundlichkeit, hervorragende Bildungs- und Kulturmöglichkeiten und eine intakte Natur sorgen für Lebensqualität. Funktionierende Netzwerke im Mittelstand, mit den Schulen der Region und mittelstandsorientierte Kreis- und Kommunalverwaltungen sorgen bis zur Losgröße bei Kreisausschreibungen immer für „ihre“ Unternehmen. Ausgezeichnete Betriebe, begeisterte Mund-zu-Mund-Propaganda und Bevölkerungswachstum sind die Folge.

v. l.n.r.: Hans Gschwendtner, ehem. 1. Bürgermeister, Georg Krenn, 1. Bürgermeister der Stadt Vilshofen an der Donau und Hanns Dorfner, Landrat des Landkreises Passau (Foto: eventDiary)

Peer Giesecke, Landrat des Landkreises Teltow-Fläming (Foto: eventDiary)