Was für eine Gesellschaftsform bzw. Unternehmensform ist eine UG (haftungsbeschränkt)? Ist eine UG eine Rechtsform oder doch keine? Was ist eine UG? Bei der seit dem 01.11.2018 eigeführten Unternehmensform UG (haftungsbeschränkt), umgangssprachlich auch Mini-GmbH bzw. 1-Euro-GmbH genannt, handelt es sich um eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), für die lediglich einige Sondervorschriften im GmbHG gelten. Somit ist die UG (haftungsbeschränkt) keine Rechtsform.
Wer haftet bei der UG? Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) haftet i. d. Regel mit ihrem Gesellschaftsvermögen. Die Gesellschafter einer UG haften grundsätzlich nicht mit ihrem privaten Vermögen, allerdings kann es Ausnahmen geben. Zum Beispiel können die Gesellschafter einer UG (haftungsbeschränkt) zusätzlich mit ihrem Privatvermögen bei Bürgschaften oder persönlichen Krediten haften.
Bei Verstößen gegen die Regeln über das GmbH-Kapital sowie bei der sog. Durchgriffshaftung haften die UG-Gesellschafter ebenfalls persönlich. Eine persönliche Haftung der Gesellschafter kommt beispielsweise auch in Betracht, wenn die Gesellschaft missbräuchlich eingesetzt wurde. Sind die Gesellschafter der UG (haftungsbeschränkt) zugleich auch Geschäftsführer, ist das Risiko einer persönlichen Haftung wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten oder Gesetzesverstößen zu berücksichtigen. Dazu gehört z. B. die Insolvenzantragspflicht, deren Verletzung strafbar ist.
Was sind die Vorteile einer UG? Hier einige wichtige Vorteile einer Unternehmergesellschaft in der Übersicht:
Was ist eine UG einfach erklärt? Die Unternehmensform UG (haftungsbeschränkt) ist eine Gesellschaftsform für Gründer, die eine haftungsbeschränkte Gesellschaft gründen möchten, aber dafür nur wenig Stammkapital zur Verfügung haben. Eine Unternehmensgesellschaft lässt sich theoretisch mit einem Euro Stammkapital gründen.
Was ist der Unterschied zwischen GmbH und UG (haftungsbeschränkt)? Der wichtigste Unterschied zwischen der UG (haftungsbeschränkt) und einer GmbH besteht darin, dass die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) theoretisch mit einem Mindeststammkapital von nur einem Euro gegründet werden kann. Bei einer GmbH ist dagegen ein Mindeststammkapital von 25.000 Euro zwingend.
Wann ist es sinnvoll eine UG zu gründen? Wann lohnt es sich eine UG zu gründen? In der Regel lohnt sich eine Unternehmensgesellschaft für Unternehmer, die ein Interesse an der Aufnahme von Kapitalgebern haben und ihre Geschäfte mit Haftungsrisiko tätigen.
Eine Unternehmergesellschaft kann in eine GmbH umgewandelt werden, insofern das Stammkapital 25.000 Euro oder mehr beträgt. Es ist also sinnvoll, eine UG zu gründen, wenn man eigentlich eine GmbH als Ziel hat. Wer also z. B. fest einplant, in den nächsten Jahren eine GmbH zu gründen, sollte die Unternehmensform UG (haftungsbeschränkt) als Übergangsform zur GmbH z. B. dem Einzelunternehmen vorziehen.
Die Gesellschaftsform UG (haftungsbeschränkt) kann mit mindestens einem Gesellschafter gegründet werden. Die Kosten der UG-Gründung sind vom Stammkapital und Geschäftswert abhängig. Zudem kommt es darauf an, ob ein individueller Gesellschaftsvertrag oder das Musterprotokoll (kostengünstigere Variante) zum Einsatz kommt. Dazu kommen weitere Gründungskosten, wie etwa die Kosten für die Beurkundung des Gesellschaftsvertrages oder der Geschäftsführerbestellung, für die Anmeldung zum Handelsregister und der entsprechenden Beglaubigung sowie sonstige Auslagen.
Das Stammkapital der UG (haftungsbeschränkt) kann zwischen 1 und 24.999 Euro liegen. Dabei sollte sich die Stammkapitalhöhe immer am konkreten Kapitalbedarf der Gesellschaft orientieren. Grund: eine unzureichende Kapitalausstattung birgt eine hohe Insolvenzgefahr.
Hier finden Sie die Musterprotokolle des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.
* Unternehmensform UG (haftungsbeschränkt) ist keine eigenständige Rechtsform, sondern eine Variante der Gesellschaft mit beschränkter Haftung.
Spezialfall: Rechtsform eG (Eingetragene Genossenschaft)
