Stark durch Chemie und Logistik
Der Landkreis Saalekreis zählt mit knapp 77.000 Einwohnern zu den wirtschaftlich stärksten Regionen in Sachsen-Anhalt und beheimatet zahlreiche umsatz- und beschäftigungsstarke Unternehmen, die zu den größten des Landes zählen. Viele von ihnen sind im traditionsreichen Chemiestandort Leuna beheimatet, wie TOTAL, InfraLeuna, ADDINOL Lube Oil, CRI Catalyst Leuna, Domo Caproleuna, Global Bioenergies und Leuna Harze. Hinzu kommt ein Rückgang der Arbeitslosigkeit im Saalekreis um 42,7 Prozent seit 2007 und eine Verminderung der Jugendarbeitslosigkeit im gleichen Zeitraum sogar um 61,7 Prozent. Zudem liegt die Kaufkraft im Saalekreis über dem Durchschnitt in Sachsen-Anhalt.
Nach umfassenden Investitionen seit 1990 präsentiert sich die Chemie- und Kunststoffindustrie dieses Traditions- und Innovationsstandorts im Zentrum Europas heute internationaler und stärker denn je. Auch Polymerforschung und -produktion haben hier ihren Platz. Die erstklassige Anbindung an transnationale Verkehrswege und die strategisch vorteilhafte Lage machten den Landkreis zusätzlich zu einem Top-Logistikzentrum. Seit 1990 sind rund 12.000 neue Arbeitsplätze in über 40 Gewerbegebieten entstanden. Große Namen wie Arvato, DHL, Rossmann, Hermes, Jungheinrich oder die Nagel Group, zahlreiche Ansiedlungen von Logistikzentren, Weiterverarbeitern, Energieunternehmen und wirtschaftsnahen Dienstleistern und wiederholte Einzelinvestitionen im zweistelligen Millionenbereich stehen für eine nachhaltig positive Entwicklung, die weit in die Zukunft reicht.
Nach Chemie und Logistik bietet die Landwirtschaft als drittstärkste Branche im Saalekreis fast 1700 Beschäftigten Lohn und Brot. Auch das Handwerk ist stark vertreten: Mit 2.500 Betrieben bildet es ein wichtiges Rückgrat des Mittelstandes des Landkreises. Gleichzeitig wird der geplante Ausstieg aus der Kohleverstromung zu einer Herausforderung für den Saalekreis, denn neben dem Braunkohlekraftwerk in Schkopau (Landkreis Saalekreis) werden bis zu 1.000 direkt oder indirekt in der Braunkohle Beschäftigte aus dem Landkreis Saalekreis in den Tagebauen Profen (Burgenlandkreis) und Vereinigtes Schleenhain (Landkreis Leipzig) davon betroffen sein.
Die Wirtschaftsförderung des Landkreises hat diese Herausforderung fest im Blick. So haben sich sieben Landkreise und zwei Oberzentren der Region zusammengeschlossen, um gemeinsam den Strukturwandel in der Braunkohleregion Mitteldeutschland positiv zu gestalten. Im Regionalforum Halle werden die entsprechenden Zukunftsthemen zudem begleitend diskutiert. In enger Kooperation mit den Landesministerien, der IHK Halle-Dessau und der regionalen Handwerkskammer sowie den Berufsschulen (auch über die Landkreisgrenzen hinaus) arbeitet die Wirtschaftsförderung an Maßnahmen und Konzepten zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. So initiierte die Wirtschaftsförderung des Landkreises Saalekreis das Gründernetzwerk Halle-Saalekreis, die Logistikregion Halle, die Machbarkeitsstudie für ein Innovatives Technologie- und Anwenderzentrum Merseburg, das Regionale Digitalisierungszentrum Sachsen-Anhalt Süd, die Studie zur Zukunftssicherung der Chemischen Industrie und den Breitbandausbau im Landkreis. Außerdem verleiht der Landkreis alle zwei Jahre einen Gründerpreis und führte gemeinsam mit der IHK Halle-Dessau und der Handwerkskammer Halle-Saalekreis eine Unternehmensbefragung durch.
Der Landkreis Saalekreis wurde zum 4. Mal seit dem Jahr 2000 für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert, in diesem Jahr von der Dynamik 2000 Unternehmensgruppe.