"Premier-Ehrenplakette", "Premier", "Premier-Finalist" 2007

(01.11.2007)
Traditionell würdigt die Oskar-Patzelt-Stiftung herausragende unternehmerische sowie mittelstandsfördernde Leistungen auf ihrem Bundesball in Berlin mit Sonderpreisen. Die Auszeichnungen im Rahmen des Wettbewerbes „Großer Preis des Mittelstandes“ wurden am 3. November 2007 vorgenommen.

Premier-Ehrenplakette

Serumwerk Bernburg AG (Sachsen-Anhalt)

Mit fast 600 Mitarbeitern im Firmenverbund von vier Betrieben gehört das Serumwerk Bernburg zu den wenigen eigenständigen Arzneimittelherstellern in Ostdeutschland. Zu seinen bekanntesten Produkten im Spektrum der Human- und Veterinärphamazeutika gehört das bereits in der DDR entwickelte Erkältungsmittel Pulmotin. Systematisch wurden neue Produkte entwickelt, so z. B. Weltneuheiten für den kolloidalen Volumenersatz (Infusionen). Rund 50 Mio. Euro wurden seit der Management-Buy-Out-Privatisierung 1992 investiert.

Bewusste Marktnischenpolitik sorgte für stetiges Wachstum und Export in rund 20 Länder weltweit. Zur Unternehmensgruppe gehören eine Fabrik in Tschechien, die eigene Vertriebsfirma und die firmeneigene Acamed Vital-Klinik. Gegenwärtig wird für mehrere Millionen Euro eine neue Produktionsanlage gebaut, die eine erneute Verdreifachung der Produktion in den nächsten Jahren abdecken soll. Verbunden mit dem breiten gesellschaftlichen Engagement vieler Mitarbeiter ist das Serumwerk Bernburg ein Glücksfall für die ansonsten strukturschwache Region – ein Glücksfall, der hart erarbeitet und wohl verdient ist.

Premier

hilzinger GmbH Fenster + Türen, Willstädt (Baden-Württemberg)

Vom Handwerker zum Unternehmer – das ist die Geschichte der 1946 gegründeten Glaserei Hilzinger. Nachdem 1974 Helmut Hilzinger den kleinen Handwerksbetrieb übernahm, entwickelte er ihn mit der Produktion von Kunststoff- und später auch Aluminiumfenstern zu einem der führenden Fensterproduzenten in Europa. Als einziger Fenster- und Türenproduzent arbeitet er dezentral mit 22 Produktions- und Verkaufsstandorten und beliefert parallel Fachhandel und Privatkunden mit zahlreichen patentierten Speziallösungen wie den Fenstersystemen Solar-ClimaTEC, SUPER Q oder ALUFUSION.

Seit der Preisverleihung 2005 konnte der Umsatz um 50 Prozent auf 111 Mio. Euro und die Mitarbeiterzahl um ein Drittel auf 629 Beschäftigte gesteigert werden. Am Standort Willstädt beträgt die Ausbildungsquote 27 Prozent. Alle Lieferantenrechnungen werden nach Prüfung grundsätzlich innerhalb der Skontofrist bezahlt. Die Eigenkapitalquote liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt; alle 22 Standorte schreiben schwarze Zahlen. Die Liste des umfangreichen Engagements bei Sozial-, Umwelt-, Kultur- und Sportthemen ist lang. 54 Mitarbeiter wurden zum Energieberater ausgebildet.

Dr. Butze GmbH & Co. KG, Klingenberg (Sachsen)

Vom Manager zum Unternehmer – das ist die Geschichte von Dr. Claus Butze, der 1990 die Leitung eines 6 000-Mann-Betriebes gegen unternehmerische Selbstständigkeit eintauschte. Aus dem Start in der privaten Garage entwickelte sich ein stabiles Familienunternehmen, das Großhandel, Service & Reparatur, Aus- & Weiterbildung, Hotel- & Gastronomie, Tourismus und Export & Import betreibt. Mit 58 Mitarbeitern, darunter sieben Azubis, werden im Fachgroßhandel mehr als neun Mio. Euro umgesetzt.

Nicht zuletzt durch professionelle Schulungen – Butze beheimatet die Außenstelle des PFIFF-Instituts für angewandte Gebäudereinigungstechnik – und die Sanierung und erfolgreiche Bewirtschaftung eines dem Verfall preisgegebenen Dreiseithofes zum “Hotel Zur

Neuklingenberger Höhe” erwarb sich das Familienunternehmen auch außerhalb der Region und der Reinigungsbranche einen beachtlichen Ruf. Seit 1994 ist Dr. Butze mit eigener Niederlassung in Prag aktiv und langjähriger gefragter Berater in regionalen und überregionalen Gremien von IHK, Handwerksinnungen, Tourismuswirtschaft, im Bildungswerk Sächsischer Wirtschaft sowie in der AWO Sachsen. Dr. Butze ist Mitglied der GVS.

 

Premier-Finalisten

Böhm Fertigungstechnik Suhl GmbH, Zella-Mehlis (Thüringen)

Vom abgewickelten Zeiss-Betrieb mit 70 Mitarbeitern zum gefragten Partner der Luft- und Raumfahrtindustrie und der Automobilbranche mit 170 Mitarbeitern – das ist der Weg der Böhm Fertigungstechnik. Mit eigenen Tochterunternehmen in der Türkei und der Slowakei wird der internationale Markt bearbeitet. Das 1990 durch management-buy-out gegründete Unternehmen wurde im Jahr 2005 Muttergesellschaft der Böhm Aktiengesellschaft mit Sitz in Zella-Mehlis. Seit der Preisverleihung im Jahr 2003 konnte der Umsatz auf nunmehr 32 Mio. Euro verdoppelt werden. Mit einer Ausbildungsquote von zehn Prozent und zahlreichen älteren Mitarbeitern über 50 Jahre nimmt das Unternehmen seine sozialen Verpflichtungen sehr ernst.

Mit mehrfachen sechsstelligen Investitionen und beständigen Innovationen gelang der Wandel vom Teilelieferanten zum Entwickler und Produzenten komplexer Lösungen. Enge Zusammenarbeit besteht mit der Universität Ilmenau und der FH Schmalkalden. Das außerbetriebliche Engagement reicht von der Unterstützung örtlicher Schulen und Behindertenprojekte bis zur Unterstützung des Bobteams des mehrfachen Weltmeisters und Olympiasiegers André Lange.

m.u.t. AG, Wedel (Schleswig-Holstein)

1995 in einem Kellerraum gestartet, erreichte die m.u.t. bereits wenige Jahre später eine dreistellige Mitarbeiterzahl. 2007 wurde mit dem Umbau zur Aktiengesellschaft der entscheidende Schritt zur Finanzierung internationalen Wachstums getan. Die Kernkompetenz des Unternehmens liegt in der Zukunftstechnologie Photonik und deren Anwendungen im Bereich der industriellen Messtechnik und der Medizintechnik. Forschung und Entwicklung wird groß geschrieben. Jeder dritte Mitarbeiter gehört zu einem interdisziplinären Spezialistenpool. 22 Patente und Marken hält das Unternehmen.

Mit eigenen Niederlassungen in den USA und Fernost fokussiert das Marketing den internationalen Markt. Das Kürzel “m.u.t.” markiert das Credo als gelebte Unternehmensphilsophie: "market-driven understanding of technology". Sehr enge Beziehungen zu verschiedenen Hochschulen, universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zeichnen das Unternehmen aus. Im Pre- und Post-Analytikbereich der Laborautomation ist m.u.t. Technologie- und Marktführer. In zahlreichen regionalen und nationalen Gremien und ehrenamtlichen Funktionen ist das Unternehmen aktiv und fördert vielfältige sportliche, soziale und kulturelle Aktivitäten.

Sachsenküchen Hans-Joachim Ebert GmbH, Schmiedeberg (Sachsen)

Seit fast 100 Jahren steht der Name SACHSENKÜCHEN für hochwertige und lebensnahe Küchenmöbel. Seit 15 Jahren führt Hans-Joachim Ebert das Unternehmen und erzielte jährlich ein positives Ergebnis. 16 000 hochwertige Küchen werden jährlich von rund 170 Mitarbeitern produziert und ausgeliefert. 36 Azubis wurden im Laufe der Jahre übernommen. Jährliche Investitionen in Millionenhöhe sorgen für technologischen Höchststand und den Ruf, eine der modernsten Fabriken von hochwertigen Einbau-Küchenmöbeln in Europa zu sein. Geschicktes Marketing vom Design bis zur Hausmesse sichert die Kundennachfrage.

Seit der Auszeichnung als Preisträger 1999 hat das Unternehmen Umsatz und Beschäftigung erneut stark erhöht, Auslandsmärkte wurden erobert. Regional wird u. a. mit Berufsbildungs- und Technologiezentren, Schulen, Studienakademien und Verbänden zusammengearbeitet. Hohes soziales, sportliches und kulturelles Engagement, zum Beispiel als Sponsor der DSC-Frauen-Volleyballmannschaft der Bundesliga, oder bei der überdurchschnittlich hohen Beschäftigung Schwerbehinderter sind selbstverständlich.

Dr. Helge Fänger, Vorstandsvorsitzender Serumwerk Bernburg AG

Helmut Hilzinger, Geschäftsführender Gesellschafter hilzinger GmbH Fenster + Türen

Dr. Claus Butze, Geschäftsführender Gesellschafter und Jan Butze, Geschäftsführer

Wolfgang Sobolewski, Geschäftsführender Gesellschafter Böhm Fertigungstechnik Suhl

Dipl.-Ing. Heino Prüß und Dipl.-Ing. Sascha Otto, Vorstände m.u.t. AG

Hans-Joachim Ebert, Geschäftsführender Gesellschafter Sachsenküchen Hans-Joachim Ebert GmbH (Fotos: eventDiary)