Mittelstand führt Deutschland aus der Krise

(10.07.2008)
Frühjahrstagung 2007 des MEWIA e.V.

Ohne den Mittelstand und sein Engagement würde es in mancher Region trostlos aussehen. In der Öffentlichkeit und manchen Medien wird diese Rolle kleiner und mittlerer Unternehmen kaum wahrgenommen. Sie müssen konsequenter und geschickter als Großunternehmen kommunizieren, Chancen aufspüren und Risiken managen. Die Frühjahrstagung, in bewährter Weise vom Verein Menschen-Wirtschaft-Arbeit (MEWIA) 1990 e. V. unter Mitwirkung der Oskar-Patzelt-Stiftung veranstaltet und organisiert, leistete Ende März 2007 mit interessanten Beiträgen und kompetenten Referenten dazu einen Beitrag. Rund 100 Gäste aus 12 Bundesländern waren der Einladung gefolgt.

Die Tagesveranstaltung fand im TRIHOTEL am Schweizer Wald Rostock, Preisträger des "Großen Preises des Mittelstandes 2006", statt.

Jürgen Seidel, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Mecklenburg-Vorpommern, hielt den Leitvortrag zum Thema "Mittelstand führt Deutschland aus der Krise". Zur Unterstützung des Mittelstandes setzt das Wirtschaftsmi­nisterium neue Akzente in der Wirtschaftsförderung. "Ziel der Förderung ist die Verbreiterung der wirtschaftlichen Basis und die Schaffung von sozialversicherungspflichtigen Arbeits­plät­zen", sagte Seidel. Die Industrie im Nordosten hatte 2006 ei­nen Umsatz­zuwachs von 12,5 Prozent und Beschäftigungs­zuwachs von 4,6 Prozent. Im vergangenen Jahr lag das Brut­toinlandsprodukt Mecklen­burg-Vorpommerns um 1,5 Prozent höher als 2005.

"Der Strukturwandel geht in die richtige Richtung: Zuwächse bei Dienstleistungen und im produzierenden Ge­werbe", sagte Seidel. Zukunftsfähige Wirtschaftsbereiche wie die Zuliefer­industrie für Luft- und Raumfahrt, die maritime Industrie, Bio­technologie und Informatikbranche müssen weiter gestärkt wer­den."

"Der Sachverstand aus der Wirt­schaft soll in die aktive Politik einfließen", sagte Seidel. "Bei wirtschaftspolitischen Entschei­dungen wird gemeinsam nach praktikablen Lösungen ge­sucht." Ende Februar wurde auf Ini­tiative des Wirtschafts­mi­nisters der Mittelstandsbeirat gegründet. Das Gremium hat 17 Mitglieder aus den verschiedensten Wirtschaftsberei­chen und berät zweimal jährlich über mit­telstandsrelevante Themen der Wirtschafts- und Arbeits­marktpolitik. "Weitere The­men sind die Unterneh­menssteuer­reform, die Optimierung der Mittelstandsförderung, Regelun­gen zur Be­triebsnachfolge sowie Deregulierung und Bürokra­tieabbau", sagte Seidel.

Helfried Schmidt und Petra Tröger, Vorstände Oskar-Patzelt-Stiftung, Leipzig, gaben zahlreiche Anregungen zum Thema „Die Nominierung zum ‚Großen Preis des Mittelstandes’  - Wie man ein Alleinstellungsmerkmal kommuniziert.“ Heinz Schrezenmaier, Rechtsanwalt, Steuerberater und Buchprüfer aus Köln gab eine äußerst interessante Übersicht zum vieldiskutierten Thema „Schmuddel-Ltd. oder Schönwetter-GmbH? Wozu gründet man eine Kapitalgesellschaft?“

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Arne Friedrich, Fachdozent für Direktmarketing am Siegfried-Vögele-Institut Königstein/Taunus leitete einen Workshop zum Thema „Filter und Verstärker im Online-Dialog“.

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Der Workshop von Hans-Christian Brauweiler, AKAD-Fachhochschule Leipzig, Lehrstuhl Betriebswirtschaft, war dem Thema „Jetzt wird's ernst. Seit 1.1.2007 ist Basel II und Rating Pflicht“ gewidmet.

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Eberhard Hamer, Mittelstandsinstitut Niedersachsen, Hannover, referierte auf provokante und interessante Weise zum Thema „Was passiert, wenn der Crash kommt - Sicherungsstrategien im Mittelstand“.  Mitautor seines gleichnamigen Buches, das bereits in der 8. Auflage erschien, ist unter anderem der heutige Finanzminister Niedersachsens, Hartmut Möllring.

Jörn-Axel Meyer, Direktor des Deutschen Instituts für kleine und mittlere Unternehmen und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der Oskar-Patzelt-Stiftung widmete sich abschließend dem Thema „Strategien und Mittelstand - Von der ad-hoc-Entscheidung zur systematischen Entwicklung“ und mahnte an, gerade im kleineren Mittelstand über der Fülle der Tagesaufgaben die langfristige und strategische Planung nicht zu vergessen.

Neben diesem „Arbeitsteil“ des Tages konnte während des Abendprogrammes dem gegenseitigen Kennenlernen die Prioriät eingeräumt werden. Mit durchschlagendem Erfolg:

Die einhellige Meinung der Gäste war, dass die angenehme, offene und wertschätzende Atmosphäre die Gesprächsmöglichkeiten äußerst positiv beeinflusst hat und jeder Gast diesen Besuch in Rostock als persönlichen Gewinn verbuchen konnte.