Finalisten 2017 aus Mecklenburg-Vorpommern

(09.09.2017)

KDV Kommunale Dienstleistungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH
Lalendorf (Mecklenburg-Vorpommern)

Professionelles Know-how und Engagement
Selten gerühmt und häufig als selbstverständlich erachtet werden kommunale Aufgaben, wie die Trinkwasserversorgung, das Abwasser-Management oder der Betrieb von Energieanlagen. Dabei braucht man für diese Bereiche zuverlässige Partner und Dienstleister, die mit Spezialkompetenz und modernen Strukturen die allgemeine Versorgung aufrechterhalten, - und langfristig sogar die Weichen für eine bessere Zukunft stellen.

In der Gemeinde Lalendorf südlich von Rostock hat man einen solchen Partner. Die KDV Kommunale Dienstleistungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH hat sich seit 2007 als Spezialist auf ihrem Gebiet einen Namen gemacht und zeichnet sich durch besonderes Engagement für Lalendorf aus: Von der zielstrebigen Ausrichtung auf neue Energien über die Entwicklung neuer Gewerbeflächen bis hin zur Bereitstellung von Wohnraum für  junge Ausländer. Die KDV Lalendorf schafft ein Stück weit die Voraussetzungen für das gesunde Wachstum der Gemeinde.

Seit der Verschmelzung der Unternehmen ARA und TBG zur KDV Lalendorf im Jahr 2007 ist viel geschehen. In dieser Zeit hat man den Betrieb der örtlichen Wasser-, Abwasser- und Biogasanlagen professionalisiert und mit technischem Know-how bereichert. Bei der Miet- und Immobilienverwaltung gibt die kommunale  Dienstleistungs- und Verwaltungsgesellschaft ihr Bestes, um Lalendorf auch in Zukunft zu einem attraktiven Standort zu machen: Gewerbetreibende und Privatpersonen können sich auf eine gute Infrastruktur bei den gemeindeeigenen Immobilien verlassen. Professionelle Hausmeister-Services und Reparaturarbeiten komplettieren das Angebot.

Als moderner Dienstleister ist die KDV aber nicht nur für Lalendorf, sondern auch für andere Unternehmen im Einsatz. So ist die Erstellung von Machbarkeitsstudien samt Umsetzung der Ergebnisse ein wichtiges Feld, das die KDV weit über die Landesgrenzen hinaus blicken lässt. Derzeit wird etwa eine Kooperation mit einer niederländischen Partnerfirma im Bereich Gärreste-Aufarbeitung aufgebaut.

Die Kombination von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Aufgaben trägt den Erfolg der KDV Lalendorf, die ihren Ertrag von 2013 bis 2016 vervierfachen konnte! Dies führte erfreulicherweise zu einer stetigen Erweiterung der Belegschaft auf aktuell 17 Mitarbeiter und 2017 erstmals auch zur Schaffung von zwei Ausbildungsplätzen.

Konsequente Re-Investition in die Forschung und Entwicklung innovativer Produkte ist für die KDV heute nicht nur machbar, sondern selbstverständlicher Teil der Unternehmensstrategie. Rund 200.000 Euro fließen jährlich in den Ausbau zukunftsträchtiger Bereiche wie regenerative Energien, Trinkwassergewinnung, Biogas und mobile Wasseraufbereitung. Hier ergänzt sich die KDV ideal mit „ihrer“ Gemeinde und  leistet einen wichtigen Beitrag zu den Klimaschutzzielen von Lalendorf. Schrittweise wird dort die Eigenversorgung mit Ökostrom und Wärme aus erneuerbaren Energien angestrebt. Ehrgeiziges Ziel ist die Zertifizierung zum „Bioenergiedorf“, und Lalendorf ist bereits auf gutem Wege, alle Voraussetzungen dafür zu erfüllen.

Die menschlichen Einflüsse auf die Umwelt und die Bedeutung von technischem Know-how für eine Verbesserung der Lebensgrundlage zeigen sich deutlich in der täglichen Arbeit der KDV Lalendorf. Um dieses Wissen weiterzugeben, hat das Unternehmen erst kürzlich ein Labor für schulische Aktivitäten zur Verfügung gestellt. Schüler der Johan-Pogge-Schule Lalendorf haben nun die Möglichkeit, mit Wasser, Gas und Biomasse zu experimentieren und so einen Einblick in die kommunalen Dienste zu erhalten, die sie selbst täglich nutzen.

KDV Lalendorf wurde nominiert für den „Großen Preis des Mittelstandes“ durch STYLOCOM Ltd. & Co. KG, Tu Was - Mehr Gehör für die Wirtschaft e.V. und die Gemeinde Lalendorf.

 

ml&s manufacturing, logistics and services GmbH und Co. KG
Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern)

Stets ein offenes Ohr
Eine Unternehmerpersönlichkeit, die sehr ruhig, unscheinbar  und bescheiden auf der einen Seite ist, und auf der anderen Seite ein Kämpfer bei der Umsetzung neuer Ideen,  voller Tatendrang steckt sowie stets darauf bedacht ist, über neue Geschäftsfelder die vorhandenen Arbeitsplätze zu sichern und auszubauen, das ist Udo Possin.

Er ist nicht nur eine anerkannte Persönlichkeit als Geschäftsführender Gesellschafter bei seinen Mitarbeitern, sondern auch in seinem fachlichen,  kommunalen  und wirtschaftlichen Umfeld in Mecklenburg-Vorpommern.

Nach dem Studium als Ingenieur für Nachrichtenelektronik begann er 1984 im damaligen Betrieb VEB Nachrichtenelektronik Greifswald. Er wurde sofort mit verantwortungsvollen Aufgaben, wie z. B. Produktionsdirektor, betraut. Nach der Übernahme der Siemens AG 1990: Fertigungsleiter im Werk Greifswald, Mitglied der Werksleitung Siemens AG Werk Berlin, übernahm 1998 die Werksleitung in Greifswald und innerhalb der Siemens AG national noch viele andere verantwortungsvolle Aufgaben.

Udo Possin stellte sich mit an die Spitze, als die Siemens AG 2002 die Niederlassung in Greifswald schließen wollte und gehörte zu den Gründern der ml&s, der heutigen Firma.

Er wusste, es liegt ein harter steiniger Weg vor ihm. Die Familie, insbesondere seine Frau, trug diese Entscheidung mit, stand stets hinter ihm, denn ab jetzt war die Freizeit rar, viele Wochenenden gingen durch Dienstreisen drauf.

Aber auch die Mitarbeiter begrüßten die Entscheidung von Herrn Possin, denn er kannte den Betrieb wie kaum ein anderer und seinen Beruf von der Pieke auf. Er kannte das Risiko eines Unternehmens im Kampf um Absatzmärkte und die Befriedigung der Bedürfnisse seiner Kunden.

Bei der Finanzierung galt es selbstbewusst und überzeugend die Konzepte zu präsentieren. 

Der Start gelang, mit ml&s war ein neues mittelständisches Unternehmen geboren.

Doch auch Rückschläge ließen nicht lange auf sich warten, einer seiner größten Kunden meldete Insolvenz an. Nun hieß es neue Wachstumsmärkte zu erschließen, keine Scheu zu haben, sich mit den “Großen“ der Welt zu messen, aber auch Nischen zu erkennen. Internationale Ausschreibungen wurden gewonnen, komplexe Serien,  elektronische Steuerungen usw. werden in Greifswald produziert und sichern so weiterhin Arbeitsplätze.  Ml&s und seine Mitarbeiter stehen für zuverlässige Produkte und einen sehr guten Service.

Persönlich schonte Udo Possin sich nie und ging sehr oft an die Grenzen seiner Gesundheit.

Seine Mitarbeiter sind stolz auf ihren Chef, denn er ist einer von ihnen. Er hat stets ein offenes Ohr, hilft seinen Mitarbeitern wenn möglich auch bei privaten Sorgen. So unterstützt ml&s jährlich ein Kinderferienlager für Mitarbeiterkinder finanziell und stellt zur Vorbereitung und Durchführung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frei.

Besonders geschätzt wird die Betriebskantine von der Belegschaft sowie die Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge durch den Betriebsarzt, der vor Ort ist.  Ml&s bietet seinen Mitarbeitern eine Betriebliche Altersversorgung an, um sie in der Firma zu halten.

Bei der Übernahme 2002 hatte ml&s 244 Mitarbeiter, seitdem konnte die Zahl kontinuierlich gesteigert werden. Ein gutes Betriebsklima sorgt für eine geringe Fluktuation.  Ml&s hat eine eigene Fußballmannschaft und ein Drachenbootteam. Wurden 2002 noch fünf Auszubildende eingestellt, sind es 2017 bereits zwölf, die in der Regel auch übernommen werden.

Zur Nachwuchskräftesicherung arbeitet ml&s auch mit den Hochschulen in Greifswald und Stralsund zusammen und bietet den Studenten und Absolventen Praktika und Themen für Bachelor- und  Masterarbeiten an. Regelmäßige Weiterbildungen der Mitarbeiter sowie die Möglichkeit ein berufsbegleitendes Studium zu absolvieren sorgen für ein hohes Bildungsniveau und sichern die Qualitätsansprüche der Kunden. Die Kooperation mit den Schulen und Weiterbildungseinrichtungen sind Maßnahmen zur Sicherung von Nachwuchskräften.

Udo Possin  arbeitet aktiv in der Vollversammlung der IHK Neubrandenburg für das östliche Vorpommern mit und ist Vorsitzender des Arbeitskreises Wirtschaft und Energie.

Er ist Mitglied im Vorstand des Unternehmerverbandes Vorpommern, Mitglied im Stiftungsrat Bürgerstiftung Vorpommern sowie Mitglied im ZVEI-Vorstand in Frankfurt am Main, Förderndes Mitglied der Greifswalder Tafel e. V.  und Mitglied im BIG Bildungsbeirat.

Der Unternehmer Udo Possin ist ein Mensch, der auch Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft auf Augenhöhe begegnen kann, zugleich aber auch die Sprache derer versteht, die im Leben sozial nicht auf der Sonnenseite stehen.

ml&s manufacturing, logistics and services wurde zum 7. Mal seit 2006 nominiert für den „Großen Preis des Mittelstandes“ durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern und die Hochschule Stralsund.

 

Mühlenbäckerei GmbH
Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern)

Der Bio-Back-Platzhirsch
In einer Zeit, in der Bioprodukte noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen waren, begann Christian Fries in Schwerin einen Betrieb aufzubauen, der bis heute einzigartig in Westmecklenburg ist. Auf dem Biohof Medewege etablierte unser Finalist einen Bäckereibetrieb, der sich zum Ziel gesetzt hat, biologisch produzierte Backwaren und Konditoreierzeugnisse für Schwerin herzustellen.

Einzigartig dabei ist nicht nur die Konzentration auf ökologische Gesichtspunkte, welche durch das Demeter-Siegel nachgewiesen ist. Einzigartig ist auch, dass er dabei fast ausschließlich Zutaten aus der regionalen Landwirtschaft nutzt. Die meisten stammen aus der unmittelbaren Umgebung, von den Feldern des Biohofs Medewege, auf dem das Unternehmen als Verarbeitungsbetrieb angesiedelt ist.

Damit setzt diese Bäckerei ein herausragendes Zeichen für biologische, regionale und nachhaltige Lebensmittelproduktion. Die kurzen Lieferwege vermeiden unnötige Transporte. Im regionalen – ja fast schon lokalen ­ – Kreislauf vom Erzeuger über den Verarbeiter zum Vermarkter und Kunden kennt und vertraut man sich. Und da spricht es sich natürlich auch bei der Kundschaft  schnell herum, dass die Mandelhörnchen, die Ochsenaugen oder die Hochzeitstorten der Mühlenbäckerei unvergleichlich sind. So bleibt die Wertschöpfung fest in der Region verankert, werden Arbeitsplätze über den eigentlichen Bäckereibetrieb hinaus geschaffen und gesichert.

Als Christian Fries im Jahr 1997 seine Bäckerei in Medewege eröffnete, war diese glänzende Zukunft nicht vorhersehbar. Ungeklärte Eigentumsverhältnisse erschwerten zunächst nachhaltige Investitionen am Standort, welche in gesteigerter Intensität ab 2007 in Angriff genommen wurden. Seitdem entwickelt sich das Unternehmen stetig bergauf und ist so zu der Bio-Bäckerei Mecklenburgs aufgestiegen. Mit ihren Filialen in der Schweriner Innenstadt, in Rostock und in Güstrow ist die Mühlenbäckerei als einzige ökologisch produzierende  Bäckerei der Platzhirsch. Und sein Revier wächst auch über die Landesgrenzen hinaus nach Schleswig-Holstein und Hamburg.

Dabei kann das Unternehmen auf eine engagierte Mitarbeiterschaft von jetzt über 70 Beschäftigten zählen. Die Mühlenbäckerei ist zudem ein gefragter Ausbildungsbetrieb mit mehr als einem Dutzend Auszubildenden, Praktikanten und Werksstudenten. Letztere gewinnt Christian Fries auch durch sein Engagement als Mentor an der Fachhochschule Wismar.

Die  heutige Nominierung für den „Preis des Mittelstandes“ ist nicht die erste Auszeichnung für die Mühlenbäckerei. So wurde sie in diesem Jahr vom Fachmagazin „Der Feinschmecker“ zu einer der besten Bäckereien Deutschlands gewählt. 2012 hat sie den Technologiepreis der Handwerkskammer Schwerin erhalten.

Zur außerordentlich erfolgreichen Unternehmensführung gesellt sich ein intensives Engagement für die Stadtgesellschaft. Dass auch hier vieles „Öko“ ist, kann kaum überraschen: Umweltpolitische und soziale Initiativen werden ebenso unterstützt wie die Aktion „Stadtradeln“ zur Förderung des Radverkehrs in Schwerin  und die Bio-Brotbox-Aktion für Erstklässler, die jährlich vom Landwirtschaftsministerium und der AOK organisiert wird. Beim Schweriner Weihnachtsmarkt durfte ich zuletzt einen zehn Meter langen Bio-Weihnachtsstollen anschneiden, den die Mühlenbäckerei gebacken hatte. Der Erlös kam dem Bau-Spielplatz zugute, einer sozialen Einrichtung für Kinder in Schwerin.

Insgesamt zeichnen wir heute ein Unternehmen aus, das sowohl regionale als auch biologische Produkte produziert und dies mit einer nachhaltigen gesunden Entwicklung des Unternehmens und einer großen Verantwortung für das Zusammenleben  in der Landeshauptstadt Schwerin verbindet. Mein herzlicher Dank für das Geleistete geht an den Inhaber und Geschäftsführer Christian Fries, verbunden mit einem herzlichen Glückwunsch an die gesamte Belegschaft!

Die Mühlenbäckerei wurde nominiert für den „Großen Preis des Mittelstandes“ durch die Landeshauptstadt Schwerin.

Finalisten 2017 Mecklenburg-Vorpommern, v.r.n.l. KDV Kommunale Dienstleistungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Herrn Dr. Lutz Golz, Geschäftsführer; Mühlenbäckerei GmbH, Herr Christian Fries, Geschäftsführer; ml&s manufacturing, logistics and services GmbH und Co. KG, Herr Udo Possin, Geschäftsführer (Foto: Oskar-Patzelt-Stiftung, Boris Löffert)